3. bis 4. Februar 2017
Zur Übersicht Wintertour 2016/2017 mit Zusammenfassung und Statistiken
Wir standen an der Grenze zu Moldawien bei Criva. An der Zufahrt drückte uns ein ukrainischer Soldat einen Zettel in die Hand und wir fuhren ohne weitere Kontrolle bis zur moldawischen Kontrollstation. Dort mussten wir für vier verschiedene Beamte jeweils unseren Bus öffnen und unsere Papiere wurden ebenso oft kontrolliert. Zum Kauf der Vignette wurde ich dann noch zum Bankschalter ins Grenzgebäude geschickt, wofür ich 4 Euro zahlte. Dann konnten wir endlich unsere Fahrt fortsetzen, incl. einem ukrainischen Ausreisestempel, den wir wohl von den Moldawiern bekommen hatten. Insgesamt hatte uns die Prozedur gut eineinhalb Stunden gekostet.
Kurz nach der Grenze hoben wir auch gleich den ersten moldawischen Geocache 🙂
Wir fuhren weiter durch kleine Dörfer auf deutlich besseren Straßen als in der Ukraine. In Briceni kauften wir in einem Supermarkt ein.
An einem Kreisverkehr wurden wir bei einer Polizeikontrolle rausgezogen. Der Polizist gab uns mit Zeichensprache zu verstehen, dass die Birne vom linken Scheinwerfer kaputt sei (schon wieder, genau das gleiche Problem wie vor fast genau einem Jahr auf der Rückfahrt von den Kanaren). Wir mussten auf die benachbarte Tankstelle zur Reparatur fahren. Zum Glück haben wir jetzt immer Ersatzbirnen für so einen Fall dabei – da war das Problem schnell behoben. Diesmal schafften wir es auch ohne ADAC, die Birne selber zu wechseln. Die Klammer ließ sich ganz einfach öffnen.
Ach ja, eine Strafe mussten wir dafür nicht bezahlen, wahrscheinlich hatten die Cops einen guten Tag. Direkt gegenüber der Tankstelle sahen wir mal wieder eine Rampe zum Auffahren, um selbst unter das Auto schauen zu können, bzw. zu reparieren. Wir haben die schon öfter gesehen und wollten da auch unbedingt mal rauf, zwar ohne Anlass, aber mal testen 🙂 Ganz hoch ist Selena nicht gefahren, richtig vielversprechend sah die Konstruktion nämlich nicht aus und am Knick wären wir mit Auspuff und Trittstufe aufgesessen, aber wir hatten trotzdem unseren Spaß.
Wir steuerten ein paar weitere Geocaches an einem Stausee direkt an der Grenze zu Rumänien an. Dort fanden wir einen Nachtplatz am Rand eines Feldweges – zum ersten Mal seit Ewigkeiten war es bei der Stellplatzsuche noch nicht dunkel!
Am Samstagmorgen standen wir früh auf und gingen zum Cachen am Ufer des zugefrorenen Sees.
Anschließend fuhren wir durch Dörfer mit vielen verlassen und dem Verfall preisgegebenen Gebäuden an die Grenze zu Rumänien.
An einer Tankstelle unterwegs gaben wir das restliche moldawische Geld aus – mal wieder mit Zeichensprache 🙂
Direkt an der Grenze wollten wir nochmal an einer anderen Tankstelle volltanken, was sich bei einem Preis von ca. 75 Cent pro Liter Diesel ja echt gelohnt hätte. Mit Zeichensprache (was sonst) und Google-Translator versuchte ich herauszubekommen, ob auch Bezahlung mit Karte möglich wäre. Ergebnis: “Karte sind Bargeld.” Was soll man da verstehen? Ich inspizierte die Kasse, aber es gab keinen Kartenleser. Also fuhren wir ohne Tanken weiter an die Grenzkontrolle.
Dort mussten wir für die Überquerung des Staudamms, der direkt auf der Grenze liegt noch 2 Euro Maut zahlen (tatsächlich Euro, da wir ja die letzten moldawischen Lei beim Tanken ausgegeben hatten).
Die moldawische Kontrolle fiel wieder sehr gründlich aus. Wir mussten das Auto insgesamt dreimal komplett aufmachen. Wir wurden dreimal gefragt, ob wir Zigaretten dabei hätten. Einer der Beamten war wirklich begeistert von unserem Wohnmobil und eigentlich total überfordert, was er da vor sich hatte. Als er die Wanderstöcke sah, meinte er nur: “Ah, Alpinisti.” Dann inspizierte er die Wolfmother-Setlist vom BERGFESTival im Dezember und konnte gar nicht aufhören unseren Bus anzustarren 🙂
Danach durften wir endlich in Richtung Staudamm fahren.
Nach dem Staudamm erwartete uns die rumänische Kontrolle. Gleiches Spiel hier: dreimal das Fahrzeug aufmachen, dreimal Verneinen, dass wir Zigaretten dabei hätten. Und weiter ging’s mit einem Kühlschrank voll mit Wurst und Käse von unserer bisherigen Tour, dessen Inhalt irgendwie keinen interessiert hatte…
Moldawien hat uns trotz des trüben Wetters sehr gut gefallen. Die hügelige Landschaft mit ihren Pappelalleen und Weinbergen erinnerte uns schon fast an die Toskana – im Sommer wahrscheinlich noch mehr. Hier müssen wir noch mal mit mehr Zeit kommen!
Zur Übersicht Wintertour 2016/2017 mit Zusammenfassung und Statistiken