11. bis 15. Juni 2020
Was für ein schlimmes Jahr für uns festival-, musik- und vergnügungssüchtige Menschen! Hatte ich wegen der Corona-Krise bereits mehrere Wochen unfreiwillig in der Oberpfalz an einem Platz ausgeharrt (hier lest Ihr mehr dazu) und konnte nicht reisen, sind jetzt auch noch sämtliche Konzerte und Festivals abgesagt – ein Besserung ist nicht in Sicht.
Am meisten hätten wir alle heulen können, weil unser liebstes Rock am Berg-Festival in Thüringen natürlich ebenso wie all die anderen “Großveranstaltungen” auch abgesagt worden war. Also beschloss ich mit unserer Festival-Crew (Selena, Ben & Alex) ein eigenes kleines “Festival” auf die Beine zu stellen.
Um nicht allzu viele Probleme zu haben, sollte die Location auf einem offiziellen Platz sein. Der Overlandkadett Alex kannte bereits den Campingplatz Ringlesmühle (hier gibt es mehr Infos zum Platz) und so “reservierten” dort ein Plätzchen.
Als ich am feiertäglichen Donnerstag ankam, war Alex bereits mit (Sch)Luki vor Ort. Der Chef hatte uns einen Teil der Wiese zugewiesen (wohlweislich am Ende des Geländes). Wir bauten also in der hintersten Ecke auf. Mitten im Aufbau kam eine andere Gruppe und fragte, ob sie sich auf den Anfang unserer “Parzelle” stellen dürfe. Wir wiesen gleich darauf hin, dass es bei uns nicht gerade leise zugehen würde – “Kein Problem, wir sind auch nicht leise!”. Na klar, dann kommt her!
Schnell stand unser Pavillon und wir warteten bei den ersten kalten Getränken auf Selena, deren WHATABEAR von einer Vermietung erst am Vormittag zurückgegeben wurde. Am frühen Nachmittag kam sie dann und wir waren schon in bester Feierlaune. So wurden schon beträchtliche Teil der Alkoholvorräte am ersten Festivaltag vernichtet – immerhin schafften wir es zwischendurch noch zu grillen.
Max, ein Freund von Alex, kam auch noch spontan vorbei, so dass in erster Reihe ein paar wunderschöne Opel Kadetts unser Camp zierten.
Zu später Stunde wankte jeder in mehr oder weniger sein eigenes Bettchen…
Am Freitag schliefen wir lange aus und freuten uns dann auf die Ankunft von Ben, der am Vormittag noch arbeiten musste. Die Wiedersehensfreude bei seiner Ankunft war groß und alle (außer Selena, die am Vortag etwas sehr viel Gin konsumiert hatte) waren schnell bester Laune. (Selena konnte immerhin noch die Nähmaschine bedienen und für uns neue Patches auf die Kutten nähen.)
Dann kam auch noch Selenas Freund Hans zu unserer Gruppe und war schnellstens voll integriert.
Natürlich wurde auf der WHATABUSschen Außenküche auch unser Festival-Stammessen “Käsespätzle” (hier das Rezept) gekocht und verschwand als Grundlage für den Rest des Abends in unseren Mägen.
Der Abend wurde nicht gar so lang und exzessiv wie der Vorabend – aber wir mussten ja noch Reserven für den Samstag aufsparen.
Am Samstag kamen Mareike und Sepp mit ihrem Van zu unserem Camp; die beiden hatten wir im Vorjahr auf dem Rock am Berg-Festival (hier der Bericht) kennengelernt und waren eigentlich fix für Merkers verabredet gewesen. Umso schöner, dass die beiden uns jetzt hier die Ehre gaben.
Zwischendurch wurden auch ein paar sinnvolle Sachen erledigt, so bekam Selenas Mountainbike ein bisschen Aufmerksamkeit.
Der Abend wurde dann reichlich spät und endete mit dem gemeinsamen Duschen im Sanitärhaus (zumindest wir Jungs).
Sonntagmorgen erwartete uns Regen und deutlich kühleres Wetter – aber im Pavillon ließ es sich trotzdem aushalten und wir machten uns nach dem Frühstück noch einen gemütlichen Sonntag. Irgendwann kochte ich dann noch für alle Spaghetti Bolognese.
Im Lauf des Nachmittags reisten dann alle außer Selena, Hans und mir ab und wir waren uns einig, dass es (hoffentlich neben vielen anderen offiziellen Festivals) auch wieder ein Rock am Ringle 2021 geben würde.
Am Abend bauten wir dann den zwischenzeitlich halbwegs trockenen Pavillon ab und Selenas Bär bekam ein paar Streicheleinheiten von Hans und mir, bevor auch Hans nach Hause fuhr und nur noch Selena und ich einen gemütlichen Abend bei Regen im Bär dranhängten.
Montag hieß es dann auch für Selena und mich Abschiednehmen von unserem schönen Festival-Campingplatz. Aber davor bekam ich noch einen Haarschnitt von Selena.
Was für ein schönes Wochenende mit sozialen Kontakten, lauter Musik, ausgelassener Stimmung und Kutten.