6. bis 10. August 2015
Taubertal Festival 2015 – wir sind dabei!
Am Donnerstag starten wir mittags in Richtung Rothenburg ob der Tauber. Die sengende Hitze begleitet uns.
In Rothenburg dürfen wir uns am VIP-/Presseschalter erst mal unsere Pressekarten abholen, alles läuft einwandfrei! Als einzige Park- und Schlafmöglichkeit mit WHATABUS bleibt uns auf dem Festivalgelände nur der Campingplatz “Berg”. Auf dem Green Camp im Tal sind leider keine Autos erlaubt.
Die Fahrt auf den “Berg” gestaltet sich dann allerdings ziemlich kompliziert, da schlecht beschildert. Mit anderen Autos von Festivalbesuchern irren wir von Rothenburg zu einer Absperrung, wo wir wieder komplett zurück durch Rothenburg geschickt werden. Aber auch hier ist die Beschilderung reichlich suboptimal. Aber irgendwann kommt der Campingplatz in Sichtweite und wir stehen in der Schlange vor der Mautstelle. Dort bekommen wir Müllsäcke und machen uns dann auf die Suche nach einem Platz. Wir stellen WHATABUS auf einem abgeernteten Getreidefeld ab, schön auf einer Kuppe, auf der zumindest ein kleines Windchen weht. Sofort lernen wir die ersten Nachbarn kennen. In der Hitze ist es uns erst mal am wichtigsten, Stühle und Tisch aufzubauen, Sonnenschirm aufzuklappen und ein kaltes Bier zu öffnen.
Wir sind angekommen! Die Plätze rund um uns füllen sich, der Geruch nach Gegrilltem liegt in der Luft, überall rattern Generatoren und Musik verschiedenster Stilrichtungen dröhnt aus den Boxen. Und es ist einfach nur heiß!
Zum Sonnenuntergang können wir wunderbare Impressionen von unseren pinkelnden Mitcampern einfangen. #PissingAtTheSunset!
Nachdem wir gegrillt, noch ein paar Bierchen getrunken und noch mehr Nachbarn kennengelernt haben, treten wir den Weg in den Steinbruch an. Nach leichtem Chaos an den Eingängen kommen wir in die noch eher locker gefüllte Location. Sondaschule treten auf und die Stimmung steigt. Wir sind von der Hitze aber so erledigt, dass wir gegen 2 Uhr einfach ins Bett fallen.
Am Freitagmorgen ist v.a. für mich an Ausschlafen nicht zu denken: Sollte die Musik jemals nachts aufgehört haben, geht sie frühmorgens schon wieder los. Marschmusik gemischt mit Technobeats lässt mich nicht an Schlaf denken – Selena hat aber keine Probleme damit und schläft bestens.
Nach dem Frühstück (Müsli und Bier) bauen wir unser tolles Aldi-Sonnensegel auf. Allerdings kann es den Windböen im Lauf des Tages nicht so ganz trotzen. Aber mit Gewebeklebeband kann man das Schlimmste reparieren und es hält erst mal. Selena bleibt bei WHATABUS und häkelt Topflappen (hat von Euch schon mal wer auf einem Festival gehäkelt? #wtf). Ich drehe eine Runde über den Campingplatz Berg, um mir die anderen Camps anzuschauen. Die meisten reagieren sehr offen auf meine Kamera und ich werde ziemlich oft eingeladen. Danke an dieser Stelle an alle für Schatten und Getränke! Ganz viele Bilder von meiner Tour findet ihr in hier in der Fotogalerie.
Am späten Nachmittag raffen wir uns nach einer Runde Grillen auf und treten den Weg zum Festivalgelände auf der Eiswiese direkt an der Tauber an. Im Pressezelt werden wir über die Fotoregeln aufgeklärt und erfahren, dass wir sogar bei fast allen Bands aus dem Graben fotografieren dürfen. Wie geil ist das denn?
Wir hören uns gleich mal die eher ruhigen “The Majority Says” (s. Fotogalerie) und die rockige Nachwuchsband The Plugs (s. Fotogalerie) an, machen ein paar Fotos und freuen uns schon auf die Main Acts des Abends.
Farin Urlaub mit seinem Racing Team spielt eine coole Show, allerdings kommt der Auftritt eher professionell und abgeklärt rüber. Wir vermissen etwas Herzblut.
Unser Highlight des Abends ist Olli Schulz (s. Fotogalerie), er darf auf der kleineren Sounds for Nature-Bühne gegen The Offspring auf der Hauptbühne antreten. Für uns der klare Duell-Sieger: Olli! Der Kerl ist einfach so cool und liefert eine super Show ab. Leider hatten wir eine negative Antwort auf unsere Interview-Anfrage an Olli bekommen, aber wir hoffen, dass wir ihn irgendwann doch noch vor Mikro und Kamera bekommen.
Danach wird’s relaxter mit Everlast (s. Fotogalerie), der mit Minimalbesetzung (ein Keyboarder und Everlast himself mit einer Flasche Whiskey) einen tollen Sound abliefert.
Kraftclub spielt währenddessen auf der Hauptbühne, wir sind von der Hitze aber einfach zu ausgelaugt und treten den Rückweg zu WHATABUS an, wo wir uns mit Müsli und Bier noch mal stärken. Die Nacht wird erstaunlich ruhig, angeblich hat die Security ein paar Runden über den Platz gedreht und für Ruhe gesorgt.
Am Samstag erwartet uns wieder brütende Hitze. Höchste Zeit unser Bus-Klo auszuleeren (wir genießen den Luxus unserer Bus-Ausstattung: Dusche, Klo – alles da!). Nach dem Frühstück (Müsli… und Bier) und einer Runde Golf mit den Nachbarn auf dem Acker fahren wir auf den Parkplatz P2 in Rothenburg, ein offizieller Wohnmobilstellplatz. Hier leeren wir unser Klo aus und beschließen, uns hier ein Plätzchen zwischen zahllosen italienischen Mobilen zu suchen, weil es hier immerhin ein paar Bäume gibt.
Wir schlendern durchs historische Rothenburg aufs Festivalgelände. Wir haben noch eine Interview-Anfrage bei Against Me! offen und fragen deshalb bei unserer Pressebetreuerin an, ob sie vielleicht etwas gehört hat. Sie bemüht sich zwar noch, aber leider gibt’s kein Feedback mehr von der Band. Naja, vielleicht dürfen wir sie ja auf dem Chiemsee Summer Open Air interviewen.
Als erste Band des Tages hören wir uns die russischen Newcomer Pravada (s. Fotogalerie) und danach die coolen Franzosen von Babylon Circus (s. Fotogalerie) an.
Wir drehen noch eine Runde im Tal über das Green Camp und werden auch hier wieder sehr nett von den dortigen Campern aufgenommen, hier gibt’s die Bilder vom Green Camp. Das Festival bemüht sich um eine saubere Veranstaltung, die Umwelt soll im Vordergrund stehen und nicht verdreckt werden. Die Security dreht deshalb auch ihre Runden auf dem Green Camp und ermahnt unordentliche Camper. Die Aktion “Love your tent” will die Besucher dazu animieren, ihre Zelte und die sonstige Ausrüstung wieder mitzunehmen und nicht einfach liegen zu lassen. An die Luxuscamper, die nicht so viel transportieren wollen, vemietet Zeltheld Zelte samt Equipment.
Dann ist es so weit und Against Me! kommen auf die Hauptbühne (s. Fotogalerie). Wegen dieser Band hatte sich für uns der Weg von München aufs Taubertal alleine schon gelohnt – schön harter punkiger Folk-Rock, die härteste Band des Tages auf der Hauptbühne mit toller Message: Gender Is Over (if you want it).
Nach dem Auftritt von Against Me! brauchten wir eine Pause und etwas Abstand vom Campingplatz-Essen der letzten Tage. Wir lassen uns in die Altstadt fahren und werden direkt vor dem sehr leckeren italienischen Restaurant Roma abgesetzt – endlich mal kein Grill, kein Müsli (aber Bier).
Danach laufen wir zu WHATABUS und feiern unsere anstehende 100. Nacht mit WHATABUS auf Tour! Dazu weht der Wind noch den Sound von den Bands, die auf der Eiswiese spielen, zu uns auf den Parkplatz.
Am Sonntag schlafen wir erst mal ewig. Gegen 11 Uhr stehen wir auf, ich hole frisches Gebäck beim Bäcker gleich um die Ecke und wir relaxen erst mal – die Hitze hält an. Während Selena weiter häkelt, kümmere ich mich um unsere Social Media-Aktivitäten.
Pünktlich zu Ferris MC (s. Fotogalerie) sind wir wieder auf der Eiswiese, feiner Crossover mit rockigen Riffs. Auf der kleinen Bühne gibt’s als Überraschungsgast die Newcomer Schlaraffenlandung (s. Fotogalerie). Danach heizen die Dropkick Murphys (s. Fotogalerie) die Stimmung so richtig an – Crowdsurfen non-stop. Als krönender Abschluss entern die Beatsteaks (s. Fotogalerie) die Bühne.
Zurück bei WHATABUS schmeissen wir den Grill noch mal an und feiern das Ende eines sehr lässigen Festivals. Montagfrüh müssen wir dann ziemlich zeitig die Rückfahrt antreten – die Arbeit wartet.
Unser Fazit: Das Taubtertal Festival ist definitiv einen Besuch wert, sehr schöne Location, entspannte Stimmung und eine fast fehlerfreie Organisation. Taubertal – wir wollen nächstes Jahr wieder kommen!!!!
Natürlich gibt’s auch wieder einen Videobeitrag über WHATABUS auf dem Taubertal Festival 2015. Viel Spaß beim Anschauen!