12. bis 14. Januar 2019
Tag 19: Samstag, 12. Januar 2019
Am Vorabend hatten wir kurz vor Mitternacht die Fähre von Cork (Irland) nach Santander (Spanien) geboardet. Nachdem wir WHATABUS auf dem Parkdeck abgestellt hatten, wurde uns im Passagierbereich die gebuchte Außenkabine mit eigenem Bad zugeteilt. Wir fielen relativ schnell ins Bett und dank Reisetabletten schliefen wir auch sofort ein.
Für mich war es das erste Mal seit unserem Einzug in WHATABUS, dass ich nicht in einem Bus schlief!
Den Samstag verbrachten wir dank ruhigem Seegang hauptsächlich in unserer Kabine und arbeiteten an den Notebooks. Wir hatten etwas Proviant mitgenommen, da wir gelesen hatten, dass sich Seekrankheit bei immer gefülltem Magen in Grenzen halten könnte. Stimmt! (Oder lag es an den Reisetabletten?) Die ruhige See tat auf alle Fälle gut.
Wir nutzten das eigene Bad mit Dusche für unser Beauty-Programm: Selena frischte ihre Haarfarbe auf und ich konnte mich mal wieder vor einem Spiegel mit richtigem Licht und ohne im Freien zu frieren rasieren.
Abends gingen wir ins Bordrestaurant, das Essen war eher mäßig.
Tag 20: Sonntag, 13. Januar 2019
Der Wecker klingelte früh, da wir um 8 Uhr spanischer Zeit ankommen sollten. Als der Wecker anging, war Santander schon in Sicht. Wir zogen uns also an, holten an der Bar noch einen Kaffee und schon konnten wir an Land fahren – um kurz vor 8.
An einer Tankstelle in Santander machten wir für deutlich weniger Geld als in UK oder Irland unseren Dieseltank mal wieder richtig voll und ab ging es auf die Autobahn in Richtung Osten. Unterwegs überlegten wir noch, ob wir in die Pyrenäen fahren (die dortigen Campingplätze auf unserer Tour im Herbst hatten uns ja richtig gut gefallen) und dort vielleicht nach Schnee für eine Schneeschuhwanderung suchen sollten.
Aber nein: ab nach Barcelona! Da wir von Irland ja den “Umweg” über Spanien nehmen mussten (wie im letzten Bericht geschrieben gab es keine direkte Fähre nach Frankreich), hatten wir schon damit geliebäugelt, vom spanischen Festland mit der Fähre nach Mallorca überzusetzen.
Aber erstmal wollten wir Strecke machen. Südlich der Pyrenäen nahm Selena den Fuß kaum vom Gaspedal, erst auf der mautpflichtigen Autopista, ab Tudela auf der mautfreien Autovia. In Tudela hatten wir versucht, Wäsche zu waschen. Aber in den Waschsalons hätten wir uns in Warteschlangen einreihen müssen. Und die Supermärkte waren auch geschlossen.
Also gab es unterwegs an einer Tankstelle ein paar Bocadillos belegt mit Tortilla und Chorizo und noch mal günstigen Diesel für 1,03 € pro Liter.
Da wir so gut vorankamen, buchten wir ca. 100 km vor Barcelona per Internet die Fährtickets mit der Fährcompany Baleària nach Alcúdia auf Mallorca noch für den gleichen Abend. Abfahrtszeit: 22 Uhr, Ankunft am nächsten Morgen um 4 Uhr. Mit Luxussitzen (ca. 10 Euro teurer als normale) kostete die Überfahrt für uns und WHATABUS ca. 220 €.
In Igualda fanden wir dann auch einen SB-Waschsalon, wo nichts los war.
Von dort ging es weiter nach Barcelona. Statt auf direktem Weg zum sehr zentral gelegenen Hafen zu fahren, machten wir einen kleinen Umweg über die Plaza de Espana, die Plaza de Catalunya und die Ramblas. Die Fotos aus dem Bus wurden zwar nichts, aber wir konnten zumindest einen groben Eindruck von der Stadt bekommen.
Im Hafen mussten wir noch kurz warten und schon ging es auf die Fähre.
Tag 21: Montag, 14. Januar 2019
Der Aufpreis für die Luxussitze hatte sich gelohnt, wir saßen sehr bequem und konnten während der sechsstündigen Überfahrt ein paar Stunden schlafen.
Um halb vier Uhr wurden wir geweckt und mussten aufs Fahrzeugdeck kommen. Wir erreichten noch im Dunklen den Hafen von Alcúdia im Nordosten von Mallorca.
Auf Facebook hatten wir entdeckt, dass unsere Freundin Nicole samt Anhang bis Montag noch auf Mallorca weilte. Wir hatten uns deswegen in Sant Elm verabredet. Der Küstenort liegt zwar am anderen Ende der Insel, aber kein Problem für uns: nach einer Stunde Fahrt kamen wir dort um 5 Uhr morgens an und suchten uns einen Parkplatz, um noch ein paar Stunden auszuruhen.
Wir schliefen richtig fest ein und wachten erst gegen 11 Uhr auf. Zu Fuß erkundeten wir den Ort und die Umgebung mit wunderschönen Blicken auf die nahe gelegene Dracheninsel.
Wir hatten beim Spazierengehen einen schönen Platz mit Meerblick entdeckt und fuhren dort hin, um zu frühstücken. Da kamen auch schon unsere Freunde mit ihrem Mietwagen an und wir setzten uns gemeinsam auf eine Bank ans Meer. In Deutschland hatten wir schon so lange vorgehabt, uns endlich wieder zu treffen. Aber dass es dann in Mallorca klappen sollte hatten wir nicht erwartet.
Die eigentlich angedachte Wanderung ließen wir ausfallen, da wir uns viel zu lange unterhalten hatten. Wir gingen ins einzig geöffnete Restaurant von Sant Elm und speisten mit genialem Blick aufs Meer. Gemeinsame Fotos mit Nicole und Oliver haben wir natürlich mal wieder vergessen.
Als die Sonne langsam unterging mussten unsere Freunde zum Flughafen, um nach Deutschland zurückzufliegen. Wir genossen vor dem Bus einen wunderbaren Sonnenuntergang und es war angenehm warm.
Irgendwann verschwand die Sonne und wir brauchten auf “unserer” Bank eine Decke.
Wir beschlossen, noch eine Nacht in Sant Elm zu bleiben und es langsam auf Mallorca angehen zu lassen.
Das Inselhopping geht weiter! Wir sind nach Großbritannien, der Isle of Skye und Irland mittlerweile auf Insel Nummer 4 dieser Tour angekommen.
Wir werden die Insel Mallorca nach Infrastruktur für Camper erkunden, offizielle Plätze scheinen hier ja Mangelware. Was uns allerdings aufgefallen ist: in der von uns gehassten App park4night gibt es schon jede Menge Plätze, fast alle aber auf einem Ring in Küstennähe. Somit weisen wir also vorsorglich die Schuld von uns, die Insel u.U. “zu verderben”.
Wir gehen davon aus, dass wir hauptsächlich freistehen werden. Die Koordinaten werden wir gewohnt natürlich nicht teilen. Wer sich die Mühe macht und unsere Fotos sowie Texte so genau analysiert, um die Koordinaten heraus zu bekommen, der hat es sich dann wohl auch verdient (oder wäre schlau genug, auch ohne unsere Berichte einen entsprechenden Platz zu finden).
Auf alle Fälle fühlen wir uns gerade so wohl wie schon lange nicht mehr! Wir fühlen uns sehr an unsere Kanaren-Wintertour erinnert und das lässt ganz viele positive Gefühle hoch kommen – schön!
Hallo ihr Beiden,
bisher war ich nur stiller Leser, bin auch erst seit ganz kurzer Zeit KaWa-Besitzer. Ich bin ein absoluter Mallorca Fan und bin jahrelang oft mehrmals jährlich zum Radfahren dort gewesen. Seit ich einen Hund habe, fliege ich nicht mehr weg, daher bin ich jetzt sehr gespannt auf eure weiteren Berichte, denn mir schwebt schon seit die Nelly bei mir ist vor, mal mit Auto (jetzt natürlich WoMo) und Hund auf meine Lieblingsinsel zu fahren. Daher vielen Dank für eure Reiseberichte und die Entscheidung für Mallorca.
Liebe Grüße Britta
PS: mir gefallen die ganzen kleinen “Ports” (Valdemossa usw) sehr gut, die Westküstenstrasse und die vielen kleinen Buchten bei Arta (man muss halt ein paar Meter laufen, dass man alleine ist)
Hallo Britta,
danke für Deinen Kommentar und schön, dass Du unsere Berichte liest!
Radfahren würde uns ja hier schon jucken, diesmal haben wir unsere Bikes nicht dabei und die meisten Fahrradvermieter haben jetzt gerade geschlossen.
Das mit dem Hund auf der Fähre ist halt auch so eine Sache. Wir werden demnächst noch einen Artikel über die Anreise per Fähre nach Mallorca schreiben und dabei auch auf das Thema Haustier eingehen.
Und die Küste entlang des Gebirges hat uns bisher auch am besten Gefallen, ich sag nur Krawattenknoten.
Allerdings haben wir bisher noch keine richtige Infrastruktur für Womos gefunden, werden aber weiter suchen und darüber berichten.
Viele liebe Grüße aus der Gegend von Can Picafort,
Marc und Selena