22. bis 27. Januar 2020
Tag 35: Mittwoch, 22. Januar 2020
Das Wetter war ordentlich durchwachsen, also packte ich mich nach einem fleißigen Vormittag am Notebook gut ein und radelte entlang der Küste nach Osten vorbei an Marina di Ragusa und Donnalucata bis nach Cava d’Aliga, wo ich wendete und somit insgesamt auf 45 km Trainingsstrecke kam.
Ansonsten war es ein eher ereignisarmer Tag.
Tag 35: Donnerstag, 23. Januar 2020
Das Wetter wurde nicht wirklich besser, aber auch nicht richtig schlecht – es war windig und bewölkt, manchmal kamen in Punta Secca ein paar Tröpfchen Regen vom Himmel gefallen, zwischendurch blitzten auch mal ein paar Sonnenstrahlen durch. Aber so lange man windgeschützt war, konnte man spüren, dass es hier im Süden Siziliens eindeutig nicht so kalt ist wie im deutschen Winter.
Zum Abendessen hatte ich mal wieder Lust auf etwas orientalischeres: Indisch! Ich kochte mir eins meiner Lieblingsgerichte – komplett vegetarisch: Palak Aloo – Spinat mit Kartoffeln (hier gibt es das Rezept dazu).
Abends unternahm ich einen Spaziergang ins Dorf Punta Secca, wo ausnahmsweise mal eine andere Bar geöffnet hatte, in der ich sogar ein Eis bekam.
Tag 36: Freitag, 24. Januar 2020
Am Morgen musste eine Sprintrunde mit dem Fahrrad einfach sein, also packte ich mich wieder gut ein und schon ging es los!
Nachmittags hatte ich meinem Schweizer Nachbarn Albert (der mir letztes Woche das Kabel von meinem Toiletten-Lüfter gelötet hatte) versprochen, ihn nach Ragusa in eine private Klinik zu begleiten. Er hatte schon länger Schmerzen an der Bauchspeicheldrüse und im öffentlichen Krankenhaus (was im Übrigen für alle kostenlos ist) hatte er nach unzähligen Stunden der Warterei aufgegeben, mit ihm saßen dort offene Brüche, die stundenlang unbehandelt blieben. Wir verknüpften die Fahrt nach Ragusa mit einem Bummel durch den lokalen China-Shop (alles von Schuhen und Kleidung über Haushaltswaren, Baumarkt und Elektronik) und mit einem Großeinkauf beim Lidl. Der Termin beim Arzt war schnell erledigt, recht ergebnislos allerdings, in gut zwei Wochen bekam Albert einen Termin fürs Ultraschall…
Achja, dank Großeinkauf hab ich endlich wieder alkoholfreies Bier.
Gemeinsam mit Albert ließ ich den Abend ausklingen und wir kochten uns Steaks vom Grill, gedünstetes Gemüse und Pommes aus der Fritteuse (ja, Albert ist richtig gut ausgestattet…).
Währenddessen lief tagsüber der Umzug dieser Webseite von meinem alten, mittlerweile total leistungsschwachen und langsamen Provider zu einem neuen Anbieter mit deutlich besserem Webserver. Vielleicht merkt Ihr als Leser das ja an den schnelleren Ladezeiten der Artikel?
Tag 37: Samstag, 25. Januar 2020
Dank der Einkäufe vom Vortag fiel das Frühstück etwas abwechslungsreicher als sonst aus:
Ansonsten nutzte ich das leicht trübe Wetter als Motivation, um die Jahresabschlüsse unserer Firmen vorzubereiten – auch die Buchhaltung muss schließlich gemacht werden. Da ich auf einen Steuerberater verzichte, mach ich das alles ganz alleine und muss jeden Monat dafür einige Stunden einplanen.
Zum Abendessen gab es Pasta mit geriebenem Ricotta – eine Spezialität der Region – und frischen Kräutern sowie Radicchio. Tutto semplice ma tutto delicioso!
Tag 38: Sonntag, 26. Januar 2020
Am Sonntag brauchte ich unbedingt Bewegung und machte nach einem Ruhetag wieder eine Radtour – es wurde zumindest die Sprintrunde mit gut 30 km und 300 Höhenmetern. Und: Die Sonne war zurück und es wurde warm. Ich konnte also schon schön gemütlich im T-Shirt draußen Mittagessen (natürlich Pasta 😉 ).
Am Sonntagnachmittag kam dann ein hupendes Fahrzeug über den Campinplatz gerumpelt: der Eismann… hm, lecker! Er erklärte mir, dass er jetzt zu dieser Jahreszeit nur sonntags kommt. Schade, er könnte wegen mir ruhig öfter kommen.
Tag 39: Montag, 27. Januar 2020
Zum Kaffeetrinken machte ich ein bisschen Wartung an meinem Rad, ich musste die Bremsbeläge mal wieder wechseln.
Dann machte ich eine Radtour nach Scoglitti zu “meiner” Konditorei zwecks süßem Frühstück. Die Runde fuhr ich übrigens test-halber mal mit den MTB-Reifen – und die fuhren sich doch tatsächlich schneller als die dünnen Touren-Rennradreifen… ich glaub, das liegt an den schlechten Straßen hier. Mit den gröberen Reifen kann ich zackiger fahren und muss nicht auf jedes Schlagloch und sandigen Dreck in den Kurven achten.
Belohnung zurück auf dem Campingplatz gab es dann in Form von frischem Büffelmozzarella, dazu Tomaten, Basilikum, Gurken von der campingplatzeigenen Gärtnerei (die hatten mir die Angestellten vom Campingplatz kurz davor als Geschenk gebracht) – hier gibt es übrigens mehr Infos zum Campingplatz Capo Sacalambri.
Achja, der Eismann kam schon wieder: auf meine Anmerkung, dass ja gar nicht Sonntag wäre, erklärte er mir, dass das Wetter einfach so gut sei.
Wie Ihr merkt, hab ich mich mittlerweile hier ganz gut eingelebt und es artet so langsam aus: So lange war ich noch nie an einem Platz und so lange blieb der Bus noch nie unbewegt!
Aber ich hab im Moment auch einfach viel für die Arbeit zu tun und da freu ich mich natürlich über eine so angenehme Basis… Deswegen bleib ich auch noch ein bisschen hier.
Also Marc,
noch ein paar Bilder von den Süssigkeiten von “deiner” Konditorei in Scoglitti und ich verabschiede mich umgehend von Deinem Reisebericht. Ist ja fast eine Gemeinheit mich so zu quälen. Du kannst Dir die Kalorien ja leisten, sitzt jeden Tag fleissig am Fahrrad und bleibst fit und meiner einer sitzt hier bei miesem Wetter in der Stube.
Nee, alles gut mach weiter und ich lese mit.
Ich kann Dich trösten: ich würde Dir die Leckereien nicht mitbringen – sie würden nach der Fahrt in Richtung Deutschland nicht mehr so wirklich schmecken… Wetter hat heute auch etwas nachgelassen, der Sturm ist mittlerweile ein Sandsturm geworden.
Danke Marc für deinen Kommentar zum Büffelmozzarella. Ich bin froh, gibt es auch gute Büffelfarmen und ich gönne dir den Mozzarella natürlich!
Der Büffelmozzarella hier ist echt der Hammer, wie in ganz Italien. Und bei einem Blick auf die hiesigen Büffelfarmen kann man ihn auch ethisch vertretbar essen.
“Vielleicht merkt Ihr als Leser das ja an den schnelleren Ladezeiten der Artikel?”
Ganz deutlich. Jedenfalls bei mir. Vielen Dank
Reyhan
Hey Reyhan,
cok güzel! Dankeschön und Cok Tesekkür Ederim!
Marc
Hallo Marc,
du scheinst ja kein Kostverächter zu sein und hast offensichtlich viel Freude am italienischen Essen. Da hätte ich einen Tipp für dich: probier doch mal in Santa Croce Camerina das Restaurant “Rosacambra”. Es hat im Winter nur am Sonntag Mittag geöffnet, es gibt keine Karte, alle Gäste bekommen das gleiche Menü und das ganze für kleines Geld. Sehr voll, sehr authentisch, auf jeden Fall einen Tisch reservieren. Ach ja, wenn du hingehst, lass dein Frühstück an diesem Tag ausfallen.
Viele Grüsse
Rainer
Hallo Rainer,
danke für den Tipp und Du wirst lachen, da war ich schon und stand am Samstagmittag vor verschlossener Türe. Telefonisch hab ich da nie wen erreicht. Aber wenn ich jetzt weiß, dass da nur Sonntagmittag offen ist, werde ich noch einen Versuch starten. Das mit den Menüs ist eh immer das Beste, die nehm ich immer, ohne nachzufragen, was es da gibt.
Liebe Grüße,
Marc