Wie oft sieht man in den romantischen Fotos der #vanlife-Community auf Bildern einen flackernden Holzofen im Van?
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Da denken sich doch viele, wie gerne sie auch so einen Ofen in ihrem Camper hätten. Schließlich gibt es nichts gemütlicheres als so einen knisternden und wärmenden Holzofen, oder?
Aber: Ist so ein Ofen überhaupt sinnvoll?
Ich hatte mir vor ca. zehn Jahren in einer meiner “Steinwohnungen” in München einen Holzofen selbst eingebaut und weiß deswegen, wie leicht die Installation geht. Aber alleine der einfache Einbau kann nicht das Hauptargument für einen Holzofen sein.
Ein paar kleine Vorteile hat der Ofen natürlich schon.
Klar, im Vergleich zu den anderen Heizmöglichkeiten im Wohnmobil hat so ein Holzofen ein paar Vorteile: Man braucht für den Betrieb und für die Verteilung der Wärme keinen elektrischen Strom. Und das Flackern der Flammen durch die Glasscheibe in der Türe macht natürlich auch eine schöne, romantische Stimmung.
Der Betrieb
Wie gut kenne ich das noch, wenn ich den Ofen angeheizt habe: es wurde nach dem Anschüren sehr schnell warm. Gerade auf dem kleinen Raum eines Wohnmobils ist eine Sauna schon fast garantiert. Um die Wohnung oder auch das Wohnmobil dann warm zu halten, muss man in regelmäßigen Abständen nachlegen. Alles kein Problem, bis man schlafen geht. Denn: wer legt nachts Holz nach? Oder wer hat die A…karte und muss morgens in der frostigen Kälte als erster aufstehen, um den Ofen anzuzünden? Dass man morgens noch eine Restwärme im Ofen hat und somit im kältesten Winter nicht bei Minusgraden im Inneren des Wohnmobils aufwachen muss, wird in den seltensten Fällen funktionieren. Eine Voraussetzung dafür wäre, den Ofen vor dem Einschlafen so richtig aufzuheizen, dass der Innenraum schon fast glüht und man es nur noch nackt und ohne Decke aushält. Aber selbst das hab ich in meiner Wohnung oft genug gemacht und wäre ohne die Wärme der Zentralheizung morgens ehrlich gesagt nicht aus dem Bett rausgekommen.
Gewicht und Platzbedarf des Holzofen
Ein kleiner “Werkstattofen” wiegt ca. 48 kg. Die Truma Combi 6 nicht mal 15 kg. Über 30 kg Mehrgewicht ist natürlich eine Ansage. Ist Euch jemand bekannt, der beim Ausbau bzw. der Beladung eines Wohnmobils überhaupt nicht aufs Gewicht achten muss? Das ist sicher die Minderheit, abgesehen von ein paar Mobilisten mit Expeditionsmobilen jenseits der 7,5 t zGg.
Mit dem Einbau eines Ofens verschwendet man außerdem so viel wertvollen Platz im Camper: Anders als bei einer klassischen Wohnmobilheizung wird die Wärme nicht über Luftschläuche, Heizkörper bzw. Fußbodenheizung möglichst im ganzen Mobil verteilt. Sie muss vom Ofen aus in den ganzen Bus ziehen. Der Ofen selber wird dabei sehr heiß und andere Möbel und Proviant müssen entsprechend großen Abstand zum Ofen halten. Wir kennen keinen Camper mit Holzofen im Wohnmobil, der sich noch keine Brandblase geholt hat.
Eine konventionelle Heizung kann man einfach in einen Schrank oder ein Staufach einbauen. So wird kein umliegender Raum verschwendet.
Und wie ist es mit dem Heizen während der Fahrt? Wir können unsere Gasheizung u.a. dank Crashsensor einfach immer laufen lassen. Einen Holzofen darf man während der Fahrt nicht betreiben. Man sollte auch vor der Abfahrt darauf achten, dass keine heiße Asche oder Glutnester im Ofen sind – durch den Fahrtwind könnte Glut aufgeweht werden und ein Feuer entzünden, nicht unbedingt nur im Ofen. Und bei einem Unfall möchten wir auch keine Glut im Bus haben – geschweige denn uns im Vorfeld darüber Gedanken machen, wie ein Ofen, der für einen stationären Einsatz im Haus geplant ist, verkehrssicher befestigt wird.
Warmwassererzeugung fürs Wassersystem im Bus
Auf die meisten Holzöfen kann man den Wasserkessel stellen und hat so als Nebenprodukt heißes Wasser für den Tee oder auch zum Geschirrspülen. Aber wie kommt das Wasser im heißen Zustand in die Dusche? Da sind wir doch froh, dass wir ganz einfach heißes Wasser aus dem Boiler unserer Gasheizung sowohl in der Küche wie auch im Bad aus dem Wasserhahn bzw. Duschkopf bekommen.
Der Brennstoff
Holz oder anderer Brennstoff für den Ofen hat Volumen und zwar deutlich mehr als der Tank mit Diesel bzw. Gas, das man für eine andere Heizung braucht.
Brennstoff – unterwegs besorgen? Legale Möglichkeiten, transportable Mengen zu kaufen, gibt es eigentlich nur im Baumarkt. Und da ist das gepresste Brennmaterial dann nicht gerade günstig. Ein Brennholzhändler wird kein großes Interesse daran haben, so kleine Mengen, die auch in ein Wohnmobil passen, zu verkaufen. Und wenn doch, dann zu einem entsprechen höheren Preis.
Viele werden einwenden, man bekommt doch auch bei Schreinern immer problemlos Abfallholz oder bei Firmen alte Paletten. Klar, das ist alles möglich – aber wenn man auf Tour ist, hält das auf.
Und wir können auch nur empfehlen, das romantische Sammeln von Feuerholz in der Natur besser sein zu lassen. Das ist meistens ohnehin verboten (Naturschutzgebiete, Forstbesitzer) und nicht sonderlich umweltfreundlich. In der Regel ist das frisch gesammelte Holz auch noch nicht ansatzweise trocken genug, um ordentlich zu brennen.
Die Lagerung
Hat man genug Holz gesammelt, bzw. gekauft, stellt sich die nächste Frage: Wohin damit? Je nachdem, wieviel Holz man hat – es soll ja auch ein paar Tage halten – muss das auch irgendwo aufbewahrt werden. Das nimmt natürlich wieder ordentlich Platz weg und davon ist ja bekanntlich immer zu wenig an Bord.
Lagert man es außen, um innen Platz zu sparen, hat man schon wieder das Problem, das Holz trocken zu halten (s.o.).
Die Verarbeitung
Einige sammeln ihr Holz im Wald. Was natürlich nicht legal ist, wenn man sich nicht an den schön aufgestapelten Holz am Wegesrand bedient.
Das selbst gesammelte Holz hat jetzt leider noch nicht die Form und Größe, um es ordentlich zu lagern und es im Ofen zu verfeuern. Also benötigt man wieder Werkzeug (Stauraum) und körperliche Anstrengung (Zeit), um das Holz in handliche Stücke zu bringen.
Höheres Risiko
Beim Betrieb eines Holzofens besteht ganz klar die Gefahr eines Brand: ein Funke in den Innenraum des Mobils birgt die Gefahr, dass die eigene Hütte auf Rädern ruckzuck abbrennt.
Auch Kohlenmonoxid-Vergiftungen sind möglich. Aber einen Kohlenmonoxid-Warner hat hoffentlich jeder im Wohnmobil?
Die Abgase
Der Rauch muss aus dem Kamin nach oben abgeleitet werden – im Gegensatz zum kleinen Kamin einer Gasheizung, der an der Fahrzeugseite angebracht werden kann. Und da ist ein Abzug auf Dachhöhe des Wohnmobils nicht übermäßig funktional, d.h. man muss womöglich immer vor dem Anfeuern ein Ofenrohr aufstecken. Dabei ist dann die Feinstaubbelastung eines solchen Ofens auch nicht ohne.
Die Abgase eines Holzofens belästigen merklich die Umgebung, die Abgase aus einer Gasheizung fallen hingegen kaum auf. Nicht nur die Nachbarn auf einem Camping- oder Stellplatz würde man mit dem Rauch des Holzofens massiv stören. Auch beim Freistehen fällt man damit so richtig auf – nix mit unauffälligem “Stealth Camping “(was eh eine Illusion ist).
Wie viele Hippiebusse haben wir schon aus der Ferne gerochen, wo sie noch nicht mal in Sicht waren: das frisch gesammelte Holz ist einfach zu feucht, um es anständig zu verbrennen. Wenn man in einem Haus solches Holz verbrennen würde, hätte man richtig Ärger mit dem Kaminkehrer und auch den Nachbarn (was auch den “Vanlifern” passieren kann).
Die gesetzliche Lage
Die StVZO schreibt in §35c (Heizung und Lüftung), Absatz 2:” Für Heizanlagen in Fahrzeugen der Klassen M, N und O und ihren Einbau gelten die im Anhang zu dieser Vorschrift genannten Bestimmungen.” Somit wird verwiesen auf den Anhang zur StVZO und folgt man den Verweisen landet man bei verschiedenen Verordnungen. Hier wird z.B. gefordert, dass “beim Absterben des Motors des Fahrzeugs […] das Heizungssystem automatisch abgeschaltet und die Brennstoffzufuhr innerhalb von fünf Sekunden unterbrochen [werden muss].” Im Fall einer aktivierten “handbetätigten Steuerungseinrichtung” (aber welcher Holzofen hat das?) “kann das Heizungssystem in Betrieb bleiben”. Außerdem ist unbedingt eine Typzulassung der Heizgeräte nötig (Quelle). Das wird schwer mit einem Holzofen.
Ob eine Heizung nach der Abnahme durch den TÜV in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden muss oder kann, wollen wir an dieser Stelle gar nicht weiter diskutieren. Aber ein Holzofen kann fest eingebaut die o.g. gesetzlichen Anforderungen schon nicht erfüllen. Die nächste Hürde wäre dann eine Typgenehmigung zum Einsatz in Fahrzeugen (Quelle), die keiner der Holzöfen je erhalten wird.
Verfechter des Holzofens im Wohnmobil deklarieren den Ofen dann gerne verschraubt als “Ladung” und nicht als “Heizung” – ein gewagter Trick. Dann muss man aber vor jeder Fahrt sicher stellen, dass der Ofen komplett aus ist und auch nicht nur ein bisschen Glut noch da ist (die Gefahren habe ich oben beschrieben).
Unser kurzes Fazit zu Holzöfen im Wohnmobil:
Als Zusatzheizung ist so ein Holzofen vielleicht ganz nett, wenn denn das Sicherheits-, Genehmigungs, Handling-, Gewichts- und Platzproblem nicht wäre. Aber ein kompletter Ersatz für eine der konventionellen Heizmethoden ist ein Holzofen sicher nicht.
Ihr seht, wir haben eine feste Meinung: Holzofen in WHATABUS – nein, danke. Wir genießen unsere Freistehplätze im Wald lieber ohne Holzsammeln.
Hallo,
also die meisten Fakten sprechen durchaus gegen den Holzofen im WoMo (gerade in so einem kleinen Mobil, wie unsere) aber das Argument mit dem Gewicht ist leicht aus der Welt zu schaffen. Schaut mal, der Dickinson Newport wiegt gerade mal etwas mehr als 7 kg und lässt sich z.B. “Keimfrei” mit Pellets oder gepressten Holzbriketts hervorragend beheizen.
Amumot benutzt ihn auch nur als “Zusatzheizung” neben einer Gasheizung
Hallo Tom,
wie du schreibst und uns ja auch im Bezug auf den Artikel recht gibst, sprechen die meisten Fakten gegen einen Holzofen im Womo.
Dass es offensichtlich auch leichtere Modelle gibt als die von mir recherchierten Holzöfen (die übrigens aus eigener Erfahrung ohne Modifikationen funktionieren), ist ja anscheinend so. Jetzt ein großes Aber: Hast Du Dir mal angeschaut, was für Anpassungen Amumot für dieses leichte Modell alles so betreiben musste, damit der Ofen im Mobil betrieben werden kann? Die wirken auch in weiten Teilen so unsicher auf mich, so dass da wohl ein Kaminkehrer besser nicht drüber schaut.
Und was hilft mir eine Zusatzheizung, wenn ich eine funktionierende Hauptheizung habe? Dann habe ich ja das Gewicht Hauptheizung + Gewicht Brennstoff für diese (z.B. Gastank) + Gewicht Holzofen (vielleicht nur 7 kg, allerdings zzgl. sehr viel weiterer nötiger Materialien) + Gewicht Brennstoff Holz.
Viele liebe Grüße aus dem Bus,
Marc
alles richtig,
ich denke, das ist nur etwas für wirklich große WoMo’s, wo es weder auf Platz noch Gewicht ankommt und es dann um die “Romantik” geht.
Funktionell geht eben nix über die Gasheizung
Liebe Grüße und euch weiterhin allzeit gute, pannenfreie und unfallfreie Fahrt
der Tom
Klar, der Romantik-Faktor steigt mit so einem Ofen natürlich, aber für uns würden auch bei Genug Platz und Zuladungsmöglichkeit die Nachteile überwiegen. Die Mobilität bei einem Rest von Glut und noch dazu die Sicherheit generell sind für uns klare No-Gos. Und wie du schon zur Funktionalität schreibst, gibt es echt Heizmöglichkeiten, die einfach selber funktionieren.
Dankeschön und viele liebe Grüße aus Menorca!
Schau mal bitte hier rein.
[Link entfernt]
Man muss es nur WOLLEN. Sicherlich macht so ein Ofen etwas mehr „Arbeit“,
Holz findet man in jedem Wald. Wenn man euf einem Wanderparkplatz steht dann muss man gar nicht soo tief in den Wald hinein. Oder Holzbriketts, wie bei den Finnen.
Wir haben nie behauptet, dass es unmöglich ist. Wir haben im Artikel genau die Gründe dargelegt, weshalb wir keinen Holzofen im Bus WOLLEN.
Die Gründe gelten immer noch genauso.
Servus ihr beiden.
Erst eure ehrliche Einschätzung über Holzöfen hat mir letztendlich die Augen geöffnet. Ich war von den Holzverbrennern fast schon besessen. Aber das macht nur Sinn, wenn man irgendwo in der Mongolei unterwegs ist, wo es mit Benzin oder Gas schwierig werden kann.
Aber um in München stealth Hänger-Living zu machen, kann man dies definitiv knicken.
Langsam kommen auch gute Lösungen von Benzin-Heizungen auf den Markt.
Macht gern weiter so gut mit Eurem Blog. Ich werde immer wieder super gerne reinschauen.
V.G. vom Bertl
Servus Bertl,
danke für Deinen Kommentar! Natürlich freut es mich auch, dass Du meine Ansicht teilst bzw. dass ich Dich davon überzeugen konnte, doch zu sichereren und unauffälligeren Heizmethoden zu tendieren.
Benzin ist natürlich auch eine Möglichkeit, allerdings bräuchten die meisten Camper dann neben Gas und Diesel noch einen weiteren Brennstoff an Bord.
Viele liebe Grüße,
Marc
Alles gut und schön . Wenn nur nicht dieses elende Geschleppe der 11 kg Gasflaschen wäre. Die sind doch schnell leer und zu Corona Zeiten sind die Baumärkte sogar zu und im Ausland hat man Probleme mit den verschiedenen Gasflaschen. Ich trauere heute noch meiner Diesel Standheizung im Marco Polo nach . Die nimmt den Sprit aus dem Tank ( was kaum ins Gewicht fällt) und wärmt gradgenau:-) die neueren Modelle qualmen draussen auch nicht mehr so … das war früher ein echtes Problem . Ich überlege sogar zusätzlich zu meiner Gasheizung eine Diesel Standheizung einbauen zu lassen. Kostet aber . Naja jetzt wird’s erstmal Frühjahr. Hat Zeit das Ganze . Jetzt müssen wir erstmal gesund bleiben. Das wünsche ich Euch allen . Entschleunigung:-)
Servus Georg,
klar, Gasflaschenschleppen ist bescheiden, allerdings muss man im Fall eines Holzofens ja noch viel mehr Brennmaterial schleppen und braucht entsprechenden (trockenen) Stauraum.
Eine Diesel-Heizung ist natürlich dann schon was Feines.
Ich bin aber total froh über meinen Gastank, da entfallen die ganzen von Dir erwähnten Probleme, einfach an die Tankstelle fahren, nix zu schleppen, kein unverhältnismäßig großer Stauraum, kein Qualm beim Heizen.
Schau mal hier: https://www.whatabus.de/der-gastank-im-flaschenkasten-definitiv-eine-lohnende-umruestung-fuers-wohnmobil/
Liebe, entschleunigte Grüße,
Marc
Sehr gut 🙂 hatte ich übersehen. Danke Marc für den Link und Tipp . Gastank werde ich in Erwägung ziehen. Naja wie gesagt der Frühling naht und es gibt grad erstmal andere Sorgen . ABER ! Du hast definitiv dazu beigetragen , dass ich mir KEINEN Holzofen einbauen werde . DANKE ! Spielte schon lange mit dem Holzofen Gedanken . Doch alle meine Zweifel hast Du bestätigt.
Natürlich… its romantic und noch eins fällt ins Gewicht. Wer ggf. im Wohnmobil leben möchte wird durch einen Holzofen natürlich autarker ….auch für den Katastrophalen Fall … der ja jetzt schon a bissl eingetreten ist . Dennoch Holzofen ….. too complicated … too dangerous … 🙂
Freut mich, dass Dir mein Artikel mit meiner bescheidenen persönlichen Meinung helfen konnte!
Hallöchen!
Ich habe gerade mal nach dem Durchlesen die etwas überraschende “Abschaltung aus dem Fahrerhaus” in der angegebenen Quelle nachgeschaut. Würdet ihr bitte den Absatz ändern und diese Angabe streichen? Laut der Überschrift, in der der entsprechende Passus in eurer verlinkten Quelle aufgeführt ist, gilt das für Fahrzeuge gemäß der ADR- Richtlinien – also vereinfacht ausgedrückt führ Gefahrguttransporte. Ich weiß nicht, was ihr mit dem WoMo vorhabt ;-P aber ich denke, dass das nicht darunter fällt (und die meisten auch nicht die entsprechende Erlaubnis zur Gefahrgutbeförderung haben).
Ich habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, die anderen Angaben auch noch zu überprüfen. Sollte euch aus aktuellem Anlass gerade mal langweilig sein…
LG Martin
Servus Martin,
die Quelle, die Du ansprichst, bezieht sich nur in ihrem Anhang 9 auf ADR, also Gefahrguttransporte. Davor behandelt sie viele Bestimmungen, die für die Typgenehmigung von Fahrzeugen der Klassen M, N, und O hinsichtlich ihrer Heizungssysteme gelten, also auch für Wohnmobile. Dort lernt man erstmal, dass alle Heizsysteme in diesen Fahrzeugen eine Zulassung brauchen. Welcher Holzofen hat diese?
In der verlinkten Verordnung ist aber folgendes zu lesen:
“Beim Absterben des Motors des Fahrzeugs muss das Heizungssystem automatisch abgeschaltet und die Brennstoffzufuhr innerhalb von fünf Sekunden unterbrochen werden. Wenn eine handbetätigte Steuerungseinrichtung bereits aktiviert ist, kann das Heizungssystem in Betrieb bleiben.”
Also ist es sogar noch verschärfter als von mir bis dato dargestellt. Es bleibt bei der nötigen Abschaltmöglichkeit per Hand, ob diese jetzt im Fahrerhaus sitzt oder nicht, ist jetzt eine Feinfindigkeit. Verschärfend müsste das Heizsystem bei Motor aus abschalten UND die Brennstoffzufuhr unterbrechen. Zeig mir mal einen Holzofen, der das kann.
Hab diesen Passus nun auch dank Deines Kommentars noch mal überarbeitet. Danke für den Hinweis also! Aber es ändert nichts an der Nicht-Genehmigbarkeit von Holzöfen in Wohnmobilen.
Viele Grüße,
Marc
Da mich diese Frage auch beschäftigt: bei einem Holzofen i. Wohnmobil geht es doch fraglos um eine Alternative zur Standheizung, und nicht zur Fahrzeugheizung an sich. Wieso ist dann die Frage, wie schnell im Notfall (Absterben des Motors) so ein Ofen abgeschaltet werden könnte, überhaupt relevant.
Bei LKW- Zulassungen scheint es ohnehin kein Problem zu geben, aber man sieht auch immer mal wieder eingebaute und maximal gesicherte kleine Holzöfen – die müssen doch alle durch den Tüv gegangen sein?
Fragt mit herzlichem Gruß
Pat
Hallo Pat,
das Problem ist halt, dass ein Holzofen nicht auf Knopfdruck auszuschalten ist – die Glut bleibt einfach im Ofen. Und das ist das Problem beim Fahren.
Vom TÜV abgenommen wurde mit Sicherheit noch kein Holzofen. Und mit LKW- oder Wohnmobilzulassung hat das nix zu tun.
Viele Grüße,
Marc
Wir heizen zu 98% nur mit dem Ofen und sind gerade in den kalten Monaten viel unterwegs. Wenn wir das Womo mal wechseln, wird ein Schiffsofen das erste sein, was ich einbauen werde. Mehr Staub, mehr Schmutz klar, aber der Mehrwert ist unglaublich! Sind seid zwei Jahren nun damit unterwegs… denke wenn es jemand weiß, dann wir! 🙂
Hallo Besserwisser Mihael,
schön, das von Dir zu lesen. Allerdings: ändert das unsere Meinung bei dem Thema ganz und gar nicht. Es bleibt einfach gefährlich und auch unserer Meinung nach wenig praktikabel, mit einem holzbebefeuerten Ofen das Wohnmobil zu heizen. Und: es ist einfach nicht zugelassen. Wenn Dir dann mal Dein Mobil abbrennt, zahlt auch keine Versicherung.
Viel Glück weiterhin,
Marc
Ja jedem das seine.
Aber wegen dem platz kann ich von einer anderen erfahrung sprechen.
Ich hab nen holzofen in meinem bus, größe ist wie n caddy.
Für mich gibts nur mehrwerte durch den ofen. Das Lebensgefühl und die Atmosphäre sowieso unschlagbar.
Ich bin selbst mit dabei die holzöfen hier in der schweiz herzustellen und kann von nur positiven erfahrungen aller kaufenden berichten.
Man muss halt einfach lust am feuer machen haben sonst macht das alles natürlich keinen sinn. rein praktisch gesehen zumindest.
Hallo Jan,
erstmal der Spruch zum Einstieg in Deinen Kommentar geht eigentlich nicht, ich unterstell Dir jetzt als Schweizer mal, dass Du den unguten nationalsozialistischen Gebrauch vielleicht nicht kennst.
Und wenn Du die Öfen verkaufst, ist natürlich auch klar, dass Du nichts schlechtes dazu sagen wirst.
Aber die Zulassung bekommen die Öfen nun mal auch nicht für Wohnmobile. Und m.E. auch zurecht. Denk alleine mal darüber nach, welche Anforderungen Haubesitzer in Bezug auf Holzöfen erfüllen müssen, die in einem Bus nie kontrolliert werden.
Viele Grüße,
Marc
Sie haben Ihre Meinung zum Holzofen im Wohnmobil, die Sie hier sehr fanatisch kund tun. Die Argumentation kann ich sehr gut als Profi für Holzöfen nachvollziehen.
Sie haben Jahrelange Erfahrungen, und ich als Profi staune immer wieder wie wenig selbst Hersteller oder natürlich auch Schornsteinfeger über Holzöfen wissen. …. Es geht letztendlich darum all ihre Nachteile dir Sie benennen, zu Recht nennen, durch neue Konzepte und Technologien auszuschalten.
Den einigstem Ofen den ich derzeit für Wohnmobile kenne, der schon mal in dir Richtung zeigt um die es geht ist der Kimberly Stove. Wie gesagt das ist der Erste Anfang der Entwicklung bezüglich Wohnmobile. Dieser Ofen lässt sich auch bereits mit Holz was mit einer Gartenschere oder Astschere geschnitten werden kann beheizen, und arbeitet durch ein Holzvergaserprinzip sehr effizient und rauchfrei. Er benötigt nur sehr geringe Holzmenge und kann nach 8 Stunden nachgelegt werden ohne neu anzuzünden. Also brennt von alleine weiter.
Bei Holzöfen in Häusern ist die Entwicklung schon etwas weiter. Hier gibt es breites ein paar wenige Modelle die Zukunftsfähig sind. Pyrolyse Classic Stove aus Neuseeland, Rocketmassheather, einige Grundöfen, einige Holzöfen mit Katalysator usw. 99 % der Öfen sind Müll.
Also um es für Sie noch mal zu erklären. Es geht darum Stückgut Holzöfen zu entwickeln, die genau so oder noch effizienter sind wie Pelletöfen genau so einfach in der Handhabung, Zeitaufwand, wie eine Öl oder Gasheizung und genau so rauchfrei sind.
Der Kimberly Stove ist das erste Modell den es für Wohnmobile gibt, eventuell auch der Tiny Tube, (nicht zu verwechseln mit Tiny Stove, der kann das nicht ansatzweise). Eventuell geht auch der Hoppit Stove, wobei das hier wahrscheinlich schon mehr in ihre Richtung der Erfahrungen geht. Hoppit Stove hat glaube ich schon mal eine tertiär Belüftung. was aber kein ausreichendes Kriterium ist. Die meisten Holzöfen in Wohnmobilen haben nur eine primär Belüftung und darauf beziehen sich auch alle Erfahrungen welche Sie gemacht haben. Der Unterschied zum Kimberly Stove ist das diese Primär Luft zu 100% geschlossen wird. Dadurch entsteht ein völlig anderes Bennverhalten, man nennt die Öfen Holzvergaseröfen. Dadurch entsteht auch eine Regulierung der Abwärme. Usw. Usw.Usw. …..
Der Kimberly Stove in innen sehr einfach aufgebaut, kann man natürlich auch leicht nachbauen oder einen herkömmlichen Öfen umbauen dass er wie ein Holzvergaseröfen funktioniert ….
Hallo Sven,
im Beitrag haben wir nicht die Zukunftsfähigkeit von Holzöfen kritisiert, sondern vor allem die Sicherheit beim mobilen Einsatz.
Viele Grüße,
Marc