18. bis 21. September 2018
Tag 1: Dienstag, 18. September 2018
Nach der Rückkehr von unserem Sommergetingel in den Osten hatten wir in Bayern zu tun. WHATABUS wurde fit für den Herbst gemacht. Für ein paar Projekte von unserem Job mussten wir vor Ort sein und dann halfen wir noch Selenas Schwester Jenny beim Umzug.
Aber am Dienstagmorgen war es dann so weit: wir sattelten die Pferde, respektive drehten den Schlüssel im WHATABUSschen Zündschloss um, und fuhren los, natürlich nicht zu früh, wir haben ja Zeit. Trotzdem wollten wir gleich ein ganzes Stück Strecke in Richtung Pyrenäen machen. Achja, das Ziel dieser Tour sollte der Gebirgszug auf der spanisch-französischen Grenze sein.
Dafür mussten wir aus dem Odenwald erst mal auf die Autobahn kommen und absolvierten dabei das erste Training, um uns wieder an Bergstraßen zu gewöhnen.
Auf der deutschen Autobahn A5 ging es von Heidelberg in Richtung Süden und bei Mülhausen über die Grenze nach Frankreich. Beim Fahren wechselten wir uns diesmal ab: erst fuhr Selena und ich arbeitete in der Dinette, nach der Grenze übernahm ich dann das Steuer und Selena das Notebook.
Vorbei an Lyon bis zur Autobahnraststätte an der Loire auf der A89 fuhren wir bis auf ein paar Pinkelpausen nonstop durch.
Kurz vor Clermont-Ferrand bogen wir auf die A75 nach Süden ab. Kurz nach 22 Uhr und recht genau 1.000 Kilometern Fahrt suchten wir uns in La Canourgue einen Platz auf dem städtischen Wohnmobilstellplatz und schliefen bestens.
Tag 2: Mittwoch, 19. September 2018
Am nächsten Morgen war es immer noch sehr ruhig, obwohl der Platz absolut voll war bei unserer nächtlichen Ankunft und mittlerweile fast keine Fahrzeuge mehr da waren. Die meisten nutzen diesen Platz nur als Zwischenstopp.
Wenn die Gemiende La Canourgue aber schon einen kostenlosen Platz samt kostenloser Ver- und Entsorgung für uns Wohnmobilisten anbot, schauten wir uns natürlich das mittelalterliche Dorf noch in Ruhe an und kauften im örtlichen Supermarkt sowie beim Bäcker ein.
Danach füllten wir unser Frischwasser auf und machten uns auch wieder auf den Weg.
Fürs Frühstück fuhren wir an den Point Sublime, der eine tolle Aussicht auf die Gorges du Tarn bietet.
So einen Blick hatten wir schon lange nicht mehr beim Frühstück.
Von oben ging es dann auf Spitzkehren runter auf den Grund der Schlucht und wir folgten dem Verlauf des Flusses durch einige schöne in den Stein gehauene Tunnels bis Millau.
Dort bewunderten wir das Viaduct de Millau, Frankreichs höchstes Bauwerk, von unten. Sehr beeindruckend!
Zum Tanken und Einkaufen stoppten wir in St. Affrique und fuhren auf Nebenstraßen weiter in Richtung Olargues, das uns von einer lieben Leserin unseres Magazins empfohlen worden war. Auf der bergigen Strecke brauchten wir für knapp 80 Kilometer zwar um die zwei Stunden, aber Natur und Landschaften waren absolut sehenswert.
Kurz vor Olargues fuhren wir auf den Parkplatz der Schlucht “Gorges d’Héric”, der als Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgungsstation ausgewiesen ist.
Wir packten unsere Outdoorküche aus und grillten in der untergehenden Sonne.
Danach wartete noch die Arbeit auf uns und wir saßen beide ein paar Stunden an unseren Notebooks.
Tag 3: Donnerstag, 20. September 2018
Nachdem wir uns beim morgendlichen Kaffeetrinken ganz viel Zeit gelassen hatten, beschlossen wir, einen Spaziergang durch die Gorges d’Héric zu machen. Der Weg ist fast bis zur Alm auf gut 500 Höhenmetern im Talschluss asphaltiert. In einer Stunde waren wir nach oben marschiert, gönnten uns dort einen leckeren frischen Kaffee und dann ging es schon wieder zurück zum Parkplatz.
Als Tagesziel nahmen wir uns einen Campingplatz am Einstieg in die Pyrenäen vor, zwar nur ca. 180 km Fahrtstrecke entfernt, aber auf den Nebenstraßen sollte das schon weit über 3 Stunden dauern. Unterwegs waren sämtliche Bäckereien und kleinen Läden geschlossen. Und es war noch so richtig sommerlich heiß mit über 30 Grad im Schatten.
Irgendwann kamen wir an den Stadtrand von Carcassonne und es war schon später Nachmittag. Da wir immer noch nicht gefrühstückt hatten, freuten wir uns, als ein großer Carrefour-Hypermarkt in Sicht kam. Dort gab es endlich Gebäckteilchen für uns, die wir hungrig in der offenen Schiebetüre beim Verstauen der Einkäufe verputzten.
Für eine Besichtigung von Carcassonne und seiner Festung fehlte uns die Zeit, so dass wir nur von der Umgehungsstraße ein paar bescheidene Blicke erhaschen konnten.
Südlich von Carcassonne kamen wir in die Ausläufer der Pyrenäen. Als wir in ein breites Hochtal auf gut 800 Höhenmetern fuhren, dachten wir schon fast, wir wären im Allgäu. Nur die Heuscheuern fehlten.
Unser Ziel war der Campingplatz “Les Sapins”, den wir im Rahmen unseres Tests der ACSI-Camping Card* ansteuerten. Die niederländischen Betreiber hatten uns schnell einen schönen Platz unter Nadelbäumen zugewiesen und wir packten gleich unsere Außenküche aus, wo wir mal was Neues ausprobierten: eine Lasagne aus Kartoffelscheiben (statt Nudelteig) oder soll man es eine Kartoffelgratin mit Hackfleisch nennen?
Geschmeckt hat es auf alle Fälle schon mal im ersten Test. Wenn wir dieses Gericht noch mal kochen, dann machen wir auch ein Rezept für unsere Rubrik “Bordküche” daraus.
Abends kühlte es ordentlich ab und wir kuschelten uns unter die warme Bettdecke.
Tag 4: Freitag, 21. September 2018
Der Plan für heute war Akklimatisation an die Pyrenäen und etwas Arbeit an den Notebooks.
Der Campingplatz liegt auf knapp 1.300 m Höhe, also ist die Luft schon etwas dünner hier. In der vergangenen Woche vor unserer Abreise hatten wir uns auch noch beide eine leichte Erkältung eingefangen und deswegen mit den Mountainbikes überhaupt nicht mehr trainiert. Also packten wir nach dem Kaffeetrinken unsere Mountainbikes aus und radelten zur Skistation Camurac.
Direkt am Campingplatz schreckten wir gleich mal ein ausgebüchstes Pferd auf, was sich aber von Selena dann doch noch genüsslich graulen ließ.
Die gut 350 Höhenmeter schafften wir ganz ordentlich – mal schauen, ob es auf den hohen Passstraßen demnächst in den Pyrenäen auch noch so gut läuft.
Zum späten Frühstück gab es zurück auf dem Campingplatz unter anderem sehr leckere französische Käsesorten. Dann arbeiteten wir beide den Rest des Tages mit Pferdegewiehere, Kuhglocken und Blätterrauschen als Geräuschkulisse – schön!
*Mehr Details zu unserer Kooperation mit ACSI könnt Ihr hier nachlesen.