5. bis 10. Juni 2021
Tag 4 bis 6: Samstag, 5. Juni bis Montag, 7. Juni 2021
Stillstand war angesagt – für den Bus! Nach der sehr schnellen Anreise über den Balkan (hier der Tourbericht dazu) wollte ich dem Bus etwas Pause gönnen; ich hatte aber umso weniger Pause, sondern eröffnete am Papaz Plaj das Beach Office von SZplan. Die aktuelle Tour ist definitiv kein Urlaub, sondern einfach eine Verlegung des “Home Office” (oder besser “Bus Office”) in eine schönere Umgebung als in Deutschland.
Die Tage verbrachte ich am Strand – also eher mit Blick auf den Strand arbeitend am Computer. Da es am Strand noch keine offene Gastronomie gab (ich denke, das wird im Lauf des Sommers alles noch fertig werden und eröffnen), musste ich selber kochen.
Die Sonnenuntergänge waren jeden einzelnen Abend eine Show.
Tag 7: Dienstag, 8. Juni 2021
Nach den arbeitsreichen und fahrfreien Tagen ging es weiter. Kurz vor der Abfahrt lernte ich am Papaz Plaji noch Laura und Gabor mit ihrem Mini-Camper kennen – aber zu den beiden wird es noch mehr in späteren Berichten geben 😉
Frisches Obst und Gemüse bekommt man in der Türkei übrigens am besten am Straßenrand, wirklich ständig begegnet man diesen Ständen.
Nachdem ich ein bisschen Proviant besorgt hatte, machte ich eine späte Frühstückspause an den Ruinen von Alexandria Troas.
Nicht wirklich viel später machte ich dann schon Mittagspause und zwar bei dem Fischrestaurant, wo ich bisher bei jeder Vorbeifahrt gestoppt habe, also war ich jetzt zum vierten Mal hier.
Auf der Weiterfahrt gab es dann bei Akcay einen leichten Regenschauer und mit Temperaturen meist unter 30 Grad ist es ist für Sommer eigentlich noch fast zu kalt.
Mein Tagesziel war die Insel Cunda vor Ayvalik, mit dem Festland über eine Brücke verbunden.
Die Insel ist sehr griechisch und auch touristisch geprägt.
Auf der Suche nach einem Platz an der Südküste hatte ich keinen Erfolg, aber dafür fand ich im Hauptort direkt am kommerziellen Hafen ein Plätzchen, von wo ich in den engen Ortskern laufen konnte.
Zum Sonnenuntergang spazierte ich entlang der Promenade.
Tag 8: Mittwoch, 9. Juni 2021
Im Lauf des gestrigen arbeitsfreien Tages war so viel neues Zeug reingekommen, so dass ich beschloss, schon wieder einen fahrfreien Tag auf der Insel Cunda einzulegen und vom Bus aus im Hafen zu arbeiten.
Nach einigen Stunden belohnte ich mit einem Spaziergang in den Ort und Essen in einem der vielen Restaurants.
Zurück im Bus arbeitete ich noch weiter, um relativ spät ins Bett zu huschen. Mein Schlaf dauerte aber nicht lange, ich wurde von Feuerwehrsirenen geweckt und roch auch Rauch. Direkt an meinem Parkplatz befand sich eine kleine Feuerwehrwache, von wo das Löschfahrzeug ausrückte – und zwar zum Feuer, das direkt hinter meinem Bus auf einem der Schiffe ausgebrochen war.
Tag 9: Donnerstag, 10. Juni 2021
Ich konnte dann doch noch halbwegs tief schlafen und stattete den Feuerwehrleuten vor der Weiterfahrt noch einen Besuch ab. Natürlich durfte ich bei ihnen auch meinen Wassertank füllen.
Zurück auf dem Festland fand ich an der ganzen Promenade von Ayvalik Verbotsschilder für Wohnmobile. So etwas gab es auf meinen früheren Touren in der Türkei quasi noch gar nicht, aber ich hatte schon den Verdacht, dass sich mit Corona auch die Türken zu Wohnmobil-Urlaubern entwickelt hatten.
Vorbei an Bergama (dem antiken Pergamon) ging es weiter in Richtung Izmir und ich kam an eine ganz neue Autobahn, die ich natürlich gerne nutzte.
Dank einer Baustelle in Dikili kam ich dort nicht so an die Küste der Halbinsel, wie ich mir das eigentlich vorgestellt hatte und musste somit eine Halbinsel weiter in Richtung Foca fahren. Dort machte ich zum Mittagessen einen Halt in Yenifoca. Merke: wo viele Polizisten und Soldaten zum Essen gehen, muss es auch gut sein. Hier war ich zwischen lauter Soldaten und Soldatinnen fast der einzige Zivilist. Noch dazu packte ich mein Notebook aus und hatte nach dem Mittagessen eine Vertragsverhandlung per Videocall im Bus – ich falle hier auf 😉
Vor der Weiterfahrt schlenderte ich noch durch Yenifoca und schaute auch am Strand vorbei. Ich entschloss mich zur Weiterfahrt entlang der Küste.
Nachdem ich einen anderen Campingplatz inspiziert hatte und für nicht ordentlich genug befunden hatte, blieb ich am Campingplatz “Kosova Plajı” für umgerechnet ca. 7 € die Nacht. Hier habe ich ein paar Infos zu diesem Platz zusammengestellt.
Hier seht Ihr den Grund, wer mich überzeugt hatte, hier zu bleiben:
Am Abend bekam ich noch einen Campingbus als Nachbarn: aus Bosnien-Herzegowina – meine erste Begegnung unterwegs mit einem bosnischen Camper!
Wie schön !
Weiter gehts…bin jetzt schon gespannt auf Diyarbakir und natürlich auf alles zwischendrin.
Hey Reyhan,
schön, dass Du noch dabei bist, danke für Deine Geduld! Und Berichte aus Diyarbakir gibt es hoffentlich bald hier im Magazin.
Liebe Grüße,
Marc
Wenn ich das verbrannte gegrillte Fleisch sehe kommt mir echt die K…e hoch, das kenn ich nur zu genüge, wie kann man sowas nur essen, einfach ekelhaft die Zubereitung, trotzem dir weiterhin einen schönen Aufenhalt bei den Türken.
Lieber Daniel,
Geschmäcker sind verschieden, Du weißt wohl gar nicht, wie lecker ich das fand.
Wenn es in Deinem Kommentar nur um Geschmack ginge, würde ich jetzt nichts weiter sagen. Aber diese Formulierung “bei den Türken” klingt für mich despektierlich. Ich lege keinen gesteigerten Wert darauf, dass Du weiterhin hier die Berichte liest, werde es aber nicht verhindern können, falls Deine Neugier dann doch zu groß wird, was ich bei den hinterwäldlerischen Schafhirten im Osten so treibe und welche perversen Spezialitäten ich noch so essen werde…
Marc
Hallo Marc,
Schön das Du wieder auf Sendung bist. Tolle Bilder. Noch immer so heiß? Wie sieht die Lage im Bereich der Syrischen Grenzregion aus? Laut Auswertigem Amt sollte man die Region um Van bis nach Gaziantep nicht anlreisen, Ausgangssperre,Unruhen usw. Ist ja auch Kurdengebiet. Alles Quatsch, oder ? Schlimmer als bei uns am Kotti kannst ja auch nicht sein. Also Augen zu und durch!? Hab weiterhin eine schöne Zeit
Gruß Joachim
Hallo Joachim,
dort ist es immer noch so heiß, wie ich das mitbekomme.
Wenn man dem AA und anderen Behörden bei solchen Warnungen glaubt, dann sollte man daheim bleiben – immer! Die Gegend ist super schön und lohnt eine Reise. Die Grenze zu Syrien ist mit EU-Geldern zu einem wahren Anti-Refugee-Schutzwall ausgebaut worden. Es ist sehr sicher dort. Die Grenzregion zum Irak (auch sicher!) war dann etwas spannend, aber dazu mehr in den nächsten Berichten.
Achja, es ist doch gefährlich: Die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen stiehlt Dir viel Lebenszeit, falls Du es als guter Deutscher eilig haben solltest 😉 Und die Kalorien des leckeren Essens werden Gewicht und Cholesterinspiegel nach oben treiben, so dass daheim der Kardiologe dann (zu recht) schimpft.
Viele liebe Grüße aus dem Bus,
Marc
Hallo Marc , sehr gute Berichte und auch info. Fahre naechste Wochemit Camping Wohnmobil los Richtung Edirne und weiter Richtung Izmir .Falls Du noch irgendwelche tipps , appreciated . Faehrt zu der Zeit noch jemand in die Richtung ??
Hallo Hans,
pauschal Tipps zu geben, ist nicht so einfach. Das wichtigste: genieß es einfach und geh offen auf die Leute zu, vor allem außerhalb der touristischen Zentren will Dir jeder nur Gutes.
Und wenn Du Kontakt zu anderen Womo-Reisenden suchst, schau mal hier in unserer Facebook-Gruppe: https://www.facebook.com/groups/780798245456887/
Da sind gerade einige auch vor Ort.
Liebe Grüße aus CZ,
Marc
Hallo, ihr Abenteurer!
Ich würde ja gern mal in die Türkei mit meinen T5 Bulli, aber der ist schon etwas älter und habe daher Angst das ich eine Panne habe. Weißt du ob man dort mit Hilfe rechnen kann. Ich hätte da gern mal ein paar Tips. Gruß Hans
Hallo Hans,
ein T5 kann ja noch gar nicht so alt sein. Aber abgesehen davon: Du wirst kaum ein Land finden, wo Dir so gut geholfen wird, wie in der Türkei. Ich lasse auch in der Türkei oft planmäßige Wartungen und Inspektionen sowie Reparaturen machen. In unseren älteren Tourberichten aus der Türkei findest Du auch ein paar Geschichten aus türkischen Werkstätten.
Also fahr einfach drauf los!
Viele liebe Grüße,
Marc