6. Juli 2016
Immer wieder werden wir gefragt, wie bei uns die Fahrzeugwahl ablief. Fangen wir mal von vorne, wie wir stolze Besitzer von WHATABUS wurden:
Ich war schon als Kind mit meinen Eltern im VW-Bus unterwegs, ein T3 Westfalia Joker. Dabei waren wir selten auf Campingplätzen, Wohnmobilstellplätze gab es damals noch nicht, so standen wir meistens frei. Oft wachten wir morgens in den Bergen, auf einer Wiese oder auch in der Mitte von kleinen Dörfern auf, wo dann durchaus der Wochenmarkt direkt rund um uns aufgebaut war.
Selena war nur auf Festivals mal zelten, sonst hatte sie keine Campingerfahrung.
Gemeinsam fuhren wir so ziemlich jedes Wochenende zum Wandern und Mountainbiken in unsere Hausberge südlich von München. Dabei standen wir dann schon öfter mal im Stau mit den ganzen Ausflüglern und wünschten uns, schon am Freitagabend loszufahren, um am nächsten Morgen direkt ohne Anfahrt auf eine Bergtour zu starten. Im heißen Sommer 2014 wollten wir dann auch mal der Hitze in der Innenstadt entkommen und pennten in den Bergen im Kofferraum unseres Skodas.
Wir fingen an, uns übers Camping Gedanken zu machen und recherchierten mal, welche Wohnmobile für uns in Frage kommen könnten. Wir schauten nach gebrauchten Wohnmobilen, z.B. mit Alkoven, aber unter 20.000 € war da aus unserer Sicht nix Vernünftiges zu bekommen und wir waren uns auch nicht so richtig sicher, ob Camping wirklich was für uns beide sein könnte.
Im Herbst 2014 ging es dann auf Hochzeitsreise in den Südwesten der USA. Wir hatten ein Zelt dabei, in dem wir in Ausnahmefällen übernachten wollten, z.B. in den Nationalparks, wo die Hotels zu teuer oder zu weit entfernt wären. Uns gefiel es aber im Zelt auf den Campgrounds so gut, dass wir letztendlich mehr als die Hälfte der Nächte dort verbrachten. Wir entschieden deswegen, dass uns auch zurück in Europa das Campen Spaß machen könnte.
Wir können Euch an dieser Stelle nur empfehlen, vor einem Wohmobilkauf zu testen, ob Camping was für Euch ist, sei es mit dem Zelt oder mit einem gemieteten Mobil.
Zurück in München wogen wir Argumente und Alternativen für einen Wohnmobilkauf ab:
- Da wir mitten in der Umweltzone von München wohnen, musste das Mobil eine grüne Plakette haben.
- Ich war das Wildcampen als Kind so gewohnt, dass wir relativ schnell vollintegrierte, teilintegrierte und Alkovenmobile aus unserer Suche ausschlossen. Diese Modelle sind einfach zu auffällig, um freizustehen.
- VW-Busse erschienen uns einfach unvernünftig teuer und boten auch nicht die Ausstattung, die wir uns wünschten (wie z.B. eine Dusche).
- Somit war klar, dass es ein Kastenwagen werden sollte.
- Einen Eigenausbau haben wir auch kurz mal überlegt, allerdings fehlte uns dazu die Erfahrung (handwerklich und von der Nutzung her).
- Gebrauchte Busse waren uns zu teuer, wir fanden, dass der Wertverlust in den ersten Jahren so gering ist, dass wir uns auch gleich einen neuen holen könnten.
- Für uns als Bergliebhaber war auch die Motorisierung wichtig: 150 PS sollten es schon sein, um über Pässe zu klettern.
Also klapperten wir die Händler im Münchner Umland ab.
In der engeren Auswahl waren anfangs auch die Kastenwägen von Westfalia. Allerdings gab es dort keine Modelle mit Raumbad.
In Sulzemoos inspizierten wir die unterschiedlichen Modelle in der Ausstellung. Die günstigeren Fahrzeuge wie Clever schieden aufgrund der nicht sehr hochwertig erscheinenden Verarbeitung aus. (Hier sollten wir aber mal anmerken, dass sich bei dieser Marke sehr viel getan hat, die Modelle 2016 sind deutlich besser verarbeitet.)
So landeten wir bei den Fahrzeugen von Pössl.
Klar war, dass wir ein Raumbad wollten, nicht nur weil die Fläche so deutlich besser genutzt wird, sondern auch weil man beim Kochen etwas mehr Rückenfreiheit hat.
Da wir mitten in München wohnen, mussten wir uns überlegen, wie lange der Kastenwagen sein darf. Die Modelle mit 6,40 m Länge schieden aus und wir zögerten zwischen 5,40 und 6,00 m. Bei der Inspektion der Parkmöglichkeiten rund um unsere Wohnung kamen wir zu dem Schluss, dass hier jeder Zentimeter entscheidend ist, also sollte der Bus möglichst kurz werden.
Etwas länger und schon würde WHATABUS nicht in diese Parklücke passen…
Gerne hätten wir uns für die sog. H-Linie bzw. Vario-Modelle von Pössl (erhöhtes Dach etc.) entschieden, allerdings sprengten diese unser Budget zu deutlich.
Also war damals für uns der Pössl Roadcamp R erste Wahl. Wir wollten einen Kastenwagen, der schon beim Händler vorrätig war; wir wollten nicht ein paar Monate auf die Produktion warten und zugesicherte Ausliefertermine vorbeiziehen sehen. So fiel die Wahl auf unseren WHATABUS, dem wir noch eine Rückfahrkamera vom Händler verpassten.
Er hat alles, was wir von einem Campingbus erwarten, die letzten Feinheiten rüsteten wir dann noch selber nach.
So kauften wir noch Winterreifen auf Brock-Felgen, ließen eine Alarmanlage installieren, bauten ans Heck eine Leiter, eine Reling aufs Dach und integrierten dort die Solaranlage. Für den Innenraum nähte Selena Wandtaschen und schöne Bezüge fürs Bett. Fürs WLAN im Bus bauten wir noch Antennen aufs Dach. In den Kofferraum bauten wir ein paar Regalböden ein.
Klar, ein paar Features der Einrichtung von Pössl mussten im Rahmen der Gewährleistung mittlerweile repariert werden, s. hier, hier, hier, hier und hier.
Bisher bereuen wir keine dieser Entscheidungen und sind mit unserem WHATABUS sehr zufrieden.
In Kürze werden wir Euch WHATABUS mal “von innen” vorstellen, weil wir auch danach häufiger gefragt werden.
In den Kommentaren dürft ihr gerne schreiben, was Euch noch so interessiert. Und wir freuen uns auch über Anmerkungen, wie ihr zu Eurem Traummobil gefunden habt.
Hallo ihr Lieben, tolle Website habt ihr euch aufgebaut!
Gibt es mittlerweile einen Beitrag wo WHATABUS mal „von innen“ von euch vorgestellt wird? Ich hab schon fleißig gesucht – aber bin noch nicht auf sowas in der Art leider gestoßen.
Beste Grüße, Rebecca
Hallo Rebecca,
danke für Dein Feedback und entschuldige die späte Rückmeldung, der Spamfilter hatte Deinen Kommentar rausgefiltert.
Nein, es gibt leider immer noch keine Vorstellung des Innenraums. Hin und wieder findest Du in den Artikeln Bilder vom Innenraum. Aber eigentlich wäre es jetzt echt mal an der Zeit, WHATABUS von innen ausführlich vorzustellen. Wir machen uns demnächst an die Arbeit dafür!
Viele liebe Grüße aus dem Bus,
Marc und Selena