Auf unserer letzten Wintertour hatten wir uns aus der Ferne ein Alkovenwohnmobil von Selenas Onkel gekauft. Es handelt sich um einen Knaus Traveller 595, Baujahr 1996, der in einem wirklich guten Zustand und vom Innendesign für seine Zeit recht frisch ist, also kein Gelsenkirchener Barock.
Natürlich konnten wir unsere Füße nicht stillhalten und haben uns, nachdem wir ihn zugelassen und abgeholt hatten, gleich Gedanken gemacht, was wir daran verbessern und aufrüsten könnten.
LED-Bänder statt Neonröhren
Richtig gelesen – Neonröhren! Unser 23 Jahre alter WHATABEAR hat echt unromantische, stromfressende Neonröhren, die auch ordentlich warm werden – man kann den hohen Energieverbrauch also ganz einfach spüren.
Die mussten natürlich sofort raus und LED-Bändern weichen. Diese sind nämlich nicht nur energiesparend, sie machen außerdem ein viel angenehmeres Licht.
Wir hatten überlegt, eine komplexes, WLAN-gesteuertes System aufzubauen, wo sich die einzelnen Lichtquellen mit Alexa oder ähnlichem steuern lassen. Das hatten wir vor ein paar Wochen bei Reisen mit Berta gesehen, aber aufgrund der Komplexität und der hohen Kosten entschieden wir uns dann doch für die einfachen, günstigen RGB-LED-Bänder* aus dem Baumarkt (oder von Amazon unter diesem Link*). Aber was nicht ist, kann ja noch werden – mal schauen, was die Zukunft bringt, vielleicht wird ja doch noch auf eine WLAN-Steuerung aufgerüstet.
Auf dem Bild wirken die LED-Lichter nicht so gut wie in echt 😉
Für die direkte Beleuchtung am Arbeits- und Esstisch gab es noch zwei LED-Spots, die ein schönes warmweißes Licht machen*.
Ebenso an den Arbeitsplatz bauten wir einen 12V-Ventilator*, der an heißen Tagen für frische Luft sorgt.
Aufbewahrungsnetze
Unsere praktischen Aufbewahrungsnetze* haben sich schon in WHATABUS voll bewährt (hier geht’s zum entsprechenden Artikel) – klar, dass diese auch in den Bär einziehen müssen. Alleine die Badtüre zieren gleich drei dieser Verstauwunder – ja, im Bad haben wir tatsächlich den ein oder anderen Kosmetikartikel zu viel…
Oben im Alkoven wurden auch direkt zwei Netze für Smartphone und anderes Kleinzeug angebracht. Außerdem im Eingangsbereich, bzw. in der Küche hängt jetzt ein großes Netz* für unsere Schneidebrettchen.
Stangen und Haken
Wir hängen unsere Klamotten, die nicht einfach so wild im Mobil rumfliegen sollen, gerne auf Haken*. Davon gab es eindeutig zu wenig. Deswegen ab zu IKEA!
Auch Stangen von IKEA* lieben wir im Wohnmobil, deswegen wurden unter den Hängeschränken und über der Küche welche angebracht. Hier kann man die benutzten Handtücher und auch die nasse Wäsche nach einem Besuch im Waschsalon gut aufhängen.
Und außerdem hängen jetzt überall von IKEA die Aufhängebecher*, in die aller mögliche Kleinkram wie Stifte, Ladekabel reinkommt.
Dusche verfugen
Wir wussten, dass die Dusche von sämtlichen Vorbesitzern noch nie richtig benutzt wurde und waren schon darauf eingestellt, dass uns sicher die ein oder andere Altersschwäche an der Kunststoffwanne erwartet. Und tatsächlich lief beim Duschen ein feiner Wasserstrahl unter der Badtüre in den “Flur”. Unser Glück war wohl auch, dass wir leicht schief standen und so das schwache Rinnsal sofort entdeckten. Die feinen Rissen in der Duschwanne schlossen wir aus, sie waren viel zu fein und oberflächlich. Allerdings sah die Fuge nicht mehr so fit aus. Also wurde sie erneuert und siehe da: Kein Wasser mehr außerhalb der Dusche – perfekt!
Eine Tafel mit Spruch
Ja, die Hipster-Bilder auf Instagram steckten Selena an – endlich ist auch ein bisschen mehr Platz für Deko, da kann man dann schon mal so eine hippe Buchstabentafel* aufhängen, oder? Also unseren Lieblingsspruch drauf “geschrieben” und mit dem obligatorischen Alpaka gepimpt, fertig gehipstert.
Steckdosen mit 230 V, 12 V oder USB-Lademöglichkeit
Steckdoesen waren im Bär absolute Mangelware.
Ich baute also 230 V-Steckdosen* samt Rahmen* ein Außerdem eine doppelte 12V-Steckdose*, an der die Notebooks am stromsparendsten betrieben werden können. Vor 23 Jahren gab es selbstverständlich noch keine USB-Steckdosen, jetzt brauchten wir aber dringend welche, um Smartphone, Tablets, Taschenlampe etc. aufzuladen. Ich entschied mich für USB-Steckdosen*, die auch eine hohe Leistung bringen.
Vorhang gegen Insekten in der Aufbautüre
Damit die lästigen Stechmücken draußen bleiben, die Tür aber nicht den ganzen Tag zu ist, bekam der Bär einen schönen flatternden Stoffvorhang* in die Aufbautüre.
Gasalarmsensor deaktivieren
Bei der Nutzung von Spraydosen musste ich feststellen, dass der sicherlich gut gemeinte, aber total überflüssige TriGasAlarm* hypersensibel ist. Beim Einsprühen der Schuhe mit Deo legte das Piepsen sofort los. Also wurde dieser Sensor umgehend ausgebaut. Er bietet nur eine gefühlte Sicherheit, da man das Gas aus den Flaschen sofort riecht und es keine Überfälle mit Narkosegas gibt. Sinn macht nur ein Kohlenmonoxid-Alarm*, da dieses Gas unsichtbar, geruchlos und somit wirklich gefährlich ist. In der angebrachten Höhe knapp über dem Boden machte der TriGasAlarm aber in Bezug auf Kohlenmonoxid überhaupt keinen Sinn. Ein Kohlenmonoxid-Warner muss in ca. 1,50 m Höhe montiert werden.
Ab in die KFZ-Werkstatt
Zu einem technischen Check ging es nach Heidenheim, wo ich unseren Freund Alex, den Overlandkadetten, besuchte und die Jungs der Werkstatt einen Blick auf unseren Neuzugang warfen. Ihm wurde rein fahrzeugtechnisch ein blendender Zustand attestiert.
Ein kleiner Anfahrschaden der vorherigen Besitzer wurde behoben: die Verkleidung hinten links hing nur noch sehr lose an einem Eckchen. Aber mit Scheibenkleber und einem sehr geschickten und geduldigen Mitarbeiter war das Problem leicht in den Griff zu bekommen.
Die Hupe hatte auf der Fahrt nach Heidenheim den Geist aufgegeben. Die Ursachenvorschung brachte das Ergebnis, dass wahrscheinlich das Wickelband im Lenkrad kaputt ist bzw. einen Wackelkontakt hat. Bei der Suche nach dem Problem bekam WHATABEAR eine Opel Kadett-Hupe implantiert. Da das Wickelband nicht so einfach zu bekommen ist, muss die Behebung dieses Schadens noch ein bisschen warten. Dafür kann der Bär danach opelanerisch.
Schloss defekt
Eine kleine Überraschung erlebten wir, als wir zur ersten Ausfahrt mit dem Bär starten wollten: das Schloss der Aufbautüre ließ sich nicht mehr zuschließen. Wir machten einen kurzen Stopp an einer nahen Wohnmobil-Werkstatt, wo das Ersatzteil eingebaut wurde.
Und wie geht’s weiter?
Natürlich gibt es noch so viele Ideen, WHATABEAR zu verschönern, z.B. die Möbelfronten folieren, die Polster neu beziehen.
Und vielleicht bekommt das Bad ja auch noch eine Komplettrenovierung mit neuer Duschwanne und natürlich einer Nature’s Head Komposttoilette*, die wir in WHATABUS nicht mehr missen wollen.
Die Fenster mussten auch mal wieder neu eingedichtet werden, das ist auch noch ein Thema, um das wir uns mittlerweile schon gekümmert haben – hier lest Ihr dazu mehr.
Nächster Schritt war aber die Elektrik von WHATABEAR: das Ladegerät machte Probleme, die Solaranlage lieferte keine Ladung, die Batterie war uralt und ständig an der Steckdosen hängen sollte der Bär ja auch nicht müssen. Ein bisschen mehr Autarkie musste also her – auch dazu kommen bald die entsprechenden Beiträge. Hier lest Ihr schon mal was zur neuen Solaranlage auf dem Dach vom Bär.
Außerdem haben wir natürlich noch mehr Ideen: eine Rückfahrkamera wäre schon nützlich, das Radio ist auch eher suboptimal und die vorhandenen Allwetterreifen sind auch nicht das Gelbe vom Ei. Ach, kommt Zeit, kommt Rad und mehr…
Hier noch eine Zusammenfassung mit Links* zu den von uns verbauten Artikeln:
*Affiliate Link/Werbung
Der Trigas machte „unten“ angebraucht übrigens durchaus Sinn, da er hier z.B. bei Propan/butangas anschlagen würde, also den „schweren“ Gasen. Für „das andere“ würde man entweder einen zweiten oder den Zusatzsensor oben im Wohnmobil anbringen.
Hallo Birgit,
wie im Artikel zu lesen, riecht man das Propan/Butan sofort, da ja extra ein Geruchsstoff beigemischt wird. Ohne diesen Stoff würde das Gas nicht riechen. Und da es schwerer als Luft ist, “bleibt” es unten und tritt aus dem Fahrzeug aus – deswegen sind ja auch Lüftungsöffnungen nach unten vorgeschrieben.
Der einzige Sinn, den ein Gaswarner in Bodennähe angebracht also tatsächlich machen könnte, ist also durchaus der Schutz vor Propan und Butan. Aber aus genannten Gründen (Geruch und Austritt nach unten) ist er m.E. im Wohnmobil entbehrlich. Kann aber jeder anders sehen 😉
Liebe Grüße,
Marc
Hallo,
was macht Ihr denn wenn die Gasleitung im Wohnmobil mal einen Riss bekommt und dort Gas ausströmt und Ihr am schlafen seid?
Dann kann man es ja nicht riechen. Da der Kühlschrank und auch die Heizung immer eine “Flamme” haben wenn sie auf Gas laufen, könnte es zu einer Verpuffung kommen. Gasunfälle im Campingbereich ereignen sich jedes Jahr!
Wir haben in unserem Womo einen im Fussbereich und einen im Kopfbereich und fühlen uns erheblich sicherer. Kann nicht verstehen das ihr euren im Fussbereich einfach abmontiert. Aber Ihr seid ja schließlich alt genung.
Ansonsten finde ich eurer Verschönerungen sehr nett und gut durchdacht. Verfolge gerne eure Seite.Bitte weiter so.
LG aus dem Bergischen,Michael
Hallo Michael,
ich habe ja schon geschrieben, dass man das auch anders sehen kann. Aber was bringt mir ein Warner der immer losgeht, wenn ich sogar in größerer Entfernung auf eine Sprühdose wie Deo oder Haarspray drücke? Das ist mir einfach zu nervig und deswegen wurde der TriGasAlarm deaktiviert. Aber klar, wann Du Dich damit sicherer fühlst, ist das ja auch vollkommen ok. Auch bei einem Leck im Wohnmobil bin ich der Ansicht, dass das ausstretende Gas sich eine Öffnung nach unten suchen wird.
Klar machen wir weiter, danke für Dein liebes Feedback!
Grüße aus der Oberpfalz,
Marc
Hallo Marc,
ich bins nochmal. Möchte wirklich nicht mit dir Streiten oder hier Klugscheissen, aber ich schalte unseren Gaswarner Abends wenn ich ins Bett gehe an, dann brauche ich doch kein Deo oder Haarspray mehr.Oder????Und Morgens nach dem Aufstehen wieder aus.
Bitte nicht böse sein, ich verstehe es halt nicht das man so ein Ding “entsorgt” ist doch eine Super Sache.
TROTZDEM finde ich Eure Seite Top, besonders Eure bisherigen Winterreisen.
LG Michael
Hallo Michael,
wie geschrieben kann man da unterschiedlicher Ansicht sein. Und das An- und Ausschalten würde ich definitiv immer vergessen 😉
Liebe Grüße aus dem Bus,
Marc
Soviel Ignoranz finde ich schon ein wenig erschreckend, schließlich könnt ihr damit evtl. auch andere in Gefahr bringen. Z.b. Ein enger Stellplatz am NOK, wenn einem die Kiste um die Ohren fliegt. Oder passt so ein Sicherheitsfeature nicht zum „ coolen Vanlife“ ?
Hallo Sascha,
was hat denn ein schlecht funktionierender Gasmelder mit “coolem Vanlife” zu tun? Ich denke, zu dem Thema ist eigentlich alles gesagt und keine weiteren Rechtfertigungen unsererseits nötig.
Liebe Grüße trotzdem,
Marc