20. bis 26. Dezember 2017
Tag 14: Mittwoch, 20. Dezember 2017
Nach einer ruhigen Nacht auf dem Wohnmobilparkplatz von Niko füllen wir noch unseren Wassertank auf und fahren in Richtung Küste. Auf die Ausgrabungen und das Museum in Vergina haben wir heute keine Lust – es kommen sicher noch einige archäologische Schätze auf uns zu.
Wir fahren in Richtung Küste, verpassen dank einer neuen Autobahn die Festung von Platamonas und frühstücken dann erst mal in einem ausgestorben wirkenden Stranddorf und lassen die Sonne in den Bus scheinen.
Am Nachmittag fahren wir weiter die Küste entlang und am Hafenbecken von Agiokampos gehe ich zum Angeln. Ich fange nichts. Da das sicher noch so eine Weile bleiben wird, erwähne ich die Erfolglosigkeit meines Tuns bis auf weiteres nicht mehr – erfolgreiche Fänge natürlich dann schon 😉
Es ist windig, die Sonne lässt sich hin und wieder mal blicken.
Wir beschließen, für die Nacht einfach stehen zu bleiben.
Tag 15: Donnerstag, 21. Dezember 2017
Dank eines Tipps von unserer griechischen Freundin Vassiliki wollen wir die Halbinsel rund um den Berg Pilio erkunden. Da wäre auch ein Skigebiet, das aber mangels Schnee nie in Betrieb ist. Gut, dem Tipp fahren wir doch gerne hinterher.
Aber als wir von Agiokampos erst mal über einen Bergzug ins Landesinnere fahren wollen, müssen wir feststellen, dass unser Vorhaben, dem Winter aus dem Weg zu gehen, nicht funktioniert. Es schneit! Und das in Griechenland an der Küste.
Wir kommen höher und der Schnee bleibt sogar liegen, auch auf der Straße. Irgendwann ist es dann so weit und wir hängen an einer Rampe. Schneekettten in Griechenland? Wer hätte gedacht, dass wir die hier brauchen…
Und die Ketten müssen auch einige Kilometer drauf bleiben.
Wir beschließen, dass wir Pilio und Umgebung besser sein lassen und treten die Flucht in Richtung Süden an – Peloponnes wir kommen!
Damit wir schneller vorwärts kommen, nehmen wir die Autobahn über Athen. Der Verkehr läuft ganz gut, auch durch den einsetzenden Feierabendverkehr der Hauptstadt kommen wir ganz gut. Dafür muss unser Geldbeutel bei der Maut ordentlich bluten… und das auch noch alles in bar, weil keine Karten an den Mautstationen genommen werden.
Rund um Athen machen sich die Schneeräumfahrzeuge in großen Mengen bereit und rücken aus.
Am Kanal von Korinth stoppen wir dann an der westlichen absenkbaren Brücke. Ich hatte dort auf einen tollen Fotoblick auf den Kanal gehofft – aber nicht nur wegen des grauen Wetters war das eine falsche Entscheidung.
Über die Brücke relativ in der Kanalmitte (von dort hätte man tolle Fotos machen können) kommen wir dann endlich auf dem Peloponnes bei Regenwetter an.
Wir halten an einer Gyros-Bude und in den Nachrichten ist der Schnee in Griechenland eines der Hauptthemen.
Nach dem Essen fahren wir zu den Ausgrabungen von Epidauros und parken dort. Zum Jaulen der Straßenhunde und Donnern eines Gewitters schlafen wir ein und schicken vorher noch ein Nachtgebet an Petrus für besseres Wetter. Griechenland – wir sind noch nicht so ganz warm mit Dir…
Tag 16: Freitag, 22. Dezember 2017
Es regnet – und zwar so richtig. Ich rufe einen “Couchtag” aus mit viel Serien und Filmen. Selena ist erstaunlicherweise nicht so dafür und will gegen Mittag dann doch endlich die Ausgrabungen anschauen.
Eine asiatische Reisegruppe kommt uns entgegen und wir haben das bekannte Amphitheater für uns alleine – aber mit Regen, viel Regen!
Ich tue mir deswegen keinen Zwang an und singe, so schlecht wie ich es nur kann, um die Akkustik zu testen… schon irgendwie beeindruckend – die Akkustik, nicht mein Gesang – zumindest laut Selena.
Den Rest der Ausgrabungen sparen wir uns. Ins kleine Museum gehen wir hauptsächlich, um dem Regen auszuweichen.
Klatschnass kommen wir zurück zu WHATABUS und fahren weiter nach Nafplion. Dort parken wir am Hafen unter vielen anderen Wohnmobilen. Nachdem wir jetzt ganze 10 Tage kein einziges Womo gesehen hatten, sind es jetzt dafür umso mehr.
Wir gehen in ein Restaurant und genießen griechische Spezialitäten.
Nach Knoblauch duftend setzen wir den Couchtag fort und schauen für den Rest des Tages Serien und Filme auf dem Tablet – schön gemütlich!
Tag 17: Samstag, 23. Dezember 2017
Der Regen hat aufgehört und die Sicht ist gut. Wir sehen auf den Bergen rund um Nafplion dafür aber ordentlich Schnee.
Wir machen uns auf zur Stadtbesichtigung und sind begeistert von der wunderschönen Altstadt mit ihren kleinen Gassen und schicken Läden.
Dann lassen wir uns mal wieder bekochen – ich esse super leckere Kalbs-Souflaki und Selena Gyros im Pita – die griechische Küche schmeckt uns sehr!
Wir klettern auch zu zwei Festungen – die erste ist noch gut erreichbar, bei der zweiten (deutlich höheren) lasse ich mir die letzten Meter des Treppenanstiegs mit meiner Höhenangst besser entgehen.
Selena stapft tapfer weiter bis zum Ticket Office, dann kehrt auch sie wieder zurück und erfreut sich die nächsten Tage an starkem Wadenmuskelkater.
Wir machen uns dann auf die Suche nach einem Nachtplatz rund um Nafplion. Da wir nichts wirklich besseres finden, reihen wir uns im Hafen halt doch wieder in die noch länger gewordene Womo-Schlange ein. Ich versuche mal wieder mein Glück beim Angeln, aber die Fische haben mehr Glück als ich und beißen nicht an.
Unterwegs ist uns der blaue Bus von Team Ferdinand entgegengekommen. Abends schauen Stefanie, Stefan, Lotta und Lorenz noch kurz bei uns vorbei und wir verabreden uns für den nächsten Morgen auf eine Tasse Kaffee.
Tag 18: Sonntag, 24. Dezember 2017
Wie vereinbart geht’s zu Team Ferdinand. Wir sitzen lange im Oldtimer und tauschen uns aus.
Ein gemeinsames Foto haben wir natürlich vergessen… aber wir werden uns in der nächsten Zeit schon noch mal über den Weg fahren.
Am Mittag machen wir uns auf die Suche nach einem schönen Platz für Heiligabend und fahren los die Ostküste des Peloponnes entlang. Wir sammeln unterwegs noch einen Geocache ein und besichtigen das kleine Kloster mit einer Quelle, die die Jungfräulichkeit wiederherstellen soll.
Irgendwo auf der Strecke nach Leonidio finden wir dank unserer Geocaching-App und GoogleMaps mit Satelittenbildern einen ruhigen Hafen mit Kiesstrand – perfekt! Und es hat deutlich über 10 Grad 🙂 Hier bleiben wir!
Wir packen noch die Mountainbikes aus und radeln so ziemlich querfeldein zu einer antiken Stätte auf einem Hügel. Aber von wegen Sehenswürdigkeit… in den Ruinen der einst wohl sehr bedeutsamen griechischen antiken Siedlung sind jetzt Ziegenställe.
Von der nahe gelegenen Kirche haben wir einen tollen Blick auf den Hafen und unseren WHATABUS – Könnt ihr ihn auch sehen?
Zurück am Bus gehe ich noch angeln und dann ist es Zeit für unser Weihnachtsmenü. Wir legen los mit einem Radicchio-Petersilien-Salat mit Granatapfel und Schafskäse dazu selber gebackene Feta-Taschen.
Als Hauptgericht gibt es einen griechischen Hackbraten im Teigmantel und dazu Graupen-Gemüse und Zatziki.
Zum Nachtisch hat uns Selena morgens beim Bäcker in Nafplion noch leckere Baklava besorgt. Frohe Weihnachten!
Zufrieden gehen wir recht bald ins Bett und schlafen zum Rauschen der Wellen ein.
Tag 19: Montag, 25. Dezember 2017
Eigentlich müssten wir heute dringend unser Weihnachtsmenü abradeln. Aber bei beiden Rädern ist jeweils ein Reifen platt. Wir haben es mit unserer Querfeldein-Tour wohl übertrieben und ein paar Disteln oder so erwischt.
Also fahren wir halt heute mal nicht. Dafür lassen wir es uns einfach gut gehen mit Faulenzen, Grillen und Angeln.
Die Sonne scheint, es hat so um die 18 Grad – genauso haben wir uns Griechenland vorgestellt.
Tag 20: Dienstag 26. Dezember 2017
Heute geht’s sportlich mit den Bikes in Richtung Berge. Auf dem Rückweg sündigen wir in einem Café und lassen uns einen tollen Kuchen (Engelshaar und so eine Art Käsekuchen) schmecken.
Danach versuche ich Selenas Rad zu reparieren: Immer noch ein kleines Loch von den Disteln und die hintere Bremse macht Probleme. Das Loch bekomme ich geflickt, für die Bremse müssen wir eine Werkstatt suchen.
Selena macht uns so lange eine leckere Pizza aus dem Omnia. Yummie….
Und schon wieder geht ein recht fauler Tag zu Ende. Wir beschießen noch eine Nacht am Hafen stehen zu bleiben. Aber drei Nächte an einem Ort sind genug, deswegen soll es morgen mal weitergehen.
So langsam sind wir warm mit Dir, schönes Griechenland.
zur Übersicht: Die WHATABUS-Wintertour 2017/18: Balkan und Kleinasien
Wir wünschen euch zwei einen guten Start ins neue Jahr. Viel Spass noch auf eurer Wintertour!
Lg
Alex, Anja und Luis (10 Monate)
Dankeschön! Wir wünschen euch auch ein schönes 2018 mit tollen Erlebnissen und Touren! Alles Liebe ausm Bus von Selena und Marc
Bin gespannt, wo auf diesem Planeten wir das gemeinsame Erinnerungsfoto nachholen werden.,, Lotta hat in Epidauros übrigens auch gesungen und das Amphitheater gerockt!
LG Steffi vom Team Ferdinand
Da sind wir auch schon gespannt! Lotta hat sicher viel schöner gesungen. Waren bei euch noch viele andere Besucher in Epidauros?