9. bis 11. Januar 2019
Tag 16: Mittwoch, 9. Januar 2019
Die Entscheidung, für einen schönen Stellplatz ganz vom Norden der irischen Insel bis in den Süden zu fahren, erwies sich beim Aufwachen und einem Blick nach draußen als richtig: Goosey Island Motorhome Park gefiel uns sehr gut und das Wetter spielte mit – Sonne und warme Temperaturen!
Zum Kaffeetrinken packten wir die Klappstühle aus und setzten uns das erste Maul auf dieser Tour vor den Bus.
Danach erkundeten wir das Dorf Sneem, um einen Bäcker zu suchen. Leider waren alle Bäckereien zu, auch wenn sie von außen so richtig süß wirkten.
Dafür landeten wir in einem kleinen Restaurant und frühstückten dort. Ich entschied mich für ein Full Irish Breakfast und Selena für Scrambled Eggs und einen Scone. Sehr lecker. Sogar der Black Pudding schmeckte (zumindest mir).
Dieses Kalorienmassaker musste jetzt dringend abtrainiert werden. Also schnürten wir die Wanderstiefel und marschierten los ins Landesinnere (Sneem liegt an der Mündung eines kleinen Flusses in einen Fjord).
Wir trafen einige Kühe und Schafe auf den grünen Wiesen. Die Werbung für die Kerrygold-Butter wird wohl wirklich hier im County Kerry gedreht.
Obwohl wir neben Kühen und Schafen auch auf einige Esel und sogar Alpakas treffen.
Es ging hoch auf einen Berg, erst noch durch sumpfige Wiesen, weiter oben auf Forstwegen.
Die Ausblicke von hier oben sind wirklich wunderschön. Auch das Wetter ist optimal – leicht sonnig mit ein paar Wolken und kein Regen.
Nach knapp 14 Kilometern Wanderung kamen wir zurück auf unseren Stellplatz und hatten mittlerweile sogar ein Wohnmobil als Nachbar bekommen.
Zum Abendessen gab es Curry und Reis im Bus, die Restaurants sind im Winter wohl abends geschlossen. Unser Vorhaben, bei unserem Landlord in Dan Murphy’s Bar einzukehren, verschoben wir und arbeiteten stattdessen.
Tag 17: Donnerstag, 10. Januar 2019
Wir wollten noch einen entspannten Tag in Sneem verbringen, wo wir jetzt doch endlich mal eine gemütlichen Platz mit dem Goosey Island Motorhome Park gefunden hatten.
Vormittags ging Selena ins Dorf, um frisches Brot zu kaufen und ein paar Leckereien beim Metzger.
Anschließend gingen wir wieder wandern, diesmal aber nicht ins Landesinnere, sondern entlang der Küste nach Parksnilla, wo rund um ein großes Hotel einige gut angelegte Wanderwege auf kleine Inselchen im Fjord führen.
Mangrovenähnliche, fast schon tropisch anmutende, dichte Vegetation erwartete uns dort, die stellenweise nach Schwefel roch.
Die Temperaturen waren mit ca. 15°C auch wieder recht angenehm und die Sonne schien. Gut, dass wir hier im Winter unterwegs waren – wir vermuten, dass man sich im Sommer hier vor Stechmücken kaum retten kann.
Die Abwechslung von saftig grünen Wiesen, wild und üppig wachsenden Rhododendren sowie wunderbaren Strandabschnitten überraschte und gefiel uns total gut.
Zurück auf unserem Stellplatz reisten unsere Nachbarn gerade ab und wir hatten den Platz für uns allein. So begannen wir zu kochen: Kartoffel-Erbsen-Mash und eine braune Soße. Dazu die Delikatessen vom Metzger, die Selena am Vormittag besorgt hatte: delikate irische Steaks, die wir auf unserem kleinen Kartuschenkocher* in einer Grillplatte* im Freien brutzelten (damit nicht noch Tage später der ganze Bus danach riecht).
Die Beratung durch den charmanten Metzger (laut Selenas Aussage) war auf alle Fälle perfekt gewesen, es war tolles Fleisch und ein richtig leckeres Abendessen nach der knapp 13 km langen Wanderung.
Nach dem Abendessen gingen wir in Dan Murphy’s Bar, die unseren Stellplatz verwaltet. Der Chef an der Theke war froh uns zu sehen und bedankte sich überschwänglich, dass wir am Nachmittag ein Bild von seinem Wohnmobilstellplatz auf Facebook gepostet hatten.
Na, könnt Ihr unseren kleinen WHATABUS entdecken?Wir stehen hier wunderbar ruhig und idyllisch auf einem offiziellen…
Gepostet von Whatabus am Donnerstag, 10. Januar 2019
Der Gin Tonic war lecker, das alkoholfreie Heineken eher mäßig 😉
Tag 18: Freitag 11. Januar 2019
Dies sollte unser letzter Tag in Irland werden. Wir hatten in den letzten Tagen im Internet schon die Fährtickets für die nächste Passage gebucht.
Aber erst mal gingen wir schon frühmorgens im Nebel eine Runde zum Joggen.
Danach frühstückten wir gemütlich, mittlerweile schien wieder die Sonne. Nach dem Frühstück packten wir alles zusammen und als wir gerade an der V+E-Station den Wassertank gefüllt hatten, stand ein wunderschöner Regenbogen über Sneem, dem Stellplatz und WHATABUS. Das war wohl noch ein Zeichen Irlands an uns zum Abschied.
Auf der Straße “Ring of Kerry” fuhren wir in Richtung Cork. Am Stadtrand shoppten wir noch in einem in die Jahre gekommenen Shopping Centre.
Zum Abendessen gab es Fish & Chips und Cheeseburger von einem Take-away im Bus.
Gegen 19 Uhr kamen wir schon im Hafen an und außer uns stand dort nur ein anderes Wohnmobil aus Spanien, hinter dem wir uns einreihten und darauf warteten, dass der Check-in für die Fähre um 23:30 Uhr nach Santander in Spanien begann.
Ja, es geht nach Spanien. Die Tickets von Cork nach Santander kosten samt WHATABUS und Außenkabine für uns zwei ca. 400 €.
Alternativ hätten wir mit der Fähre erst wieder nach Großbritannien fahren können. Nach einem Transfer über Land hätten wir dann wieder z.B. von Dover nach Calais auf den Kontinent zurückfahren können.
Eigentlich hatten wir ja die Fähre von Irland nach Frankreich im Blick. Allerdings sind die Verbindungen im Winter spürbar ausgedünnt und die Verbindungen, die ich fand, waren nicht buchbar, da angeblich ausgebucht.
Jetzt hoffen wir, dass die Überfahrt ohne großen Sturm ablaufen wird – seefest sind wir nämlich beide nicht. Aber unsere Bordapotheke ist gut gefüllt.
Unser Fazit zu Irland und Ausblick auf die weitere Wintertour
Irland hat uns schon deutlich besser gefallen als Großbritannien. Gerade die Strände im Norden und die Ruhe in Sneem konnten wir bei langen Spaziergängen genießen.
Allerdings trafen wir auf der Fahrt in den Süden wieder auf sehr viele Höhenbeschränkungen und Verbotsschilder, selbst zum einfachen Parken tagsüber. Deswegen rauschten wir von Derry / Londonderry ohne große Stopps bis zum Ring of Kerry im Süden. Dort hatten wir mit dem Goosey Island Motorhome Park nämlich einen entspannten und absolut empfehlenswerten Platz für uns entdeckt.
Ein Lieblingsland wurde Irland aber auch wieder nicht.
Jetzt geht es erst mal zurück auf den Kontinent nach Spanien, aber nicht dort hin, wo die ganzen Überwinterer mit ihren Wohnmobilen stehen. Wir haben schon einige Ideen für Ziele auf dieser Wintertour, lassen wir uns mal überraschen.
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Vielen Dank für den Bericht.
Eure Fotos sehen super aus!
In Sneem war ich noch nicht, nur in der Nähe (Killarney, Ring of Kerry, Kinsale).
Eine ruhige Überfahrt für Euch!
Dankeschön, Kati!
Fotografieren macht dort auch echt richtig Spaß. Und Sneem solltest Du Dir merken, bzw. gerade den Stellplatz direkt am Fluss.
Viele liebe Grüße aus dem Hafen (noch ist es windstill),
Marc und Selena