26. Juli bis 1. August 2017
Da wir arbeitstechnisch mit einer Baustelle, auf der wir im Moment regelmäßig zur Bauleitung sein müssen, etwas räumlich an Regensburg gebunden sind, waren wir froh, dass wir endlich mal wieder für ein paar Tage auf Tour gehen konnten. Nach einigen Festivalwochenenden war uns nach Ruhe und sportlicher Betätigung.
Los ging’s mit einem Abstecher zur Walhalla, eine Gedenkstätte für deutschsprachige Größen etwas östlich von Regensburg mit wunderbarem Blick über die Donau. Leider war das Wetter nicht so wirklich prickelnd…
Wir fuhren weiter in den Bayerischen Wald, wo wir kurz vor Sankt Englmar am riesigen Parkplatz eines Vergnügungsparks als einziges Fahrzeug hielten. Während dem Abendessen kam ein Auto (der Chef persönlich?) zu uns und fragte im schönsten Sächsisch: “Sie wolln hier doch wohl nüscht übernachten?” – “Natürlich nicht.” Und am liebsten hätte ich noch ergänzt, dass wir auch morgen nicht in seinen Vergnügungspark wollen.
Ein alternativer Platz an einem Skilift war schnell gefunden – dort kam kein unfreundlicher Betreiber, nur Bambi und seine Eltern schlichen um WHATABUS, wollten aber nach Einladung nicht reinkommen. Wir machten es uns bei Nebel und Regen im Bus gemütlich und packten die Laptops aus.
Am Donnerstag wollten wir eigentlich mit den Rädern die Berge unsicher machen, aber es regnete immer noch so stark, dass wir die Zeit wieder zum Arbeiten nutzten. Gegen Abend packten wir zumindest die Wanderstiefel aus und marschierten durch den Regen auf den Gipfel des Pröller.
Am Freitag wurde das Wetter langsam besser und wir radelten schon vor dem Frühstück zu einem Geocache und danach einen kleinen Single-Trail am Predigtstuhl, auf dem die Wurzeln aber vom vielen Regen noch ganz schön rutschig waren. Spaß gemacht hat es trotzdem.
Am Nachmittag machten wir eine große Tour mit den Bikes rund um (und natürlich auf) den Pröller.
Abends wurde lecker gekocht – Piroggen mit Pfannengemüse – Yummie!
Samstag wurde es richtig heiß und wir nahmen die anderen Gipfel rund um Sankt Englmar in Angriff. Auf unserem Wanderparkplatz hatten wir uns schon richtig eingelebt. Abends, auf dem Weg zum Burger Essen, bekamen wir sogar noch campende Nachbarn.
Nach drei Nächten auf dem gleichen Parkplatz war es auch für uns mal gut und wir fuhren weiter. Schade, dass es in Sankt Englmar und Umgebung keine öffentlichen Wohnmobil-Stellplätze gibt…
Auf der Fahrt in Richtung Norden landeten wir dann schließlich am Parkplatz des Skilifts auf der kleinen Passhöhe von Eck. An einer Werkstatt durften wir sonntags auf Nachfrage sogar noch unseren Wassertank wieder füllen.
Wir packten die Mountainbikes aus und nahmen den Gipfel des Großen Riedelstein in Angriff. Puh, das war steil und technisch anspruchsvoll! Der Bayerische Wald ist echt ein super Gebiet zum Biken und kann mit den Alpen locker mithalten.
Nach dem selbstgekochten Abendessen zog ein heftiges Unwetter auf. Aber im Inneren von WHATABUS waren wir bestens geschützt.
Am Montagmorgen unternahmen wir vor dem Frühstück noch eine Tour mit den Fahrrädern durch den Wald, bevor wir uns dazu entschlossen, mal wieder einen Abstecher nach Tschechien zu machen.
Wir überquerten die Grenze in Richtung Nyrsko (Neuern) und kauften dort ein paar Kästen alkoholfreies Bier für die nächsten Festivals, füllten den Tank mit Diesel für ca. 1 Euro pro Liter. Bevor wir abends Essen gehen wollten, suchten wir uns ein Plätzchen an einem See, um zu arbeiten und auszuspannen.
Da kam ein zahnloser Tscheche auf seinem Fahrrad an und gab uns zu verstehen, dass er unseren Parkplatz auf Asphalt nicht besonders toll fand und wir ihm folgen sollten. Er preschte mit seinem Fahrrad voraus, am See vorbei, einen Berg hoch bis auf eine Wiese mit wunderbarem Blick auf See und Umgebung. Dort wäre es doch viel schöner (zumindest verstanden wir ihn so) und hier könnten wir bleiben. Wenn jemand fragen sollte, Frantischek hat uns das erlaubt. Er fragte nach Pivo (Bier). Wir hatten nur alkoholfreies. Aber auch das ließ er sich schmecken.
Irgendwann waren wir dann wieder alleine und nutzten die Zeit für unsere Büroarbeiten.
Am Abend ging’s zum Essen – leckere tschechische Küche mit den obligatorischen Krokettis – es gibt keine besseren!
Nach etwas Sucherei fanden wir bei einsetzender Dunkelheit einen Platz am Rand einer Wiese. Nach dem Aufstehen am Dienstagmorgen merkten wir erst, wie toll die Landschaft dort war. Und auch noch so ruhig. Wir radelten noch mal ein paar Kilometer zwischen deutscher und tschechischer Grenze zu ein paar verlassenen Dörfern und legten uns dann zur Belohnung noch ein bisschen in die Sonne…
Leider mussten wir dann schon wieder zurück in Richtung Regensburg auf die Baustelle – die Arbeit ruft!