Bei gutem Wetter halten wir uns gerne im Freien auf und kochen somit auch lieber draußen.
Folgende Grills bzw. Herde sind schon mit uns gereist, haben uns aber nicht endgültig überzeugen können:
- Zunächst haben wir uns einen Gasgrill von Weber gekauft, den Go Anywhere*. Die Kartuschen von Weber selber sind ziemlich teuer und halten auch nicht so lange. Wir haben deshalb als günstigeren Ersatzbrennstoff die Gaskartuschen für diese Unkrautverbrenner benutzt, hat auch funktioniert. Aber gerade wenn die Kartuschen nicht mehr ganz voll waren, fehlte am Herd der Zunder. Und der Grill war schon sehr sperrig. In das Regal unter dem Bett passte er nicht, deswegen reiste er immer auf der Rücksitzbank. Zudem hatten wir einen hohen Reinigungsaufwand.
- Dann haben wir ab letzten Sommer zwei kleine, tragbare Gaskocher mit Kartuschen* ausprobiert. Hier war das Koch- und Grillergebnis schon besser, die Kartuschen bezahlbar und auch die Verstaumöglichkeit in unserem engen Raum war in Ordnung. Aber irgendwie hatten wir keine Lust, neben unserem Gastank weitere Treibstoffbehälter durch die Gegend zu fahren, noch dazu solche, die nicht nachfüllbar sind und deswegen nur unnötigen Müll produzieren.
Deswegen hatte ich Vasco schon meinen Wunsch mitgeteilt, dass wir gerne eine Abzweig in die Gasleitung zum Herd einbauen würden. Meine erste Idee, einfach in die Außenwand der Küche zu gehen, wurde aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Das funktioniert nur mit geöffneter Schiebetür und man killt recht leicht den eingesteckten Schlauch, wenn man die Schiebetür aus Versehen zumacht.
Bei Vasco in der Werkstatt war also Brainstorming angesagt. Ich wollte nicht durch den ganzen Bus neue Gasrohre verlegen und hing noch an meiner Idee, das möglichst nah am Gasherd und der Schiebetür zu machen, also in dem Bereich, wo wir immer draußen sitzen.
Vasco hatte dann die glänzende Idee, dass wir an der Zuleitung zum Herd im Küchenblock abzweigen, aber dort nicht durch die Küchenrückwand nach außen gehen, sondern durch den Boden nach unten und dann dort einen Gashahn anbauen.
Dafür mussten erst mal nur alle Schubladen raus, der Kühlschrank konnte drinnen bleiben. Und natürlich wurden alle Gashähne zugedreht, sowohl direkt am Tank wie auch die im Wohnraum zugänglichen Absperrventile.
Da ich keinem Laien empfehle, so einen Umbau selber zu machen, halte ich mich mit der Beschreibung des Umbaus eher grob. Bitte wendet Euch an eine Fachwerkstatt, wenn Ihr auch an so einem Außengashahn Interesse habt.
Vasco öffnete dann die Gasleitung unter dem Herd und montierte mit Gasrohr und einer T-Verschraubung den nötigen Abzweig.
Durch den Boden wurde ein Loch gebohrt und das Gasrohr nach außen geführt.
An diesem Rohr wurde dann das Kupplungsventil* als Außengassteckdose angebaut.
Für Schläuche bis 1,50 m Länge benötigt man keine Schlauchbruchsicherung. Also stecken wir einfach einen 1,50 m langen GOK Gasschlauch für Steckkupplungen* auf das Kupplungsventil und schließen daran dann den Herd an.
Gemäß DVGW-Arbeitsblatt G 612 (A) braucht man ab 1,50 m eine Schlauchbruchsicherung. In Verbindung mit dem Kupplungsventil wird da ein bisschen Bastelarbeit nötig: Auf einen Stecknippel für Steckkupplung* befestigt man ein Einschraubgewinde RVS 8 auf 1/4 Zoll*. Darauf kann man dann die Schlauchbruchsicherung für 30 mbar* und einen längeren Schlauch mit 1/4 Zoll-Gewinden (z.B. 5 m lang)* schrauben. Kompliziert, aber so genügt man den Verordnungen – ob das aber bei der Vielzahl an Verbindungen sicherer ist, diskutieren wir hier mal nicht aus.
Zum Kochen und Grillen habe ich mich für eine eher große Lösung entschieden: ein CAGO Gaskocher mit Turboflamme 3-flammig* sollte es sein.
Als “Küchenblock” kommt ein ganz einfacher und günstiger klappbarer Campingtisch* zum Einsatz.
Wir wollen draußen nicht nur grillen, sondern auch ganz normal kochen und das möglichst auf mehreren Flammen. Deswegen haben wir den CAGO Gaskocher genommen. Zum Grillen benutzen wir am liebsten unsere gußeisernen, türkische Pfannen* oder eine Grillplatte*.
Tipps:
Wenn Ihr auch so einen Gasanschluss nachrüsten wollt, achtet beim Kauf der Kocher bzw. Grills darauf, dass sie mit dem Druck aus Eurem System funktionieren. Schon seit einigen Jahren sind nur noch 30 mbar im Wohnmobil erlaubt (früher waren 50 mbar Standard). Viele Grills und Kocher sind für 50 mbar ausgelegt. Deswegen achtet beim Kauf des Geräts darauf, dass es auch mit 30 mbar funktioniert. Unser Kocher funktioniert z.B. mit 30 und 50 mbar.
Für unser 30 mbar-System wäre als Grill zum Beispiel auch dieser Cadac Carrichef 2* geeignet. So ein Grill gefällt dem ein oder anderen sicher besser als unser Herd.
Wir sind auf alle Fälle sehr glücklich mit unserer Lösung, und kochen eigentlich nur noch bei schlechtem Wetter drinnen.
Kochinspirationen gefällig? Dann schau doch mal in unserer Bordküche – Guten Appetit!
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was hat den nachträglichen umbau gekostet?
Hallo Hans,
gute Frage. Hab das so noch gar nicht ausgerechnet, da wir beim gleichen Termin in der Werkstatt noch zig andere Sachen gemacht haben.
Aber für den Abzweig von der Gasleitung haben wir ca. 2 Stunden gebraucht. Materialeinsatz war vor allem für den Absperrhahn und Rohre waren dann noch mal gut 100 €.
Bei Grill und Herd kommt es halt drauf an, was Du haben willst, das hab ich mal alles zu Amazon verlinkt.
Noch Fragen?
Viele Grüße aus der Türkei,
Marc
dann wäre +/- 500,– € mit material und Arbeit. (Bei Gasarbeiten lasse ich lieber vom Fachmann machen). z.Zt. nehmen wir den mobile flachen Gaskocher ( wie bei euch auf den runden Tisch), für outdoor Küche . Da mini Engelchen kein Fleisch (ausser Poulet und Fisch) isst und ich kein Schweine u. Kalbfleisch esse. grillieren wir nicht so sehr viel. Wir essen schon sehr in Richtung Vegi . Wir werden , wenn wir länger im Womo “leben” rausfinden . Jetzt genießen wir öfter auswärts essen z. Zt. ist bei uns Straußi Zeit. (Südbaden im Weingebiet machen “Weinhändler; Spargelnbauern “eigene” Kneipen und dürfen nur währen Spargelnerntezeit und Weinlesezeit bewirten. Richtig lecker ist das. dazu gibt es, wenn man trägt kostenlos Übernachtungsplätze. bzw. geben Tips wo man stellen kann
Bei der Kostenschätzung von Dir ist aber dann auch schon Herd etc. alles dabei. Klar, die Arbeiten habe ich auch vom Fachmann machen lassen – selber gehe ich da nicht ran.
Bei seiner Leidenschaft allerdings immer alles gegen Kosten aufzuwiegen, muss ja auch nicht sein. Hauptsache man hat den Luxus, den man sich gönnen will. Auch beim Gastank hab ich ja schon mal die Rechnung aufgestellt, dass sich eine Umrüstung von Flaschen auf Tank rein vom monetären her selbst bei uns als Vollzeitbewohnern nicht rechnen wird: https://www.whatabus.de/der-gastank-im-flaschenkasten-definitiv-eine-lohnende-umruestung-fuers-wohnmobil/
Das klassische Grillen machen wir auch nicht so oft, wir kochen ganz normal im Freien – und das ist in der warmen Jahreszeit echt toll!
Viele Grüße aus der Türkei,
Marc
Hallo Marc hab da mal eine Frage zu deinem Außen- Gasanschluss. Was machst du da im Winter wegen dem Salzwasser. Überlege gerade mir auch einen Anschluss Ausen einzubauen.
Gruß Klaus
Hallo Klaus,
ich hatte überlegt, eine Plastiktüte drüber zu stülpen. Aber im letzten Winter hab ich das vergessen. Der Anschluss zeigt aber noch keine negativen Spuren davon, funktioniert immer noch einwandfrei.
Liebe Grüße aus dem Bus,
Marc
Hallo Marc
Vielen Dank für deine Antwort. Dann werden wir es einfach mal versuchen.
Grüße Klaus und Renate
Alles klar. Sagt ruhig Bescheid, ob es funktioniert oder ob ihr Probleme habt.
Hallo zusammen
Vielleicht hilft hier einfach den Anschluss in eine Dose mit Deckel zu bauen.
Gruß Robert
Vielen Dank für den Bericht mit dem externen Gasanschluss. Es ist hilfreich, zu sehen, wie die Leitungen verlaufen.