27. bis 31. August 2015
Bereits zum 11. Mal findet das Globetrotter Rodeo statt, organisiert von Offroad Trucks Austria. Entwickelt hat sich dieses Festival aus einem eher noch familiären Treffen von Offroad- und Reiseverrückten in einer Kiesgrube. Damals wurden die Vorträge noch auf die Seitenwand eines LKWs projeziert.
Im Jahr 2015 ist dieses Festival zum festen Treffpunkt der Szene geworden und wächst Jahr für Jahr. Die Veranstaltung findet im noch aktiven Eisenerz-Tagebau-Gebiet am Erzberg statt. Für die Vorträge und Workshops gibt es mehrere große Zelte, Aussteller präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen, Gleichgesinnte treffen sich auf den beiden Camps und es gibt ein Übungsgelände für Offroad-Fahrer.
Wir waren beim Besuch der Abenteuer & Allrad in Bad Kissingen ja bereits mit dem Fernreisemobil-Virus infiziert worden und freuten uns deshalb schon riesig auf den Besuch des OTA Globetrotter Rodeos. Am Donnerstag packten wir WHATABUS und machten uns am Abend auf den Weg in Richtung Steiermark. Nach einem Übernachtungs- und Einkaufstopp in Liezen nahmen wir die letzten Kilometer nach Eisenerz in Angriff. Unser Navi wollte uns mal wieder auf einem möglichst abenteuerlustigen Weg ans Ziel bringen und schickte uns über eine Holzbrücke über die Enns, die für WHATABUS und seine breiten Sommerschlappen fast zu eng war. Aber Außenspiegel einklappen und einmal tief durchatmen, dann kommt man auch über die engste Brücke.
Am späten Freitagvormittag kamen wir dann in Eisenerz an und sahen bei der Fahrt durch die engen Straßen des Ortzsentrums endlich die ersten anderen Mobile, die auf dem Weg zum Festival waren. Auf dem Festivalgelände bezogen wir Quartier im Schatten des frisch vom Bundesheer-LKW zum Fernreisemobil umgebauten Steyr-Trucks von Egon und Manuel und bauten unseren Festival-Pavillon auf. Kurz danach stellten Dajana und Matthias ihren orangen VW-Bus T3 Syncro neben uns ab.
Wir schauten uns das Programm der Vorträge und Workshops an und beschlossen, dass wir erst mal mit dem Shuttle zum Schlammteich fahren und uns dort die Fahraction der Teilnehmer anschauen. In mehreren Bereichen kann jeder Festival-Teilnehmer mit seinem Allrad-Fahrzeug unterschiedliche Geländebedingungen testen, von der staubigen Wüste über Birkentaiga bis hin zum Schlammlöchern. Wir hatten jede Menge Spaß alleine schon beim Zuschauen. Ich wurde schon etwas neidisch, dass wir solche Bedingungen mit WHATABUS nicht fahren können… aber vielleicht brauchen wir ja demnächst doch mal eine geländegängiges Fahrzeug, um auf unsere Baustellen zu fahren??? Wir werden sehen…
Das Übungsgelände ist echt top für Anfänger und Profis. Wer sich noch nicht sicher war, bekam Tipps von den Erfahreneren. Und wenn man dann doch mal hängen- oder steckenblieb, waren genügend Teilnehmer da, die beim Bergen gerne halfen. So kann man schon mal die Grenzen seines Fahrzeugs austesten und weiß bei widrigem Gelände im Ernstfall dann, was man fahren kann.
Den Freitagabend ließen wir dann gemütlich beim Grillen ausklingen und ratschten noch bis nach Mitternacht mit Dajana und Matthias übers Reisen, über Festivals…
Achja, das Wetter war am ganzen Wochenende super, und zwar trocken und heiß – und deswegen auch so richtig staubig. Übermäßig viel bewegen wollte man sich dabei dann doch lieber nicht… Während Selena Topflappen für WHATABUS häkelte, ging ich am Samstagvormittag zum Schlammteich. Manfred nahm mich in seinem Unimog mit, erst halfen wir bei der Bergung eines T3 und dann ging’s ab durch das Schlammloch. Beim ersten Anlauf mit Schwung wurde ich auf dem Beifahrersitz so richtig gut durchgeschüttelt. Danach ging’s noch mal gemächlicher durch den Schlamm, leider holte sich Manfred dabei einen Radschaden, der Reifen löste sich von der Felge…
Am Nachmittag gingen wir dann mal ins Vortragszelt. Nach einem Vortrag über eine Reise mit dem Jeep durch den Oman präsentierten die Orangetrotter ihre 20-monatige Reise von Europa über Asien (u.a. Iran, Pakistan, Indien, Nepal, Tibet, China, Laos, Thailand, Malaysia) nach Australien. Sehr interessanter Vortrag, der auch auf die politischen Probleme in den bereisten Ländern einging.
Rund um die Vortragszelte und den Lagerfeuerplatz gab es klar auf Offroad-Fans abgestimmte Verkaufsstände, die nicht kommerziell aufdringlich rüberkamen, sondern fast schon eher einen Flohmarktcharakter hatten. Neben Verkäufern von Ausrüstungsgegenständen fiel uns besonders der Stand von ATAKAMA auf, einem (noch in Entwicklung befindlichem) GPS-Tracker für Reisende. Ich konnte mit dem Entwickler Henning schon mal einen netten Erstkontakt knüpfen. Vielleicht können wir Euch schon in Kürze hier auf dem Blog eine erste Zusammenarbeit präsentieren… Ebenfalls interessant war das Angebot des Anbiebers für Satelitten-Telefonie Sariya. Wir werden Euch demnächst mal vorstellen, was beim Internetempfang auf Reisen mit Satelit statt Mobilfunk möglich ist.
Am Sonntag herrschte dann Aufbruchstimmung. Viele reisten schon morgens ab. Wir schauten uns noch mal die Action am Schlammteich an.
Nachmittags mussten dann auch wir uns so langsam auf die Heimfahrt machen. Am Fuß des Erzbergs fand sich die erste Autowaschanlage, wo die Besitzer versuchten den Schlamm von ihren Fahrzeugen wieder abzuspülen. Der Schlamm stapelte sich am Ausfluss.
In der eiskalten Enns wuschen wir beim Baden den Staub der vergangenen Tage von uns ab und übernachteten wieder auf dem Stellplatz in Liezen. Am Montag ging es dann noch die restlichen Kilometer zurück nach München.
Das Wochenende auf dem 11. OTA Globetrotter Rodeo hat uns so richtig viel Spaß gemacht.
Offroad Trucks Austria – wir wollen wieder kommen!
Hier gibt es das Video vom Festival – Selena war ganz fleißig beim Video-Schneiden!
Außerdem hier die Links zu unseren drei Bildergalerien vom OTA Globetrotter Rodeo:
11. OTA Globetrotter Rodeo Bildergalerie Part 1
11. OTA Globetrotter Rodeo Bildergalerie Part 2
11. OTA Globetrotter Rodeo Bildergalerie Part 3