9. bis 13. September 2017
Gerade zurück aus dem Norden ging es weiter auf Tour: Wir hatten uns schon länger vorgenommen, im September einige Pässe in den französischen Alpen und Südfrankreich unsicher zu machen.
Nachdem wir noch auf einer Hochzeit am Rand von München fotografiert hatten, starteten wir am frühen Abend in Richtung Mont Blanc-Massiv. Mit einem Tankstopp in Bregenz fuhren wir über die sehr angenehmen Schweizer Autobahnen und kamen gegen 1 Uhr nachts in Martigny an.
10. September 2017
Nach dem Ausschlafen am Sonntag wollten wir auf den Spuren der Tour de France 2016 wandeln: wir radelten die gut 1.000 Höhenmeter rauf auf den Col de la Forclaz. Die Steigung hielt sich in Grenzen und nach gut zwei Stunden kamen wir auf der Passhöhe an.
Die Abfahrt dauerte gerade mal 20 Minuten. Unten angekommen packten wir die Mountainbikes auf WHATABUS und fuhren motorisiert die gleiche Strecke gleich noch mal. Und weiter ging es dann zum Stausee Lac d’Émosson, dem Zielort der letztjährigen Tour de France-Etappe. In 2.000 m üNN hatte es noch knapp 7°C – nach einem kurzen Spaziergang verkrochen wir uns schnell zum Duschen und Kochen in den Bus und heizten zum ersten Mal in diesem Herbst ein.
Das Thai Curry war sehr lecker…
11. September 2017
Beim Aufstehen hatten wir blendendes Wetter, viel Sonne und sogar relativ warm (wie es auf der Höhe halt sein kann ;-)).
Nach dem Frühstück und ein bisschen Arbeiten (ja, selbst hier gibt es sehr gutes Internet über Mobilfunknetz) gingen wir eine Runde spazieren in Richtung des höher gelegenen, kleineren Stausees Vieux Émosson.
Ganz bis zu den Fußabdrücken der Dinosauerer schafften wir es zwar nicht, konnten die atemberaubende Natur aber trotzdem genießen.
Wir tankten noch herrlich frisches Quellwasser und dann ging es wieder runter ins Tal nach Chatelard und somit nach Frankreich.
Über den Col des Montets kamen wir vorbei am Mont Blanc nach Chamonix. Wir verließen dann das Haupttal und fuhren über Megève auf den unbekannten Pass Col des Saisies. Wir zweigten von der Durchgangsstraße ab und bezogen für die Nacht Quartier auf dem 1.939 m hohen Berg Signal de Bisanne. Von hier soll man eine gute Aussicht auf die umliegenden Berge haben – wir hatten am Abend bei 4°C aber nur Nieselregen und dichte Wolken…
12. September 2017
Moment, sollte es nicht einen tollen Blick in alle Himmelsrichtungen incl. dem Gipfel des Mont Blanc geben? Beim Aufwachen lag aber Schnee! Unser erster dieses Jahr. Wir kuschelten uns erst noch mal unter die Decke und tranken danach gemütlich Kaffee. Achja, es schneite weiter und war sehr neblig – also leider kein Weitblick. Dann müssen wir wohl irgendwann wieder auf den Bisanne kommen.
Also ging’s runter ins Tal, wo wir im Supermarkt frisches Brot und viel zu viele andere Spezialitäten kauften. Beim Frühstück überlegten wir, ob wir die Tour über die Pässe erst mal unterbrechen sollten und direkt ans Mittelmeer düsen sollten. Aber wir blieben doch beim Plan, noch mehr Pässe in der Gegend abzuklappern und nahmen den Cormet de Roselend in Angriff. Erst mal versuchten wir, dorthin über den benachbarten Col du Pré zu kommen. Ein Durchfahrtsverbot für Wohnmobile ignorierten wir erstmal entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten (LKWs z.B. waren nicht verboten…). Und die Straße hatte es in puncto Breite schon in sich. Wir waren jedenfalls froh, dass wir auf den ganzen Höhenmetern keinerlei Gegenverkehr hatten und nur ein paar Rennradfahrer überholen mussten.
Dann öffnete sich der Blick auf den Stausee des Roselend – wunderbar! Der verbotene Weg hatte sich gelohnt.
Weiter ging es rauf auf den Cormet de Roselend durch wahnsinnig tolle Landschaft. Das Wetter spielte dabei auch so halbwegs mit: wir fuhren zumindest nicht durch suppigen Nebel und manchmal konnten wir sogar ein paar Sonnenstrahlen erahnen.
Vom Pass ging’s wieder runter nach Süden und wir folgten dem Flußlauf der Isère einige Kilometer, bis wir nach einem kleinen Shopping-Exzess in einem Decatholon-Markt zur Rampe des – ebenfalls aus der Tour de France bekannten – Passes Col de la Madeleine kamen. Ganz gemütlich fuhren wir die über 1.500 Höhenmeter nach oben. Die Landschaft war auf dieser Route ebenso mega beeindruckend.
Auf der Passhöhe parkten wir dann in 2.000 m üNN für die Nacht und kochten Bami Goreng.
13. September 2017
Beim Aufwachen auf dem Col de la Madeleine erwartete uns kein Schnee, aber Schmuddelwetter. Wir beschlossen, erst mal ein paar Stunden zu arbeiten. Obwohl es so trüb blieb, lud unsere frisch erweiterte Solaranlage doch ganz ordentlich Power in die Batterien.
Am Nachmittag, als das Wetter besser wurde, zogen wir weiter.
Auf der Südrampe des Col de la Madeleine entschlossen wir uns, nicht die asphaltierte Straße zu nehmen, sondern die Piste erst mal durchs Skigebiet und vorbei am Lac du Loup zu nehmen – teilweilse recht rauh, aber für WHATABUS und Selena kein Problem.
Da wir von der Landschaft begeistert waren, wollten wir gar nicht weit fahren und fanden bereits nach wenigen Kilometern auf dem kleinen Pass Col du Chaussy ein schönes Plätzchen inmitten weiter Pferde- und Kuhweiden.
Nach einem gemütlichen Spaziergang kochten wir uns Dampfnudeln zum Abendessen – einem eher mäßigen Erstversuch im Omnia – und schmiedeten Pläne für die weitere Tour. Auf alle Fälle waren wir uns schon mal einig, dass wir das gemütliche Tempo nicht unbedingt erhöhen müssten…