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Zypern
Geografisch zählt Zypern bereits zu Asien, kulturell und politisch wird es zu Europa gerechnet.

Bis 1960 war die hauptsächlich von griechisch- und türkischstämmigen Zyprioten bewohnte Insel eine britische Kronkolonie. Nach ihrer Unabhängigkeit kam es zu Spannungen zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen. Die Vereinten Nationen entsendeten deswegen bereits 1964 eine Friedenstruppe (UNFICYP) auf die Insel.
1974 versuchten griechische Nationalisten einen Anschluss der Insel an Griechenland durch einen Putsch durchzusetzen. Die Türkei entsandte daraufhin Truppen zum Schutz der türkischstämmigen Einwohner und besetzten den Nordteil der Insel. Im gleichen Jahr wurde ein Waffenstillstand vereinbart, der die Insel und auch die Hauptstadt Nikosia teilte. 1983 wurde die “Türkische Republik Nordzypern” ausgerufen – völkerrechtlich allerdings nur von der Türkei anerkannt.

De facto sind auf der Insel heute also zwei Staaten – Wiedervereinigungsversuche scheiterten bislang.
Neben den beiden Inselteilen gibt es auch noch britische Militärbasen, deren Gelände zum Vereinigten Königreich zählt.
Wohnmobile sind nicht viele auf der Insel unterwegs – eine Zöllnerin meinte, dass pro Jahr ca. 5 bis 10 ausländische Mobile einreisen.

Länderinfos Zypern mit dem Wohnmobil
Historisch bedingt gilt in Zypern als ehemalige britische Kolonie natürlich Linksverkehr!
Anreise
Momentan gibt es keine Fähre für Personenfahrzeuge in den Südteil der Insel. Eine Fähre für LKWs läuft zwar ab Griechenland aus, ist aber nicht für Wohnmobile und andere PKWs zugelassen. Laut älterer Informationen gab es wohl mal die Möglichkeit, auf einem Frachtschiff mit Auto ab Griechenland zu reisen, wir haben aber keine aktuellen Angaben dazu finden können.
Somit bleibt nur die Einreise über den Norden, der nur von der Türkei erreichbar ist für PKWs. Von Tasucu und Mersin auf dem türkischen Festland gibt es Autofähren nach Girne an der Nordküste. Für die einfache Fahrt mit Wohnmobil und zwei Personen muss man ca. 100 € kalkulieren. Tickets sind buchbar unter https://www.akgunlerbilet.com.
Camping an Bord ist nicht verboten.

Zum Boarding der Fähre bei der Abreise aus der Türkei muss der Beifahrer über den Bereich für Passagiere zu den Kontrollen, der Fahrer (am besten der Fahrzeughalter) fährt alleine durch die Kontrollen.
Die Einreise nach Nordzypern ist reichlich aufwändig in puncto Passkontrollen, Zollbestimmungen und Versicherungen. Das Fahrzeug wird von den türkischen Zollbeamten aus dem Pass ausgetragen und von den nordzyprischen eingetragen. Bei Ankunft in Girne muss eine örtliche Haftpflichtversicherung fürs Fahrzeug gekauft werden (z.B. umgerechnet 30 Euro für einen Monat). Man erhält ein Formular fürs Fahrzeug, das man während des gesamten Aufenthalts aufbewahren muss.

Beim ersten Überqueren eines Checkpoints in den Südteil wird der dortige Zoll auch wieder bürokratisch: nach ausführlicher Befragung wird für das eigene Fahrzeug ein Formular ausgestellt und festgelegt, wie lange es im Südteil der Insel bleiben darf. Das Fahrzeug muss auch wieder über den Nordteil ausreisen.
Solange man auf der Insel ist, kann man mit diesem Formular so oft man will die Grenze überqueren. Bei der letzten Fahrt in den Nordteil ist es dann wiederum beim Zoll abzugeben.

Straßenzustand
Die Autobahnen im Süden sind sehr gut ausgebaut. Sonst ist der Straßenzustand mittelmäßig. Gerade bei Ortsdurchfahrten kann es tiefe Schlaglöcher geben.
Maut / Vignette
Es gibt keine Maut auf Zypern, weder Nord noch Süd.
Tempolimits
|
innerorts |
außerorts |
Schnellstraßen |
Autobahnen |
PKW |
50 |
65 |
80 |
100 |
PKW mit Anhänger |
50 |
65 |
80 |
100 |
Wohnmobil < 3,5 t |
50 |
65 |
80 |
100 |
Wohnmobil > 3,5 t |
50 |
65 |
80 |
100 |
Auf Autobahnen gilt mindestens 65 km/h.
Tankstellen / LPG-Versorgung
Es gibt viele Tankstellen auf der Insel, nur im sehr ländlichen und bergigen Bereich ist das Netz etwas dünner. Die Spritpreise waren bei unserem Besuch im Norden deutlich günstiger als im Süden.
LPG-Tankstellen gibt es bisher nur sehr wenige, da erst 2016 das Fahren mit Autogas erlaubt wurde. Informationen zu den benötigten Tankadaptern liegen uns leider nicht vor.
Infrastruktur für Camper / Campingplätze / Stellplätze / Freistehen
Es gibt keine Wohnmobilstellplätze und andere Infrastruktur rein für Wohnmobile auf der Insel.
Im Norden und Süden gibt es ein paar Campingplätze (Governor’s Beach, Polis und in der Nähe der Ausgrabungen von Salamis), allerdings darf man dort keinen mitteleuropäischen Standard erwarten. Teilweise ist der ganze Platz mit Dauercampern belegt.
Wer aber autark gut klarkommt und, so wie wir, nur etwas Frischwasser und vielleicht Strom benötigt, hat keine Probleme.

Freistehen ist nicht verboten. Campingverbote existieren kaum.