6. bis 12. September 2016
Nach einer Nacht auf dem Stellplatz im italienischen Städtchen Gorizia und einem Einkauf im italienischen Lidl fuhren wir wieder über die Grenze nach Slowenien ins Soca-Tal und landen im Ort Tolmin. Zum ersten Mal seit langem regnete es mal wieder. Wir beschlossen, den Rest des Tages zu nutzen und suchen uns einen Parkplatz im Ortszentrum, auf dem es sogar offenes WLAN gibt – zumindest bis es dann irgendwann abends abgeschaltet wird.
Am nächsten Morgen folgten wir weiter dem Fluß Soca, der immer wilder wird, und suchten uns direkt am Ufer bei ein paar Fliegenfischern einen schönen Spot zum Frühstücken.
Dann kamen wir im Triglav-Nationalpark an und ließen uns im Besucherzentrum in Trenta eine MTB-Tour empfehlen. Wir radelten dann in ein Seitental gut 300 Höhenmeter.
Da im Nationalpark überall Campingverbote hängen, beschlossen wir über den Vrsic-Pass ans nördliche Ende des Schutzgebiets zu fahren. Die Passstraße ist wirklich faszinierend. Auf der Nordrampe sind die Spitzkehren sogar noch gepflastert.
Auf dieser und den nächsten Passstraßen trafen wir sehr viele Motorradfahrer, v.a. Harleys – wir erfuhren später, dass in Österreich gerade am Faaker und Wörther See die European Bike Week stattfand. Die Teilnehmer nutzten natürlich die wunderbaren Bergstraßen für Ausfahrten.
In Kranjska Gora fanden wir direkt an einem See einen Platz für die Nacht.
Am Donnerstag machten wir uns auf den Weg zum See “Bohinjsko jezero” und fuhren dafür auf wunderbaren, meist nicht asphaltierten Seitenstrecken durch den Nationalparks mit ein paar Abstechern in ein paar Seitentäler – WHATABUS durfte an seine Grenzen gehen – Selena manchmal auch 😉
Allerdings fanden wir es am See angekommen dort recht überlaufen und wir beschlossen, einen Abstecher nach Kärnten zu machen. Vorbei am noch überlaufeneren See “Bled” ging es über den Loibl-Pass nach Ferlach zum Ver- und Entsorgen auf den dortigen Stellplatz.
Anschließend durfte WHATABUS ein bisschen in den Karawanken bergsteigen: Von Feistritz im Rosental ging es ins Bärental, zunächst asphaltiert, am Schluss auf grobem Waldweg zum Parkplatz der Klagenfurter Hütte auf knapp 1200 m Höhe – ein toller Platz zum Übernachten.
Freitag nutzten wir gleich für eine Tour auf die ca. 500 Höhenmeter weiter oben gelegene Klagenfurter Hütte. Als wir oben ankommen wurden wir mit Blasmusik empfangen – die Hütte feierte das ganze Wochenende die Wiedereröffnung nach einem Jahr Renovierungsarbeiten. Die Tour in der Hitze war ganz schön anstrengend, aber wir waren echt stolz, die teils recht steilen Passagen gemeistert zu haben.
Über den Wurzenpass ging es wieder kurz nach Slowenien, um jetzt auch noch meine Hinterradbremse in einer Fahrradwerkstatt reparieren zu lassen – der Service war auch hier einfach super und günstig.
In Italien suchten wir uns an den Laghi di Fusine (auf deutsch: Weißenfelser Seen) einen Parkplatz für die Nacht. Hier steht zwar ein großes Schild mit Campingverbot. Aber in Italien nimmt man das nicht so ernst und so waren wir nachts dann über 20 Mobile.
Am Samstag radelten wir von den Seen zur Hütte Rifugio Zacchi, wo es zur Belohnung super leckere Pasta zum Frühstück gab.
In Tarvisio gingen wir Einkaufen, wir nutzten die Ver- und Entsorgung auf dem Parkplatz P3 und in der Touri-Info holten wir uns ein paar Broschüren.
Danach ging es für uns an den nächsten See: Lago del Predil (Raibler See). Bevor wir uns einen Platz für die Nacht suchten erkundeten wir noch die Umgebung auf dem Predilpass kamen wir an einem tödlichen Motorradunfall vorbei, der die Stimmung doch etwas dämpfte.
Am südlichen Ufer des Sees fanden wir einen wunderschönen Platz für die Nacht. Wir waren nicht die einzigen Wildcamper, einige andere Busse und Zelte standen hier auch noch in der Nacht.
Am Sonntag wollten wir zum Abschluss unserer Tour noch einen Runde mit den Mountainbikes über knapp 1000 Höhenmeter vom Predilpass auf der Mangartstraße fahren. Wir schafften davon ca. 800 Höhenmeter. Meine Höhenangst bei meist am Rand nicht gesicherten Straßen und sehr dunklen, unbeleuchteten Tunnels veranlasste uns dann kurz vor dem Ziel zum Umdrehen…
An der Straße vom Lago di Predil zum Neveasattel fanden wir einen wunderbaren einsamen Platz und verbrachten einen sehr gemütlichen Abend mit selbst gekochter Lasagne aus dem Omnia.
Am Montag mussten wir schweren Herzens den Rückweg antreten. Auf dem Heimweg machten wir noch einen Abstecher von der Autobahn über die Katschberghöhe und den Radstädter Tauernpass – eine wunderschöne Gegend, die wir gerne mal in Ruhe besuchen werden.
Um 15 Uhr hatten wir am Stadtrand von München eine Termin, um endlich unseren Herd reparieren zu lassen (seit Monaten funktionierte eine der beiden Flammen nicht richtig).
Unser Fazit der Tour:
Die meiste Zeit haben wir in Slowenien verbracht, und dieses Land lohnt sich wirklich! So eine abwechslungsreiche Landschaft auf so kleiner Fläche haben wir vorher noch nie erleben dürfen.
Ostblock-Charme, Landwirtschaft, Berge, Flüsse, mediterrane Küste, der wunderbare Triglav Nationalpark… Faszination pur!
Die Menschen sind sehr angenehm und sprechen alle mindestens eine Fremdsprache (Deutsch, Italienisch oder Englisch).
Das Essen ist sowieso genial, wenn man auf deftige Grillteller und leckere Pizza steht!
Mit dem Wohnmobil ist man gut versorgt – und falls mal kein Stellplatz, bzw. keine Ver- und Entsorgungsstation in der Nähe ist – Italien ist meistens nicht weit weg 😉