21. bis 25. Januar 2017
Zur Übersicht Wintertour 2016/2017 mit Zusammenfassung und Statistiken
Nach unserem Abendessen am Hafen von Helsinki standen wir mit WHATABUS vor den Check-in-Schaltern für die Tallink-Fähre nach Tallinn. Gut eine Stunde vor der Abfahrt um 22:30 Uhr öffneten die Schalter. Wir mussten nur unsere Ausweise zeigen und bekamen die Bordkarten für den Bus und uns in die Hand gedrückt. Dann rollten wir mit der Schlange in Richtung Fähre, wo wir uns in die Reihe für Vans einreihen durften. Der Zoll fuhr mit seinem VW-Bus v.a. die Transporter ab und zog auch ein paar Fahrzeuge raus. In der Fähre mussten wir dann noch eine Ebene höher fahren, wo wir zwischen LKWs parkten.
Wir gingen in den Passagierbereich und sahen uns nach dem Ablegen in den Läden um. Für die insgesamt gerade mal zwei Stunden dauernde Überfahrt suchten wir uns ein ruhiges Plätzchen.
Kurz vor der Ankunft in Tallinn durften wir wieder in die Garage, wo wir recht lange warten mussten, bis wir aus dem Bauch der Fähre fahren konnten.
Da wir endlich mal wieder ausschlafen wollten, fuhren wir gut 10 km aus der Stadt in Richtung Westen durch ein Villengebiet mit modernen Bungalows an den Strand Kakumäe auf einen Parkplatz.
Am Sonntagmorgen schliefen wir wirklich richtig lange aus und spazierten am Mittag zum eingefrorenen Strand.
Am frühen Nachmittag fuhren wir in die Altstadt von Tallinn. WHATABUS parkten wir auf einem bewachten Parkplatz an der Stadtmauer und schlenderten los.
Die Altstadt ist wunderschön, aber so richtig konnte sie uns nicht in den Bann ziehen. Alles ist sehr touristisch, überall machen die Restaurants eins auf Mittelalter… oder richten sich an trinkfreudige Skandinavier. Schaut man etwas abseits der Touristenpfade in die kleinen Gassen, ist es wunderschön und vor allem ruhig.
Besonders günstig war es für uns Deutsche auch nicht. Aber wahrscheinlich war unsere Erwartungshaltung nach so vielen positiven Berichten einfach zu hoch.
Gegen Abend brachen wir auf. Es war nach zehn Tagen ohne LPG-Tankstelle jetzt wieder mal höchste Zeit, den Gastank zu füllen. Von den 44 Litern im Tank hatten wir trotz teils strengem Frost gerade mal gut 30 Liter seit kurz vor dem Nordkap verbraucht – gar nicht mal so schlecht für 10 Wintertage.
Weiter ging’s in Richtung Osten zum Lahemaa Nationalpark, dem ältesten von Estland. Wir fanden in der Nähe des Dorfs Viitna einen superruhigen Übernachtungsplatz auf einem Wanderparkplatz mitten im Wald.
Am Montagfrüh fuhren wir bei leichtem Schneeregen zum Infozentrum des Nationalparks in Palmse und wurden super von der netten Mitarbeiterin beraten.
Nach einer Runde durch den Schlosspark fuhren wir ein paar Meter weiter in die Taverne von Palmse und wurden dort als die einzigen Gäste von der Bedienung und der Küche mit drei Gängen verwöhnt… endlich mal wieder richtig lecker Essen gehen, kein Fast Food, sondern echtes estnisches Essen, noch dazu absolut bezahlbar.
Danach fuhren wir weiter in den Nationalpark nach Oandu. Dort hatte uns die Mitarbeiterin ein “well” empfohlen, wo wir Wasser bekommen könnten. Und es war tatsächlich ein Brunnen mit Kurbel und Eimer… so romantisch haben wir ja noch nie Wasser getankt 🙂
Anschließend fuhren wir auf teils engen und vereisten Waldwegen durch die Nordostecke des Parks. Wir entschlossen uns dazu, an einem wunderschönen Plätzchen im Pinienwald direkt am Meer die 400. Nacht mit WHATABUS zu verbringen.
Nach dem Ausschlafen wanderten wir ganz entspannt auf der Suche nach ein paar Geocaches die Küste entlang. Es war recht windig und eisig kalt. Durchgefroren kamen wir nach zwei Stunden wieder zum Parkplatz.
Weil es uns hier so gut gefiel, beschlossen wir heute den Bus mal nicht zu bewegen, sondern noch eine Nacht zu bleiben.
Wir schliefen sehr ruhig und wurden morgens bei eisigen -7 Grad (draußen!) vom Klopfen eines Spechts geweckt. Ziel des Tages war für uns der nördlichste Punkt Estlands im Nationalpark. Auf dem Weg dorthin landen wir auf mehrere in die Ostsee ragende Halbinseln und auf der Suche nach einem Geocache auch mitten zwischen den riesigen Bunkern einer ehemaligen sowjetischen Raketenbasis. Ein faszinierender Ort.
Nach dem Besuch eines der für den Nationalpark typischen riesigen Felsen genossen wir die Sonnenuntergangsstimmung in der Nähe des nördlichsten Punkts.
Anschließend nahmen wir schweren Herzens Abschied vom Lahemaa Nationalpark – wir hätten hier noch Tage verbringen können. Vielleicht kommen wir ja mal wieder, aber hier ist im Sommer wahrscheinlich echt die Hölle los. Weiter ging’s in Richtung Süden an den Peipussee, wo wir uns auf einem Campingplatz eine Dusche erhofften. Leider konnten wir dort trotz telefonischer Voranmeldung abends um kurz nach 9 Uhr nicht mehr einchecken, so dass wir uns ein Plätzchen in völliger Dunkelheit an einem Picknickplatz direkt am See suchten…
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