9. bis 14. August 2017
Nach 2015 und 2016 hatten wir auch das Taubertal Festival 2017 schon lange geplant. Los ging’s am Mittwochmittag direkt von unserer Baustelle in Regensburg, wo unser Mitfahrer Ben zu uns stieß – natürlich erst nach einem ordentlichen Einkauf bei Lidl.
Staufrei fuhren wir bis nach Wörnitz, kurz vor Rothenburg ob der Tauber, wo wir uns mit Alex und seinem Overlandkadett trafen.
Taubertal Festival 2017
Im Konvoi fuhren wir in Richtung Festival auf den “Campingplatz” Berg. An der Polizeikontrolle vor dem Camp durften wir nach einem tiefen Blick des Polizisten in Selenas wunderschöne Augen weiterfahren, auf den Overlandkadett mussten wir etwas warten – die baden-württembergischen Polizisten glaubten nicht so ganz an die Verkehrstauglickeit des Youngtimers. Nachdem sie auch noch einen Topf frisches Basilikum fanden, ließen sie ihn leicht sprachlos weiterziehen.
Der Verkehr floss recht schnell durch die Mautstelle. Erstmals in diesem Jahr war der Berg in drei verschiedene Zonen eingeteilt: Green Camping (also ohne Autos direkt am Camp), “normales” Camping (keine Aggregate) und “Sonderzone” (Aggregate und große Zelte erlaubt). Unserem Alter (zumindest meinem) entsprechend, entschieden wir uns fürs normale Camping. Auf drei Seiten eingekesselt von Sonderzonen schlugen wir unser Lager auf: der Pavillon wurde aufgrund der Wettervorhersage noch mit einer wasserfesten Plane abgedeckt und um unser Camp auch aus der Ferne zu erkennen, hissten wir ein paar Flaggen.
Nach getaner Aufbauarbeit schmissen wir den Grill an. Schnell fanden wir viele neue Freunde, dabei war rein nebensächlich Alkohol und Konfetti im Spiel. Nur mit den hippen Campnachbarinnen direkt neben uns wurden wir nicht so ganz warm – nerviges Mitgeträller zu nervigen Liedern. Schnell waren sie betrunken und gaben Ruhe; leider mit der Konsequenz, dass sie dafür am nächsten Morgen schon um so früher wieder wach waren und uns nun mit ihren nervigen Liedern weckten… aber hey, wir sind auf einem Festival.
Insgesamt war es bei uns viel ruhiger als in den Jahren davor, da in unserer Zone eben keine Aggregate brummten. Und die neu eingeführte Nachtruhe von 24 bis 7 Uhr wurde offensichtlich zumindest in Ansätzen durchgesetzt – vielen Dank dafür liebes Taubertal-Team!
Nachdem Ben und Alex nachts kurz bzw. länger verschollen waren, starteten wir in den Donnerstag. Tagsüber reisten zur weiblichen Verstärkung unsere weiteren Camp-Mitbewohnerinnen Krissi, Regina und Annabelle an. Tja, dann kam der Regen… und damit der Schlamm und der Absturz (der vielleicht nicht direkt etwas mit dem Regen zu tun hatte).
Aufs Essen verzichteten wir an diesem Nachmittag und pilgerten los zum Schmutzki-Mob vor dem Steinbruch und zum anschließenden Schmutzki-Konzert im Steinbruch. Ein absolut gelungener musikalischer Auftakt fürs Festival!
Nach Schmutzki ging es zurück zum Camp, wo wir den Grill anfeuerten.
Am Freitag zeigten sich dann die ersten Konsequenzen aus dem Regenwetter: der Acker, auf dem unser Camp lag, verwandelte sich in eine Schlammhölle. Und mangels ordentlicher Ernährung am Vortag, quälte Ben fortan bis zur Heimfahrt höllisches Sodbrennen – der Arme.
Das Frühstück ersetzten wir durch ein selbst gekochtes Thai-Curry, für Nicht-Vegetarier mit Hühnchen – sehr delikat!
Am frühen Nachmittag machten wir uns auf den Weg zu den Hauptbühnen im Tal: Liedfett auf der kleinen Bühne – einfach genial. Wir suchen nur noch nach Erklärungen für die Unmengen an Konfetti, die wir jeden Abend beim Ausziehen in unseren Klamotten fanden 🙂
Bei Fiddler’s Green teilten wir uns auf und fanden vor einem Schlammloch vor der großen Bühne zum Auftritt von Jennifer Rostock wieder zusammen.
Irgendwie verließ uns dann die Lust auf weitere Tänze im Schlamm und wir kehrten zurück in unser Lager. Selena duschte Ben und Alex, die von oben bis unten eingeschlammt waren, vor WHATABUS erst mal mit heißem Wasser ab.
Am Samstag wurde das Wetter nicht wirklich besser und irgendwie verpassten wir es, ins Tal zu den Bands zu gehen; so ließen wir uns also Anti-Flag, Biffy Clyro & Co. entgehen und legten einen gemütlichen Couch-Tag mit Chips, Wein und Bier ein.
Zum perfekten Start gab’s deftiges Frühstück mit gebratenem Speck, Rührei und Bohnen.
Es wurde ein sehr gemütlicher Tag mit viel Gelächter, tiefgründigen Gesprächen und frivolem Flaschendrehen. Am Nachmittag kochten wir wieder und es gab köstliche Käsespätzle – irgendwie wurden wir auch immer mehr – ob das am guten Essen lag?
Der Sonntag zeigte sich wettermäßig eher wechselhaft. Unsere Motivation war dahin und per Mehrheitsbeschluss einigten wir uns beim ähnlich deftigen Frühstück wie am Vortag auf Abreise vom Taubertal Festival 2017. Am frühen Nachmittag packten wir also unsere Sachen zusammen und fuhren nach Hause. Ganz so schnell ging es aber doch nicht, die Durchfahrtswege waren extrem matschig und viele Traktoren waren im Dauereinsatz.
Regina, mit ihrer A-Klasse und Ben als Fahrer, wagten es zuerst und schafften es sogar. Danach glitt Alex mit seinem Kadett fast schon elegant durch die braune Pampe. Nun waren wir dran – ja, was soll man sagen, wir kamen nicht mal aus unserer Parkposition raus 🙂 Also her mit dem Traktor, kennen wir ja schon vom Humulus Lupulus Festival vor einer Woche.
Unser Resümee zum Taubertal Festival 2017
Fürs Wetter können die Organisatoren nichts. Dass ein Acker dann verschlammt gehört dazu und darüber wollen wir uns auch gar nicht beschweren. Auf dem Konzertgelände war es hingegen am Freitag echt teils kriminell, da man auf den Fluchtwegen förmlich steckengeblieben oder der Länge nach auf die Fresse geflogen ist.
Die neue Aufteilung des Konzertgeländes hat uns sehr gut gefallen. Es kam uns weitläufiger vor und der Weg zur Hauptbühne deutlich kürzer. Das war gut durchdacht. Allerdings vermissten wir den ultraleckeren Käsespätzle- & Maultaschen-Stand, die indischen Currys waren aber auch nicht übel.
Nichtsdestotrotz fühlen wir uns so langsam zu alt für große Festivals und haben uns vorgenommen, in Zukunft eher auf kleinere zu gehen. Zu den großen Bands haben wir es aufgrund der guten Stimmung bei uns im Camp nicht geschafft – die Auftritte von Liedfett und Schmutzki waren aber von Anfang an am wichtigsten für uns und der Grund überhaupt zu kommen.
Wir hatten eine mega Zeit mit unserer supernetten Truppe, haben viele neue Gesichter (und Schw***e) kennengelernt und vielleicht das schönste Taubertal Festival in drei Jahren erlebt. Grüße an dieser Stelle an alle!
#KONFETTI4EVER