Im Alter von 23 Jahren braucht ein Wohnmobil natürlich etwas mehr Pflege und Aufmerksamkeit. Hin und wieder sind dann auch richtige Instandsetzungsarbeiten nötig, wie das Eindichten der Aufbaufenster. An zwei Fenstern hatte es in den ersten Wochen nach dem Kauf von WHATABEAR bei starkem Regen angefangen zu tropfen. Das verhieß nichts gutes, also beschloss ich sämtliche Aufbaufenster neu einzudichten.
Dafür machte ich mich auf den Weg zu Vascos Werkstatt in Hannover, ganz alleine traute ich mir das noch nicht zu. Vasco hatte mir seine Hilfe angeboten (mehr oder minder freiwillig) und wollte mir die Arbeiten, die ich selber erledigen konnte überlassen, bei komplexeren Aufgaben übernahm er das Kommando.
Ausbau der Fenster
Um die Wohnmobilfenster zum Eindichten ausbauen zu können, musste ich zunächst den Innenrahmen abschrauben.
Dafür musste ich die Abdeckungen über den Schrauben zunächst lösen. Das klappt bei den meisten Abdeckungen mit einem kleinen Schraubenzieher. Wenn es nicht funktionierte, bohrte ich mit einem kleiner Bohrer ein Loch in die Abdeckung und konnte sie so leichter rausziehen.
Und schon konnte ich den Innenrahmen mitsamt Rollo und Fliegengitter einfach wegbauen.
Vasco ist ein großer Freund von Malerkrepp*, um in diesem Fall die Flächen rund um die Fenster zu schonen – ich finde das eine sehr gute Idee.
Um die Dichtmasse zu lösen, fuhren wir mit einem Messer einmal rund um das Fenster unter den Rahmen.
Zum Herausdrücken bzw. -stemmen der Fenster verwendeten wir Hebelwerkzeuge aus Plastik*, die es als Kfz-Zubehör gibt (normalerweise benutzt man sie zum Ausbau von Zierleisten etc.). Das ist schonender für das Wohnmobil.
So sieht ein Nasenbär dann ohne das Wohnzimmerfenster aus:
Suche nach undichten Stellen
Nachdem die Fenster draußen waren, suchten wir die undichten Stellen. Auf dem nachfolgenden Bild seht ihr die Original-Dichtmasse, die wahrscheinlich vor 23 Jahren von Knaus verwendet wurde (so sah es nur an einem Fenster aus, alle anderen waren zwischenzeitlich schon mal neu eingedichtet worden). Hier sieht man eindeutig, dass das gar nicht mehr dicht sein konnte. Auch am anderen undichten Fenster fanden wir die Spuren des eindringenden Wassers, allerdings war dort der Schaden nicht gar so offensichtlich wie bei diesem Fenster.
Wasserschäden beseitigen
Als die Fenster ausgebaut waren suchten wir nach Schäden, die das eindringende Wasser hinterlassen hatte. An dem Fenster, das noch nie neu eingedichtet worden war, entdeckten wir eine morsche Stelle am Holzrahmen. Hier mussten wir natürlich die beschädigten Stellen reparieren. Zuerst entfernte ich das morsche Holz.
Danach klebte Vasco eine passende Holzleiste als Ersatz ein.
Mit Federzwingen* fixierten wir die neuen Leisten, bis der Kleber ausgehärtet war.
Reinigen
Um die Fenster danach wieder einsetzen zu können, musste die alte Dichtmasse runter. Am besten geht das erstmal grob mit einem Spachtel aus Kunststoff*
Manchmal konnte ich auch bereits entfernte Reste der Dichtmasse benutzen, um die alte Dichtmasse quasi abzutupfen (dazu mehr weiter unten).
Sowohl die Fensterrahmen wie auch die Flächen an WHATABEAR reinigte ich danach mit Silikonentferner*, das ich einfach auf Küchenrolle auftrug und dann alles gründlich sauber wischte.
Einsetzen
Zum Einsetzen braucht man dann am besten vier Hände.
Erst trugen wir die Dichtmasse DEKAseal 8936* auf die Fensterrahmen auf. Aus den Schäden lernt man ja und dort hatte selbst ich erkennen können, dass es nicht die reine Menge an Dichtmasse ist, die zählt, sondern ein durchgehender Auftrag.
Dann setzte ich mit Vasco die Fenster wieder ein. Während Vasco von außen das Fenster in die Öffnung einbrachte, schraubte ich von innen gleich wieder die Innenrahmen an (leider fehlte Hand Nr. 5, um das zu fotografieren).
Auf dem nachfolgenden Bild sieht man ganz gut den Vorteil, vorher Malerkrepp auf die Außenhülle des Wohnmobils zu kleben:
Nachdem sich eine Haut auf der Dichtmasse gebildet hatte, fuhr ich mit einem stumpfen Cutter einmal um die Fenster und löste so die herausgetretene, überschüssige Dichtmasse.
Ich wartete noch eine Weile, bevor ich das überschüssige DEKAseal abtupfte. Dafür verwendete ich bereits gelöste Dichtmasse, die wie ein Art Magnet auf die noch auf der Wohnmobilhülle befindliche wirkt – eine gewisse Sauerei ist das aber natürlich trotzdem.
Danach zog ich noch das Malerkrepp ab und reinigte alles rund um die Fenster. Voilà – alles wieder dicht!
Fazit zum Eindichten der Wohnmobilfenster an WHATABEAR
Auch wenn das Ganze eine ordentliche Arbeit war, die ich mir da angetan hatte: sie musste einfach gemacht werden. Undichte Fenster gehen einfach nie, egal ob in einer Wohnung oder im Wohnmobil.
Die Arbeiten hab ich vor ca. 3 Monaten erledigt und bisher hält das alles dicht. Vor kurzem konnte ich mich bei strömendem Regen in Bern davon überzeugen.