27. bis 29. November 2015
Zweiter Versuch, uns endlich wieder mit den Blogger-Kollegen von Wohnmobs und Outdoorkid zu treffen.
Der Scheibenwischermotor vom Outdoorkid-Mobil war frisch repariert und alle drei Fahrzeuge mit Winterreifen und Schneeketten ausgerüstet. Und die Wetterprognose: SCHNEE!!! Viel SCHNEE!!!
Als Location hatten wir uns Balderschwang ausgesucht. Da nicht bei allen die Stromversorgung mit Solar sichergestellt war, peilten wir einen Stellplatz mit Elektrizität an. Ich telefonierte dafür mit der Chefin vom Schwabenhof und sie machte für uns eine Ausnahme: obwohl eigentlich noch geschlossen war, durften wir kommen (Dieter, wie ich das geschafft habe, bleibt mein Geheimnis!).
Freitagmittag fuhren wir also los in Richtung Allgäu. Nach einem Einkaufsstopp ging’s durch verschneite Landschaft über den Riedbergpass nach Balderschwang, wo die beiden anderen Besatzungen schon auf uns warteten, damit wir beim Schneekettenaufziehen helfen konnten – das Outdoorkid-Mobil hatte sich schon im Schnee festgescheuert.
Nach der Anmeldung bei der Schwabenhof-Chefin hatten wir restaurantmäßig keine große Auswahl: Das einzige geöffnete Gasthaus war Kienles Adlerkönig im Ort. Wir hatten keine Wahl, obwohl uns schon das Neonlicht im Gastraum abschreckte. Und dann noch die Qualität der Küche… gut, dass wir doch eine eigene Küche an Bord haben, um nicht immer auf solche Lokalitäten angewiesen zu sein.
Am Samstagmorgen gab’s gemeinsames Frühstück im Wohnmobs und dann packten wir die Schneeschuhe aus. Wir stapften los mit der Mittelalpe auf der Nordseite des Tals als Ziel. Es schneite ordentlich und wir mussten erst mal neben der Langlaufloipe ein paar Kilometer watscheln. Dann ging’s so richtig ordentlich hoch: der Aufstieg zur Mittelalpe war teils extrem steil, ungespurt und gut zugeschneit.
Durchgeschwitzt kamen wir bei der Mittelalpe an. Die ganz sympathische Hüttenwirtsfamilie versorgte uns mit Suppen, Broten und leckerem alkoholfreiem Bier und dem Rat, auf dem Rückweg einfach der alten Telefonleitung zu folgen. Etwas aufgewärmt und mit vollen Bäuchen ging es wieder raus, das Wetter hatte sich mittlerweile zum Schneesturm gemausert.
Also peilten wir die Telefonleitung an und ab nach unten. So leicht war das nicht. Ein Bach hatte eine Art Gletscherspalte geformt und auch Stürze im Tiefschnee blieben nicht aus. Aber wir kamen ohne großen Schäden wieder im Tal an und stapften die eintönigen Kilometer in der Talsohle zurück zum Stellplatz.
Mangels gastronomischer Alternativen trafen wir uns abends in Steffis Wohnmobil. Wir hatten jede Menge Spaß, spachtelten viel ungesunde Knabbereien und fachsimpelten über Wintercamping, SOG-Lüftungen und viele andere Themen. Und Torsten: Keine Angst, die Eierlikör- und Rotweinflecken gehen alle wieder raus aus den Polstern!
Sonntagmorgen frühstückten wir wieder alle zusammen. Steffi, Selena und ich wollten auf alle Fälle noch mal los, während Angela und Dieter beschlossen, den Sonntag lieber ruhig anzugehen, um in Ruhe ihren Wohnmobs vom Schnee zu befreien, die Schneeketten zu testen und gemütlich in Richtung Heimat zu fahren.
Wir brachen also mit Steffi auf. Mit den Schneeschuhen ging’s am Bach entlang erstmal in Richtung Balderschwang. An der großen Talstation stiegen wir dann auf und waren ruckzuck vorbei an Bodensee- und Fuchshütte knapp unter dem Gipfel des Gelbhansekopf. Der angekündigte Sturm hatte mittlerweile eingesetzt und wir suchten uns dort an einer geschlossenen Alm eine windgeschützte Ecke. Eigentlich hatten wir geplant, vom Gelbhansekopf einfach über die noch nicht präparierte Skipiste wieder in Richtung Schwabenhof abzusteigen. Dieses Vorhaben ließen wir aber aus Angst vor Lawinen ganz schnell sein, als wir nach einem Blick über den Grat Schneewechten sahen. Die Temperaturen waren durch den Sturm stark angestiegen und mittlerweile im Plusbereich. Also kehrten wir auf der Aufstiegsroute wieder zurück. Im Tal regnete es schon leicht und der Schnee war so feucht, dass das Laufen in der Ebene echt schwer fiel.
Zurück bei unseren Mobilen musste ich erst mal Schneeketten an WHATABUS aufziehen, durch den matschigen Schnee hatten wir ohne keine Chance.
Wir verabschiedeten uns dann auch noch von Steffi und checkten bei der Chefin aus.
Auf dem Riedbergpass herrschte Kettenpflicht. Weil wir die Ketten aber schon drauf hatten, beschlossen wir, gleich den Pass zu fahren, nicht die Alternativroute über Österreich, die die beiden anderen Teams gewählt hatten.
Mit knapp 40 kmh ging es also ca. 400 Höhenmeter nach oben über den Riedbergpass. WHATABUS bestand den Test problemlos.
Und schon war ein tolles Wochenende wieder vorbei und wir mussten zurück nach München.