8. bis 10. Mai 2019
Tag 135: Mittwoch, 8. Mai 2019
Der Abschied von Istanbul stand bevor und wir machten uns nach dem Kaffeetrinken und Ratschen mit den Stellplatznachbarn (einem Regensburger Pärchen auf Hochzeitsreise und einer französischen Familie) auf den Weg – die Franzosen hatten mit der Grenzstadt Edirne das gleiche Ziel wie wir.
Der Verkehr in Istanbul war total erträglich – irgendwie hatten wir da bisher immer Glück gehabt und waren noch nie im Stau gestanden.
Auf der Autobahn in Richtung Bulgarien hielten wir an einer Raststätte und gingen Essen. Mit den Kellnern unterhielten wir uns ganz gut, auch wenn ich mich ärgerte, dass ich zwar einige türkische Wörter auf dieser Tour gelernt hatte, aber die Kommunikation in ganzen Sätzen immer noch nicht im Ansatz klappte.
In Edirne angekommen fuhren wir direkt auf den Parkplatz an der Selimiye Moschee, wo man ja Wohnmobile kennt und wir auch im letzten Jahr schon übernachtet hatten. Und schon ging es los in die Innenstadt. Dieses Mal gingen wir etwas abseits der ausgetretenen Einkaufsstraßen und fanden wunderschöne, alte Holzhäuser – teilweise leerstehend und total zerfallen, teilweise zu schicken Boutique Hotels renoviert.
Da “mein” Hemden-Dealer Tudors leider keinen Laden mehr im Zentrum hatte, unternahmen wir einen knapp zwei Kilometer langen Spaziergang in ein Einkaufszentrum. Ich fand noch ein paar Hemden und Hosenträger und Selena ein sehr elegantes Abendkleid für umgerechnet 20 Euro. Wir brachten es zum Änderungsschneider, wo es für gut 10 Euro auf die richtige Länge gebracht werden sollte.
Im Foodcourt gab es Kumpir und Burger, bevor wir auf dem Heimweg noch in einem Laden mit ganz viel Krusch und Ramsch einen schönen türkischen Teekocher, Teetassen, Besen etc. einkauften.
Erst nach 21 Uhr kamen wir zurück zum Parkplatz und begrüßten die Franzosen, die mittlerweile neben uns geparkt hatten.
Tag 136: Donnerstag, 9. Mai 2019
Unsere letzte Nacht in der Türkei war wunderbar ruhig und wir schliefen gemütlich aus. Beim Kaffee verabschiedeten wir uns von unseren französischen Nachbarn und entdeckten sogar noch ein deutsches Wohnmobil, welches heute Nacht hier ankam.
Natürlich wollte ich unbedingt meinen neuen Teekocher ausprobieren und setzte die Kannen auf – lecker! Jetzt gibt’s auch in Deutschland echten türkischen Tee.
Gegen Mittag fuhren wir vom Moscheeparkplatz nochmal in das Einkaufszentrum. Wir mussten Selenas Kleid beim Schneider holen, noch leckeres Marzipan kaufen und sonstige Einkäufe und Erledigungen machen.
Um 16 Uhr war WHATABUS getankt, gewaschen und voll beladen – es konnte losgehen! Die türkisch-bulgarische Grenze war flott passiert und wir nahmen Abschied von der Türkei.
An der bulgarischen Grenze gab es für 3,- eine Desinfektionsdusche für unseren frisch gewaschenen Bus. Willkommen in der EU…
Die erste Fahrschicht übernahm Selena. Ich löste sie in Bulgarien ab und übernahm das Steuer bis an die Grenze zu Serbien. Unterwegs regnete es ordentlich und dank der tiefen Fahrrillen durfte WHATABUS unkontrolliertes Fahren im Aquaplaning erleben – deswegen nahm ich das Tempo raus.
In Serbien fuhr Selena weiter, bis ihr kurz vor 2 Uhr nachts schon fast die Augen zufielen und ich, nach meinem Schläfchen auf dem Beifahrersitz, wieder übernahm.
Tag 137: Freitag, 10. Mai 2019
Jetzt durfte Selena schlafen und ich fuhr uns durch Ungarn nach Österreich. An Wien kamen wir gerade noch so vor der Rushhour vorbei und morgens gegen 7 Uhr übergab ich Selena das Steuer. Ich durfte dann endlich schlafen und Selena absolvierte die restlichen 400 km nach Regensburg.
An sämtlichen Grenzübergängen war keine Wartezeit und wir wurden überall recht schnell durchgelassen, sodass wir um exakt 9:30 Uhr in Regensburg vor dem Waschsalon parkten und erst mal unsere Wäsche der letzten sechs Wochen wuschen. Danach tankten wir – das erste Mal seit zwei Monaten auch wieder selbst und ganz ohne Tankservice, Scheiben putzen und Tee wurde uns auch nicht angeboten.
Wir kauften frisches Brot (mit Kruste und gemahlenem Kümmel), Brezn und Wurst und fuhren zu Marcs Vater, der heute seinen 70. Geburtstag hatte und uns schon freudig erwartete.
Noch mehr freute er sich aber wohl über die endlich eintreffende Post aus der Druckerei. Morgen ist nämlich die große Geburtstagsfeier mit knapp 90 Gästen und Selena entwarf die Tischdekoration, Menükarten, Sitzordnung etc. und das durfte natürlich auf keinen Fall zu spät ankommen. Aber es hat alles geklappt, wir waren gesund zurück, die Post kam an und wir hatten mit der großen Feier am nächsten Tag eine wunderbare Ankunft in Deutschland.
Da diese Reise unsere bisher längste und wohl auch abenteuerlichste war, gibt es in Kürze noch eine ausführliche Zusammenfassung.
Momentan sind wir noch am Ankommen, Aufräumen und Sortieren.
Servus, hab mir grad eure Route angesehen. Falls ihr das nächste mal wieder vom Osten, Richtung Westen unterwegs seid und nicht nach Wien fahren wollt, nehmt bei Schwechat die S1 und ihr spart euch einiges an Verkehr. Danke für eure Berichte und lg aus Wien, Roland
Hallo Roland,
danke für Deinen Kommentar! Ich glaub, wir sind die S1 gefahren oder es ging nicht, weil (wegen Baustelle?) gesperrt? Es kann sein, dass die Route in der Karte nicht ganz stimmt, die zeichne ich danach immer in Google Maps, die ist also nicht getrackt.
Wien würden uns auch gerne noch mal anschauen, da waren wir beim letzten Mal nur ein paar Stunden.
Viele liebe Grüße aus dem Odenwald,
Marc