5. bis 7. Februar 2019
Tag 43: Dienstag, 5. Februar 2019
Nach dem ruhigen Vortag auf dem Campingplatz Bella Riva beschlossen wir einen weiteren fahrfreien Strandtag einzulegen, hier war es zu gemütlich. Mittlerweile hatte ich die Erkältung an Selena weitergegeben.
Wir schliefen morgens lange aus und genossen die Sonne, die uns den Bus schön aufwärmte. Wenn wir aus dem Bett schauten, sahen wir links das Meer, rechts die Lagune mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund.
Kaffee gab es heute im Bett und auch sonst ließen wir den restlichen Tag ganz gemütlich angehen.
Wir genossen die Sonne und machten mittags eine längere Wanderung zu den umliegenden Etangs.
Übrigens: sogar die Zufahrt zu den Wanderparkplätzen hier war zugeschüttet. Ob nur für den Winter oder generell um Camper fernzuhalten, wissen wir nicht. Gerade als wir zurück zum Campingplatz liefen, kam ein Camperpärchen angefahren. Er steuerte konzentriert den VW Bus über die Schlaglöcher, sie gab Anweisungen mit Blick auf ihr Handy. Dann scheiterten sie an der oben genannten Barriere. Da war park4night wohl nicht mehr auf dem neuesten Stand.
Zurück am Bus gab es einen Kaffee in der Sonne, danach setzten wir uns hinter unsere Laptops.
Abends wurde im Bus gekocht (Bauernpasta) und wir gingen früh ins Bett.
Tag 44: Mittwoch, 6. Februar 2019
Morgens standen wir etwas früher auf, um vor dem Auschecken noch die Infrastruktur des Campingplatzes gut auszunutzen: Selena wusch sich die Haare und stand lange unter der heißen Dusche, wir nutzten die Ver- und Entsorgung für unsere Tanks und zahlten unsere Schulden an der Rezeption.
Au revoir, du wunderbarer Platz.
In einem Supermarkt kauften wir Frühstück und fuhren von der Küste bei Solenzara ins Bavella-Gebirge. Schon bald hatten wir einen prächtigen Ausblick auf die gezackten Felsnadeln.
Zum Frühstücken fanden wir einen Parkplatz mit genialem Panorama in der Sonne. Das Gebirge hat es uns echt angetan – vor allem bei diesem Kaiserwetter.
Oben auf der Passhöhe des Col de Bavella (1.218 m) parkten wir auf dem noch verschneiten Parkplatz und genossen die Ausblicke in die Berge vorbei an der Marienstatue.
Wie gerne hätten wir jetzt die Wanderstiefel geschnürt und wären losgestapft, aber da wir jetzt beide mit einer Erkältung kämpften, waren wir einfach zu schlapp.
Auf der anderen Seite der Passhöhe änderte sich die Landschaft komplett und wir fuhren durch Wälder, bevor wir einen tollen Ausblick auf den südlichen Teil von Korsika mit Blick auf Sardinien hatten. Wir beschlossen, die Fähre am Abend auf die Nachbarinsel zu nehmen.
Vorbei an Portovecchio kamen wir nach Bonifacio, wo wir am Hafen das Ticket kaufen wollten. Da der Schalter aber noch geschlossen war, machten wir das wieder per Internet zum Preis von knapp 70 Euro für die ca. einstündige Überfahrt.
Wir parkten und verbrachten die Wartezeit mit einer Besichtigungsrunde durch Bonifacio.
Die komplette Altstadt war Baustelle und kaum zu begehen, die Wasserversorgung wurde komplett erneuert und die Häuser wirkten fast alle unbewohnt auf uns.
Von der Festung, die in kriegerischen Zeiten den Naturhafen von Bonifacio absicherte, hatten wir tolle Ausblicke auf die weiße Felsküste von Korsika und rüber nach Sardinien. Auch die Einfahrt in den Naturhafen sah wunderschön aus in der tief stehenden Abendsonne – die Felsen erinnern uns ein wenig an England.
Im Hafen wurde uns dann schnell ein Warteplatz zugewiesen und wir beobachteten, wie die mittelgroße Fähre ins natürliche Hafenbecken einlief.
Pünktlich legte die Fähre ab und wir genossen italienischen Espresso und Cappuccino an der Bordbar.
Unser Fazit zu Korsika:
Landschaftlich eine wunderbare Insel ist der Winter definitiv die falsche Reisezeit. Bis auf einen Campingplatz konnten wir keinen offenen Platz finden. Freistehen ist auf der Insel verboten und wird auch nicht gerne gesehen, man hört auch Horrorstories von Angriffen auf Wohnmobile (wir bekamen deswegen auch schon warnende Nachrichten). Deswegen blieben wir nicht allzu lange auf Korsika. Besser ist sicher die Zeit von Ostern bis zum Beginn der Sommerferien in Europa sowie im September. Dann ist die meiste Infrastruktur für Camper geöffnet. Wir haben wunderschön gelegene Campingplätze im Vorbeifahren gesehen, auf denen wir bei einem nächsten Besuch gerne bleiben würden.
Nach unserem letzten Bericht hat uns das Erwähnen der patriotischen und ausländerfeindlichen Schmierereien auf der Insel schon Kritik unserer Leser eingebracht, aber das ist ein für uns bedrückender Punkt. Genauso nerven uns übrigens die Schmierereien der Katalanen, die ihre Unabhängigkeit fordern. Wir leben doch in so einem wundervollen und offenen Europa, wie kann man da die Errichtung neuer Grenzen fordern?
Angekommen auf Sardinien in Santa Teresa Gallura parkten wir in der Innenstadt an einem größeren Platz und fanden schnell ein gutes Restaurant.
Der Kellner umschmeichelte uns auf die charmante italienische Art. Drei Gänge samt Pizza später machten wir uns ordentlich satt auf den Rückweg zum Bus – Italien, du bist wie immer wunderbar!
Tag 45: Donnerstag, 7. Februar 2019
Als wir aufwachten schien die Sonne auf den Bus (und die Solarpaneele, die unsere Batterien schon wieder komplett gefüllt hatten). Bei einem Blick aus dem Fenster stellten wir fest, dass Markttag in Santa Teresa Gallura war und wir nur ein paar Schritte zu den Ständen zu laufen hatten. Gleich beim ersten Käsestand konnten wir nicht widerstehen, durften probieren und kauften leckeren sardischen Peccorino und Taleggio.
Auch am Gemüse- und Obststand kauften wir lokal ein. Im Dorf fanden wir eine leckere Bäckerei und auch ein Café für den ersten Kaffee des Tages. Am Nachbartisch saßen drei deutschsprechende Frauen, die sich wunderten, was wir Touristen um diese Jahreszeit hier zu suchen hätten – die Damen arbeiten und leben auf Sardinien. Wir bekamen ein paar Tipps und den Hinweis, dass im Winter fast alles auf Sardinien geschlossen wäre, nur die Dörfer, wo Fischer leben, wären nicht gar so ausgestorben. Wir werden sehen, von den anderen Inseln sind wir ja schon sehr ausgestorbene Siedlungen gewohnt. Achja, und wir erfuhren, dass wegen dem Sturm der letzten Wochen die Fähren ein paar Tage ausgesetzt worden waren.
Wir fuhren ein paar Kilometer vom Dorf ans Capo Testa, wo wir kurz vor dem Leuchtturm parkten und frühstückten. Die Sonne schien weiter, das Wetter war prächtig bei 16°C.
Wir erkundeten das Kap zu Fuß. Natürlich fanden wir auch endlich mal wieder einen Geocache.
Teils hatten wir in den recht bizarren Felsformationen ordentlich zu klettern, aber es lohnte sich absolut!
An einem Supermarkt kauften wir Vorräte ein, um uns darauf vorzubereiten, dass wir kaum geöffnete Restaurants etc. finden würden. In der Sonne gab es an der Bar auch noch guten italienischen Kaffee (unser Koffein-Level steigt spürbar an).
Wir fuhren nach Palau an die Nordostküste, um mit der Fähre auf das vorgelagerte La Maddalena-Archipel überzusetzen. Das Boarding für die Fähre lief schon, ich sprang ins Hafenbüro und kaufte dort unsere Tickets (hin und zurück für weniger als 60 €). Als letztes Auto rollten wir auf die Fähre und es ging los.
Schnell kamen wir im Hafen von Maddalena an, wo natürlich fast alle Cafés und Restaurants geöffnet waren – Sardinien, Du gefällst uns immer besser!
Wir fuhren entlang der Küste, um uns für die Nacht einen Parkplatz zu suchen.
Über einen kleinen Damm kamen wir auf das Mini-Inselchen Giardinelli und fanden ein Plätzchen bei ein paar Booten.
Ich kochte uns Lasagne (mit den frischen italienischen Lasagneplatten – lecker!) und wir hatten einen phantastischen Sonnenuntergang. Das kann doch nur besser werden, oder?
Hey ihr Reisenden, Sardinien wird eure lieblings Insel! Schaut Mal bei Susi und Markus rein die sind bei Padru. Pferdehof Morgenstern und sagt einen lieben Gruss vom Grille. Gute Fahrt. Servus aus München.
Servus Grille,
uns gefällt es bisher wirklich richtig gut (unsere Lieblingsinsel liegt aber so weit vorne, dass es für jede andere Insel schwer werden wird 😉 ). Danke für den Tipp. An dieser Gegend sind wir zwar jetzt schon vorbei, werden aber mal bei den beiden anfrage, ob überhaupt offen ist.
Viele liebe Grüße von der Westküste,
Marc und Selena