13. bis 17. Januar 2020
Tag 26: Montag, 13. Januar 2020
Es war Zeit für einen Ruhetag beim Radeln – und bei dem guten Wetter ließ ich den Tag mit einer guten Mischung aus Erholung und Arbeit angehen. Ich unternahm einen Spaziergang ins Dorf Punta Secca, wo ich in der Bar Charlie Brown Kaffee und Croissant bekam – aber ab Dienstag ist hier geschlossen wegen Urlaub für die nächsten Wochen.
Zum Abendessen kochte ich mir leckere Pasta mit Thunfisch, Artischocken und Zwiebeln (hier hab ich das Rezept für dieses leckere, einfache Campinggericht aufgeschrieben), bevor ich zum Arbeiten für den Rest des Abends in den Bus ging – also eigentlich ein recht ereignisarmer Tag.
Tag 27: Dienstag, 14. Januar 2020
Um kurz nach 9 Uhr startete ich schon mit dem Fahrrad nach Scoglitti – ich hatte so große Lust auf das leckere Gebäck der dortigen Bäckerei. Auf dem Weg dorthin stoppte ich bei den Hundewelpen, die ich am Wochenende entdeckt hatte (hier nachzulesen), um ihnen Futter vorbei zu bringen. Als ich hielt, war da auch eine Hundemutter im Gebüsch, die die jungen Hunde zu sich rief. Ich warf ihnen dann das Essen hin und radelte weiter – aufgrund meiner Angst vor Hunden beeilte ich mich damit und machte deswegen auch keine Fotos von ihnen.
In Scoglitti fuhr ich direkt zur Bäckerei und setzte mich mit leckerem Gebäck in die Sonne – es war richtig viel los und die Einheimischen stürmten die Theke.
Mit einem Schlenker übers Landesinnere ging es zurück auf den Campingplatz, der sich übrigens in den letzten Tagen etwas gefüllt hatte. Ich hab aber natürlich immer noch den besten Platz in der ersten Reihe ganz vorne am Meer. Und meine direkten Nachbarn, Dorothea und Silvio aus der Schweiz, sind super nett (und meinem Tipp in einer Facebook-Gruppe gefolgt und deswegen auf den Platz gekommen).
Abends machte ich mir eine ordentliche Portion Käsespätzle, natürlich anhand des Rezepts aus der WHATABUS-Bordküche.
Und dann genoss ich das abendliche Lichterspiel am Horizont.
Tag 28: Mittwoch, 15. Januar 2020
Wieder stieg ich schon direkt nach der Kanne Kaffee um kurz nach 9 Uhr aufs Fahrrad und vorbei an Marina di Ragusa ging es ein Stück die Küste entlang, bevor ich auf Nebenstraßen in Richtung Scicli ein paar Höhenmeter machte.
Unterwegs war ich mal wieder so richtig sauer, warum hier so viel Müll an der Straße liegt – direkt neben leeren Müllcontainern.
Auf der Rückfahrt erkundete ich in der Nähe von Santa Croce Camerina eine Art Truckstop mit Tankstelle und Waschanlage, weil dort auch ein SB-Waschsalon sein sollte laut Google Maps. Und den gab es auch tatsächlich. Da in der Waschmaschine auf dem Campingplatz wohl jemand eine fusselige Hundedecke gewaschen hat, werde ich in der nächsten Zeit mal hierher ausweichen. Und natürlich musste ich auch die Bar testen und mir ein paar Kalorien zuführen: ein Stück Foccacia mit Kartoffeln und Speck, außerdem ein typisch sizilianischer Arancio (ein frittierter Reisball gefüllt mit Hackfleisch). Draußen in der Sonne schmeckte das so richtig gut.
Am Abend unternahm ich zum Sonnenuntergang noch einen kleinen Strandspaziergang, bevor ich mich für einen neuen Auftrag an den “Schreibtisch” zurückzog.
Tag 29: Donnerstag, 16. Januar 2020
Mit meinem Schweizer Nachbarn Silvio hatte ich mir eine Radtour zum Mittagessen auf der Büffelfarm “Maggazzè” vorgenommen. Davor wechselte ich noch von den Rennrad- auf die breiteren MTB-Reifen – dank Extra-Laufradsatz geht das ruckzuck (Silvio fährt Moutainbike, da wollte ich die gleichen Voraussetzungen für uns beide schaffen.
Dann war es nach über einer Woche Zeit, den Wassertank nachzufüllen. Da ich den Bus nicht bewegen wollte, entwickelte ich eine neue Methode zur Befüllung mit Kanister in der Variante “für Faule”.
Kurz vor Mittag brachen wir auf und es ging vorbei am Castello di Donnafugata noch ein ganzes Stück nach oben. Wir kamen auf über 500 Höhenmeter – merke: vielleicht doch vorher mal die topographische Karte genauer anschauen. Aber es lief für uns beide dann doch sehr gut.
Von der Höhe schossen wir dann erstmal förmlich nach unten, bis wir an die Abzweigung zur Büffelfarm kamen. Der Parkplatz war trotz Wochentag ordentlich gefüllt – ein gutes Zeichen.
Wir bekamen einen Tisch und sagten einfach ja zu Antipasto und Menü – nach Speisekarte, Menüfolge und Preis fragten wir erst gar nicht, wir verließen uns einfach darauf, dass der Standard schon passen würde. Es ging los mit Büffelmozzarella, Büffelmilchkäse, Büffelsalami, Tomatensalat, Oliven, Pizza und Kroketten aus Büffelmozzarella. Dann kam Büffelsteak und -schmorfleisch. Zum Nachtisch gab es Cannoli und Windbeutel, dazu Mandarinen. Wir waren pappsatt. Achja, Preis für das Menü incl. Getränke: 23 € pro Person.
Draußen erkundeten wir den für Gäste kostenlosen Agricampeggio: drei Stellplätze mit Strom für Wohnmobile, außerdem WC und Dusche – perfekt! Hier findet Ihr mehr Infos zu dieser schönen Camping-Möglichkeit.
Mit einem Stopp am Supermarkt ging es weiter bergab auf unseren Campingplatz Capo Scalambri (hier gibt es übrigens Infos zum Campingplatz), wo wir nach dem Duschen gemütlich zu dritt einen Sundowner tranken und uns sehr gut unterhielten. Schade, dass es abends so schnell abkühlt. Aber so kam ich zumindest doch noch dazu, an diesem Tag am Computer etwas zu arbeiten…
Tag 30: Freitag, 17. Januar 2020
Von den 500 Höhenmetern vom Vortag noch ganz angefixt, wollte ich noch mal auf diese Hügelkette fahren und machte mich mit dem Rad auf den Weg – allerdings verzögerte erst ich meine Abfahrt: beim Aufstehen hatte es nur 6°C draußen. Und dann musste ich mich noch von meinen Schweizer Nachbarn Dorothea und Silvio verabschieden, die beschlossen hatten, weiterzufahren. Meinen anderen Nachbarn sprang dann das Auto nicht mehr an, ich holte das Voltmeter, konnte aber leider nicht wirklich helfen (später war der Pannenservice da und hatte tatsächlich der Starterbatterie das Ende ihrer Lebenszeit diagnostiziert).
Vorbei an Sante Croce Camerina ging es in die Hügelkette auf zunächst bekannter Strecke, die ich schon oft gefahren war. Dann zweigte ich ab und es ging weiter nur bergauf. In Pozzillo, kurz vor Ragusa, kam ich dann auf fast 600 Höhenmeter und wendete. Das war schon anstrengend…
Ich zog mir noch meine Regenjacke als Windschutz an und es ging fast 18 km nur bergab. Irgendwann merkte ich, dass ich ja die falsche Straße genommen hatte und runter nach Marina di Ragusa statt nach Santa Croce kam – egal. Dafür radelte ich dann ab Marina di Ragusa durch die Gewächshäuser wieder auf und ab, bis ich “aus Versehen” am Restaurant Al Giardino die Bianca vorbeikam – da konnte ich dem Mittagsmenü mit vier Gängen (für gerade mal 22 Euro incl. Getränken) nicht widerstehen…
Voll gefuttert rollte ich die letzen drei Kilometer zurück auf den Campingplatz und hatte im Bus jede Menge Arbeit, so dass ich sogar den Sonnenuntergang verpasste.
Später machte ich einen Spaziergang ins Dorf Punta Secca und hoffte auf einen Espresso in einer der Bars – aber: mittlerweile haben alle Bars abends hier zu (eine hat vielleicht noch tagsüber auf). In einem noblen Restaurant bekam ich an der Bar noch einen guten Kaffee, bevor ich durch das gespenstisch menschenleere Dorf wieder zum Arbeiten in den Bus ging.