18. bis 22. Januar 2019
Tag 25: Freitag, 18. Januar 2019
Nachdem wir am Vorabend auf einem Privatgrundstück bei Can Picafort “eingecheckt” hatten, war endlich mal ein reiner Arbeitstag für uns fällig: der Wetterbericht hatte Regen gemeldet und der kam auch. Aber das schadete nicht, da wir in den ersten Wochen unserer Wintertour 2018/19 einfach zu viel Strecke gemacht hatten und deswegen ein bisschen Arbeitspensum aufholen mussten.
Dank Landstrom, den wir nutzen durften, hatten wir trotz bewölktem Himmel keinen Engpass und die Notebooks liefen den ganzen Tag.
Zwischendurch gingen wir eine Runde im Kiefernwald zum Joggen, damit wir zumindest ein bisschen Bewegung bekamen.
Ansonsten wurde bis weit nach Mitternacht gearbeitet, bevor wir ins Bett fielen.
Tag 26: Samstag, 19. Januar 2019
Der Wetterbericht hatte recht: der Regen hörte nachts auf und wir wurden von der Sonne geweckt. Selena nutzte das Außenwaschbecken auf dem Grundstück und spülte einen riesengroßen Berg Geschirr.
Nach dem Kaffeetrinken machten wir uns auf den Weg zu einem Tagesausflug in Richtung Alcúdia, wo wir am Rand der Altstadt parkten. Wir erkundeten die fast noch komplette Stadtmauer und die Gassen im Zentrum.
Wir fanden ein schickes Restaurant in einem sonnigen Innenhof und genossen das leckere Menú del día.
Von Alcúdia fuhren wir auf die Halbinsel bei der Ermita de la Victoria, und zwar bis wir an die Straßensperre wegen militärischen Sperrgebiets kamen. Diesen Leuchtturm konnten wir wohl nicht bestaunen, dann ging`s halt wieder zurück.
Aber das Wetter war echt perfekt, wenn auch im Wind etwas kühl. Deswegen kletterte Selena kurzerhand aufs Dach und reinigte die Solaranlage, damit wir auch bloß jeden Sonnenstrahl effizient nutzen können.
Als Tagesabschluss fuhren wir den nächsten Leuchtturm am Kap Formentor an. Wegen des guten Wetters waren auf der engen Straße ein paar Ausflügler unterwegs. Was hier zu Hochsaison abgeht, wollen wir uns lieber nicht vorstellen. (Mittlerweile haben wir erfahren, dass zur Hochsaison kein individueller PKW-Verkehr zum Kap erlaubt ist, man muss auf Shuttle-Busse umsteigen.)
Der Leuchtturm Formentor ist auf einen Felsen gebaut, eine bewundernswerte Konstruktion. Wir genossen den prächtigen Ausblick mit der tief stehenden Abendsonne.
Auf dem Rückweg zu unserem privaten Gartenstellplatz kauften wir noch ein und stellten uns dabei schon darauf ein, den Sonntag arbeitend im Bus zu verbringen: es war viel Regen angekündigt.
Tag 27. Sonntag, 20. Januar 2019
Der angekündigte Regen kam als ein leichter Niesel am Morgen und Sonnenschein für den Rest des Tages.
Aber wir hatten uns auf einen Arbeitstag eingestellt, blieben deswegen auf dem Privatgrundstück stehen und arbeiteten den ganzen Tag.
Tag 28: Montag, 21. Januar 2019
Nach vier Nächten am gleichen Ort war es höchste Zeit für einen Ortswechsel. Vor der Abfahrt wollten wir noch ein paar Kleinigkeiten erledigen – aber aus den Kleinigkeiten wurden dann doch ein paar größere Probleme:
Unsere Webseite war nicht mehr richtig erreichbar, aber nach einer Ewigkeit in der Hotline wurde das Problem vom Provider gelöst (Merker: endlich den Providerwechsel machen).
Meine Dropbox lief schon seit Tagen total unstabil und jetzt ging gar nix mehr. Auch hier verbrachte ich noch einige Zeit am Telefon mit der netten Dame vom Support, jetzt wird es noch ein paar Tage dauern, bis sich per Internetverbindung die Daten auf meinen Rechner wieder synchronisiert haben.
Schon seit Luxemburg blinkte unsere Ölwechsellampe (den Ölwechsel hatten wir ja im November gemacht, aber die Werkstatt hatte keinen Computer zum Zurücksetzen), und das wollte ich jetzt endlich abstellen. Mit Zündung an, Gaspedal gedrückt halten und Bremspedal pumpen kann man das Intervall tatsächlich zurücksetzen.
Als weiteres Problem funktionierte schon seit einigen Tagen unser Funkschlüssel nicht mehr richtig, ein Problem mit der Zentrale der Alarmanlage, auch das dauerte mit Support vom Hersteller, wurde aber gelöst.
Am frühen Nachmittag war dann alles so weit, dass wir losfahren konnten. Zuletzt pflückten wir noch ein paar frische Orangen unserer “Vermieter” – vielen Dank an dieser Stelle! – und rollten vom Hof.
Als erstes steuerten wir ein paar Buchten an der Nordküste an, Cala Estreta bis Cala Torta. Allerdings waren die Zufahrten allesamt vom Regen so richtig ausgewaschen und wir mussten wieder umdrehen.
An einem Ausichtspunkt mit Blick auf die Küstenlandschaft fanden wir zumindest einen Platz zum Frühstücken, während sich das Wetter zwischen Sonne und Regen nicht entscheiden konnte.
Anschließend steuerten wir die Costa de los Pinos an, da dort ein ofizieller Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgung sein soll. Und tatsächlich sahen wir bei der Anfahrt schon eine ganze Reihe mit Wohnmobilen dort stehen. Es gibt eine Rinne zur Grauwasserentsorgung und eine Schütte für Toilettenkassetten. Allerdings funktionierte das Wasser nicht. Wahrscheinlich wird der Platz vom benachbarten Restaurant betrieben, das im Winterurlaub ist. Wir werden uns dort noch per Mail erkundigen, ob es im Sommer wieder Wasser gibt.
Wir folgten der Küste in Richtung Süden und kamen durch einige Touristenstädtchen, in denen fast alle Läden und Restaurants geschlossen waren – Winterschlaf! Zwischendurch machten wir einen Spaziergang am weitläufigen Sandstrand.
Für die Nacht wollten wir das Kloster Sant Salvador oberhalb von Felanitx ansteuern. Die Regenwolken zogen immer näher und es wurde kälter (gerade noch 6°C). Neben einem eigentlich tollen Ausblick (bei gutem Wetter sicher noch viel besser) erwartete uns auch ein Wohnmobilverbotsschild.
Schade, wir wären echt gerne geblieben, trotzdem hielten uns natürlich an das Verbot. Das Restaurant oben hatte auch schon geschlossen.
Also wieder runter und ab in der Dunkelheit an die Südküste zum Leuchtturm am Cap de ses Salines. Dort gab es aber keinen Parkplatz, das war nicht so ganz unser Tag heute. Also ging es die 9 km lange Sackgasse wieder zurück. Auf dem Rückweg begeisterte uns der wahnsinnig hell leuchtende Vollmond – es kommt auf dem Bild nicht so rüber, aber er strahlte total.
In Ses Salines fanden wir einen einsamen Parkplatz und kochten uns was zum Abendessen.
Als wir beim Kochen die Schiebetüre aufmachten, nahmen wir schon ein Tier wahr, konnten aber nicht zuordnen, was da am Auto war. Und als wir einschliefen, schnarchten nicht nur wir beide, sondern noch irgendjemand anderes. Wir waren nicht alleine, irgendwas war da hinter der Mauer, an der wir mit WHATABUS standen.
Tag 29: Dienstag, 22. Januar 2019
In der Morgensonne konnte Selena das nächtliche Rätsel lösen: wir hatten eine Herde von großen Schweinen als Nachbarn.
Sie hatten wohl die Nähe zum warmen WHATABUS gesucht, da nachts die Temperaturen auf 1°C gefallen waren.
Während wir schon unseren Kaffee tranken, schnarchten die Schweine immer noch laut vor sich hin und ließen sich von der Sonne die Bäuche wärmen – herrlich!
Wir besorgten uns im Dorf Ses Salines bei der Bäckerin noch ein paar lokale Köstlichkeiten und fuhren dann in den Hafen der Colònia de Sant Jordi zum Frühstücken in der Sonne.
So funktioniert für uns übrigens Freistehen: man übernachtet kostenlos in oder an einem Dorf und lässt am nächsten Tag gerne ein paar Euro im Ort. Da profitieren beide Seiten.
Übrigens schnurrte unsere Solaranlage schön mit gut viel Ladung für die Batterien vor sich hin.
Weiter ging es in Richtung Palma und Arenal, wo wir uns einen Campingplatz anschauen wollten, den Camp4Cycle, über den wir im Internet keine detaillierten Infos finden konnten. Aber auch vor Ort wurde das nichts, da uns trotz Klingeln niemand öffnen wollte. Nur ein Schild teilte uns mit, dass das Gelände nur für Vereinsmitglieder wäre. Aber einige Wohnwägen und auch ein altes Wohnmobil standen auf der Wiese. Wir versuchen aber, da noch mal nachzuhaken. — Mittlerweile haben wir Infos zu dem Platz bekommen, er ist tatsächlich nutzbar. Hier findet Ihr mehr Infos.
In Arenal wollten wir erkunden, was Unmengen von deutschen Touristen dort hin zieht und steuerten in der “Schinkenstraße” den Bierkönig an – für uns konnten wir dieses Rätsel nicht lösen, aber andere schon, denn in der Seitenstraße gleich ums Eck standen zwei deutsche Wohnmobile.
Interessant, aber für uns ging’s weiter in die Inselhauptstadt Palma de Mallorca, wo gerade zwei große Kreuzfahrtschiffe vor Anker lagen und die Passagiere die Stadt fluteten. Bei der Suche nach einem Parkplatz taten wir uns recht schwer und wurden erst weit hinten im Yachthafen fündig. Zufällig genau gegenüber des deutschsprachigen Senders “Inselradio”, die uns eingeladen hatten.
Was wir da mit dem Moderator Jörg Jung ausgeheckt haben, erfahrt Ihr bald! Wir sind auch schon sehr gespannt auf das Ergebnis.
Nach dem Radiobesuch marschierten wir in die Stadt und steuerten dort die Kathedrale an – ein absolut beeindruckender Bau!
In den Gassen der Altstadt flanierten wir weiter, bis wir schließlich noch ein paar Gelegenheiten für Shopping ausfindig machten.
Auf dem Rückweg zum Auto überlegten wir uns, wie wir den restlichen Abend gestalten könnten und beschlossen, nach Alcúdia zu fahren, wo wir ja am Samstag schon gut essen waren und dann am nächsten Tag eine Fähre nach Menorca nehmen könnten. Ab Mittwochmittag gilt nämlich eine Sturmwarnung rund um die Balearen, so dass wir gerne vorher noch die Insel wechseln würden.
Beim Verlassen von Palma fuhr neben uns auch gerade eines der Kreuzfahrtschiffe weiter – wie wir im Inselradio erfuhren, fährt eines nach Sizilien und das andere nach Malta. Schade, dass sie keine Wohnmobile mitnehmen!
Auf der Autobahn kamen wir sehr schnell in Alcúdia an und suchten uns ein Lokal, wo wir einfache spanisch-mallorquinische Gerichte schlemmten.
Die Buchung für die Fähre von Alcúdia nach Ciutadella auf Menorca war auch schnell per Internet erledigt und wir machten uns an die Arbeit für diesen Bericht, bevor wir ins Bett verschwanden und auf eine ruhige Überfahrt hofften. Aber nachts prasselte der Regen aufs Dach und der Bus wackelte leicht im Wind – das wird ein Spaß werden! Aber Augen zu und durch, hilft ja nix. Außerdem gibt es auch noch gute Tabletten gegen Reisekrankheit, die bei uns ja gut wirken.
Hallo,
wieder ein lesenswerter Bericht. Ist denn schon die Mandelblüte in Gange? Gute Weiterreise und viel Spaß auf Menorca
wünscht euch
Marlies
Hallo Marlies,
danke fürs Lesen!
Nein, nur ein paar vereinzelte Blüten haben wir schon gesehen. Aber es ist gerade recht kalt, heute Morgen waren die Berge sogar schneebedeckt. Aber es sollte echt bald so weit sein.
Viele liebe Grüße aus Menorca,
Marc und Selena
Salü,
Ses Salines… Erinnerungen werden wach… 😉
Wir waren vor drei Jahren mal, ohne Womo – quer über Mallorca vorwiegend zum Klettern, am Ruhetag dann mal am südlichsten Zipfel ein wenig geocachen und schlemmen (Tipp: Das «Casa Manolo» in Ses Salines – sehr leckere Sachen und superfreundliches Personal!)
PS: Tolle Seite übrigens, warte gerade auf meinen ebenfalls weissen Wohnlaster und inhalier’ mir gerade bei Euch ein paar Anregungen…
Viele Grüsse
Micha
Servus Micha,
schön, dass wir Deine Erinnerungen wecken konnten.
Viel Spaß beim Warten auf den Wohnlaster und noch mehr Spaß auf Tour dann!
Liebe Grüße aus der Türkei,
Marc und Selena