Endlich ist er da – der Sommer! Lange haben wir alle darauf gewartet und jetzt ist es soweit, es ist Draußenzeit! Gibt es Schöneres, als vor dem Campingbus zu sitzen, zu grillen, einen Wein zu trinken und die Natur zu genießen? Wohl nicht!
Doch leider machen uns ein paar nervige Genossen das nicht so einfach. Vor allem wenn man in der Nähe von Gewässern sitzt – was man ja eigentlich am liebsten tut. Die Rede ist natürlich von den Insekten, die unser Blut wollen, und zwar viel, denn sie haben ihren Nachwuchs groß zu ziehen. Natürlich hat jedes Lebewesen ein Recht, hier zu sein – und das Insektensterben ist heutzutage echt ein Thema. Aber müssen wir uns deswegen von ihnen so ärgern lassen? Nachts nicht schlafen können, weil es überall summt, die juckenden Stiche werden immer schmerzhafter – nein, das ist nicht schön.
Wir stellen Euch heute unsere Mittelchen, Tipps und Tricks vor, mit denen wir zumindest etwas mehr Ruhe vor den kleinen Biestern haben.
Hautbehandlung
Es gibt unzählige Sprays, Cremes und Lotionen mit denen wir uns einschmieren können, um damit möglichst unattraktiv für die Stechmücken zu werden. Im Prinzip eine gute Sache. Nur bis man sein perfektes Mittel gefunden hat, könnte etwas dauern. Bei mir beispielsweise genügen oft schon die harmlosen Mittel mit ätherischen Ölen* ohne chemische Zusätze. Ganz im Gegenteil zum armen Marc, der braucht die Chemiekeule, denn die Mücken lieben ihn. Wir fahren einige Hersteller durch die Gegend und wollen gar keinen genau bewerben. Was wir eigentlich immer machen, ist, Mückenmittel in dem Land zu kaufen, in dem wir uns gerade aufhalten, bzw. die Einheimischen nach ihrer Meinung fragen. Damit fahren wir sehr gut. Und wenn gar nichts mehr hilft, dann kommt das giftige Mittel mit DEET aus Thailand auf die Haut – da sticht nichts mehr – die Haut dankt es uns aber auch nicht. Auch in Deutschland ist übrigens über Amazon ein Spray mit 50% Deet* erhältlich.
Beweihräuchern
Uns ebenfalls aus unseren Südostasien Urlauben bekannt, sind die Mückenspiralen*. Sie werden am besten unter dem Tisch platziert, angezündet und dann qualmen diese sanft bis zu sechs Stunden und wirken in einem Umkreis von drei Metern. Dazu riechen sie für unsere Nasen sogar ganz angenehm, für die Stechmücken erfreulicherweise nicht. Zu kaufen gibt es sie mittlerweile in fast jedem Drogeriemarkt und aktionsweise in den großen Supermärkten. Wer auf Duftkerzen gegen Mücken steht, zündet diese natürlich auch an.
Steckdose
Die haben wir jetzt aktuell im Türkeiurlaub für uns entdeckt und als sehr gut befunden. Diese Stecker* kommen nachts in die Steckdose und verbreiten dann einen wohl sehr unangenehmen Geruch für alles was fliegt. Somit haben wir tatsächlich ruhige und stichfreie Nächte – sehr zu empfehlen! Ob flüssig oder mit Pads – wir haben in der Not einfach mal alles gekauft. Mit 12 Volt kommt man leider nicht aus, aber wenn man auf dem Campingplatz steht bzw. einen Wechselrichter an Bord hat, ist das kein Problem.
Knoblauch
Nicht nur Graf Dracula hält damit Abstand, auch Stechmücken und Zecken sind keine Knoblauch-Freunde. Gut für uns, wir essen ihn sehr gerne und die Stechmücken halten sich tatsächlich eher fern von uns – aber gut, wer würde das nicht, nach fünf Zehen im Zatziki 🙂 Dafür schläft Marc nach dem Genuss von frischem Knoblauch immer sehr schlecht – der menschliche Kreislauf reagiert auch darauf.
Moskitonetze
Die meisten haben, so wie wir auch, in ihren Campingfahrzeugen Moskitonetze an den Fenstern – sehr gut! Denn in warmen Sommernächten muss man einfach die Fenster offen lassen, um nicht davonzulaufen. Da ist man natürlich leichte Beute für die Blutsauger. Deswegen immer alles mit den Netzen abdecken und man hat Ruhe. Wir sind mittlerweile schon am Überlegen, nicht nur mit offener Schiebetüre (auch da haben wir einen Moskitovorhang), sondern auch mit offenen Hecktüren zu schlafen. Dafür brauchen wir dann ein großes Moskitonetz, um das ganze Heck abzudecken. Aber wie gesagt, das ist noch in Planung.
Raumspray
Kurz bevor uns Schlafen legen und den Bus möglichst mückenfrei zu haben, sprühen wir ab und zu ein Anti-Mücken-Raumspray* in den Bus. Alles was bis dahin noch geflogen ist, liegt kurz danach am Boden. Ok, nett ist das nicht und auch nicht sonderlich gesund. Aber gerade wenn man an Gewässern steht, und man das Gefühl hat, man wird gleich aufgefressen, ist uns das egal. Aber allzu oft wenden wir diese Methode nicht an.
Nachbehandlung
Trotz allen Gegenmaßnahmen, werden wir natürlich noch gestochen. Vor allem am Anfang des Urlaubs, wenn man noch gar nicht richtig im Sommermodus ist und die Mücken unterschätzt. Die Stiche jucken und tun weh – das ist gemein! Wir behandeln frische Stiche mit Tigerbalm (Thailand 😉 ), Teebaumöl oder Kühlgels. Bei mir genügt das, bei Marc leider nicht.
Deswegen hat er sich vor zwei Jahren den “bite away” Stift* gekauft. Er funktioniert mit Hitze. Einfach den Stift aufheizen (es gibt zwei verschiedene Stufen) und auf den Stich drücken. Jetzt wird es kurz heiß und das war’s. Die Hitze bindet das Eiweiß unter den Haut und das reduziert die Schwellung und den Juckreiz. Marc ist süchtig nach dem Teil und liegt manchmal wie ein Heroin-Junkie damit im Bett 🙂
Universalwerkzeug
Da ich vor zwei Jahren mal einen heftigen Zeckenangriff erlebte (20 Zecken an beiden Beinen), haben wir seitdem immer ein Pinzette im Rucksack dabei. Die ist aber auch nicht immer das Wahre, bzw. können wir die Zecken damit oft nicht sauber entfernen, was nicht ungefährlich ist. Deswegen haben wir seit kurzem dieses geniale Schweizer Taschenmesser mit Pinzette und einem speziellen Zeckenwerkzeug im Gepäck: Das Swiza Tick Tool TT03*.
Das Zeckenwerkzeug ist aus Kunststoff und schiebt die Zecke vorsichtig an einem Stück aus der Haut. Es ist sogar eine kleine Lupe dabei, um das Ergebnis besser zu sehen. Und das Beste: für Hund und Katze kann man das Zeckenwerkzeug ebenso benutzen. Genial, oder?
Und ist die Moskito mal etwas größer, kann man sie mit der 75 mm Klinge, der Stech- und Bohrahle, der Nähahle, dem Flaschenöffner, dem Schraubenzieher, dem Drahtbieger und im Notfall sicher auch mit dem Korkenzieher außer Gefecht setzen. Und ja, wie auf dem Bild erkennbar ist, die 75 mm Klinge ist extrem scharf!
Auch wenn die kleinen Blutsauger oft nerven, lassen wir uns den Urlaub nicht verderben. Und wenn es vor allem in Wassernähe zu viel wird, sucht man sich eben ein Plätzchen hoch oben in den Bergen, da hat man ja generell mehr Ruhe.
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Hallo Selena,
vielen Dank für Deine hilfreiche Tipps.
Anstatt des “bite away” Stifts benutzen wir ein einfaches Feuerzeug. Kurz aufheizen und auf den Mückenstich drücken, sobald es halbwegs schmerzfrei geht. Funktioniert super und man braucht kein weiteres Tool.
Viele Grüße, Niko
Hallo Niko,
mit dem Feuerzeug hab ich auch lange vor dem Bite-Away-Stift angefangen. Aber das ist natürlich nicht ansatzweise so gut dosierbar wie der Stift – ich kleiner Mückenstich-Schmerzstill-Süchtling hatte davon die ein oder andere Brandblase. Aber prinzipiell hast Du natürlich recht, ein Feuerzeug kann auch ausreichen.
Liebe Grüße,
Marc