2. bis 8. September 2017
Am Samstagmorgen ging’s nach drei Nächten von unserem Platz im niederländischen Städtchen Sas van Gent dann auch für WHATABUS endlich weiter in Richtung Belgien. Wir peilten die berühmte Stadt Brügge an und parkten problemlos in einem Wohngebiet direkt außerhalb des Stadtzentrums. Zu Fuß ging es in die historische Innenstadt.
Anfangs war es noch recht ruhig und verträumt, doch plötzlich war alles voll mit wahren Touristenmassen. Die Stadt ist sicher wunderschön, aber so richtig begeistern konnte sie uns nicht – einfach zu touristisch und zu überlaufen, da war uns Gent deutlich lieber.
Wir liefen trotzdem einige Kilometer und aßen, wie jeder Tourist, leckere belgische Waffeln.
Von Brügge aus fuhren wir an die Küste, erst mal nach Seebrügge, wo wir fasziniert ein riesengroßes Frachtschiff beim Einlaufen in einen Kanal durch eine Zugbrücke beobachten konnten.
Weiter ging’s die Küste entlang. Uns fiel auf, dass in den meisten Ortschaften riesige Gebäude, fast schon Hochhäuser, am Strand stehen. Die Strandabschnitte sind ziemlich zugepflastert, aber gut, viel Strand hat Belgien auch nicht, da muss man schon das Meiste rausholen für die Touristen.
In De Haan hielten wir an einer “Frituur” und kauften uns belgische Fritten, Hamburger und Frikandel – alles sehr lecker, vor allem die Burger, auch wenn unserer Meinung nach der Ruf der belgischen Pommes besser ist, als sie es verdient hätten. Aber dank des leckeren Fastfoods hatte Selena jetzt endlich einen Namen für meinen Nachfolger, einen Pudel – Frikandel! 😉
Von Ostende aus fuhren wir weiter nach Frankreich. Nachdem wir in Bray-Dunes am Carrefour Wasser getankt hatten, suchten wir uns am Strand von Dünkirchen einen Parkplatz für die Nacht. Ganz entgegen unserer Prinzipien standen wir an einer Strandpromenade, wo Wohnmobile eigentlich nicht parken dürfen. Aber zur beginnenden Nebensaison schien das auch keinen mehr zu interessieren.
Wir stapfelten noch ein bisschen über den Sandstrand und genossen den Blick auf den Ozean. Mit einem Gläschen Wein schauten wir dem Sonnenuntergang zu und krabbelten müde ins Bett.
Nach einer sehr ruhigen Nacht mit Wellenrauschen machten wir uns erstmal ein gemütliches Sonntagsfrühstück nach einem Spaziergang zur örtlichen Boulangerie.
Und weil wir uns gerade gar so wohl fühlten am Strand, legten wir einen Arbeitstag mit Blick aufs Meer ein.
Bevor wir weiterfuhren, machte Selena uns eine leckere Portion Sushi. Die vorbeilaufenden Passanten waren leicht verunsichert, ob wir nicht doch ein Food Truck wären und wollten schon eine Bestellung aufgeben 😉
Abends fuhren wir an Lille vorbei in Richtung Ardennen. Im Örtchen Flaumont-Waudrechies in der Gegend Avesnois fanden wir einen Parkplatz für die Nacht.
Durch die Ardennen ging es weiter, wir überquerten mehrmals ohne es richtig zu merken die französisch-belgische Grenze und kamen in Bastogne an. Dort besichtigten wir bei leichtem Regen das Denkmal für die amerikanischen Opfer bei der Befreiung Belgiens von den Nazis am Ende des Zweiten Weltkriegs.
Nächster Stopp: Luxemburg – unser 30. Land mit WHATABUS!
Es ging erstmal auf den Wohnmobilstellplatz von Junglister, wo ich mal wieder asiatisch kochte. Mithilfe unseres neuen Außenkochers/Grill, gab es sogar leckere Saté-spieße. Nach einer ruhigen Nacht kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten und tankten günstig.
Das klassische Frühstück ersetzten wir später durch Ungesundes von einer Fritterie – und wir müssen sagen: die besten Pommes hat Luxemburg! Sehr lecker… Trotzdem sollten wir mal weniger Fastfood essen!
Dann wollten wir uns wieder höhenmetertechnisch mit den Mountainbikes betätigen: Dafür überquerten wir die nahe gelegene Grenze nach Deutschland und starteten vom Moseltal in Konz eine schöne Runde mit knapp 700 Höhenmetern durch viele Weinberge.
Die Spaghetti al ragú danach hatten wir uns verdient.
Bei der Suche nach einem Nachtplatz landeten wir hinter Nonnweiler auf einem Wanderparkplatz – zumindest in der Gegend, die wir uns für den nächsten Tag zum Mountainbiken ausgesucht hatten…
Beim Aufwachen präsentierte sich das Wetter allerdings nicht so toll und wir fuhren weiter in die Pfalz, um von Hauenstein aus ein paar Höhenmeter zu biken. Dort angekommen parkten wir auf einem Wanderparkplatz, um zu frühstücken. Aber Wohnmobile sind dort absolut unerwünscht und wir wurden vom Gärtner vertrieben. Gut, dann parken wir halt am Freibad…
Von dort ging es nach dem Frühstück und ein paar Stunden Arbeit ab in die Natur mit den Mountainbikes. Die Landschaft ist echt toll und entschädigte uns für den unfreundlichen Empfang.
Nach der Radtour hüpften wir noch ins Freibad, das wir fast für uns alleine hatten.
Am Abend fuhren wir bis tief in die Nacht weiter in Richtung Schwäbische Alb, um dort am nächsten Tag Freunde zu treffen. Davor gab’s noch ne Trainingsrunde mit den Mountainbikes rund um Böhmenkirch.
Am frühen Abend liefen wir dann daheim beim Overlandkadett Alex ein und wenig später stieß unsere Festivalbekanntschaft Leonie (vom FreakinOut-Fest) zu uns. Ruckzuck hatten Leonie, Alex und Selena die ersten Flaschen Wein geleert. Pizza wurde bestellt. Und dann ging’s noch in die Stammkneipe vom Overlandkadett – der Rückweg wurde etwas verlängert, sagen wir mal für Wahlkampf 😉
Um halb drei waren wir dann zurück am Bus und ich als der einzige Nüchterne in der Runde hatte die Ehre, mich ans Steuer zu setzen. Nachdem wir Leonie heimgebracht hatten, ging’s zurück nach Regensburg, wo ich gegen 5 Uhr morgens einen Übernachtungsplatz ansteuerte.
Am Freitag war die Tour leider vorbei… wir mussten auf unserer Baustelle vorbeischauen, Wäsche waschen… und noch viel wichtiger: die nächste Tour vorbereiten! Es soll in Richtung französische Alpen gehen, wo wir – oh Wunder – einige Höhenmeter mit den MTBs bewältigen wollen. Und natürlich ganz viele Pässe mit WHATABUS bezwingen werden. Aber erstmal muss meine Selena ausnüchtern 😉
Angeregt durch euren Bericht, haben wir auf unserer Rückreise aus der Normandie in Gent Station gemacht. Es ist wirkliche eine interessante Stadt und wir hatten auch Glück mit dem Wetter. Jetzt sind wir gerade in Antwerpen – leider im Dauerregen.
Das freut uns sehr, dass wir euch inspirieren konnten
Wie ist denn Antwerpen so bzw wäre es bei gutem Wetter?
Die Altstadt ist sehenswert, schöne Gebäude, eine Burg am Wasser wie in Gent, große Fußgängerzone und das Diamantenviertel. Nicht zu vergessen der wunderschöne Hauptbahnhof.
Cool, klingt gut. Müssen wir uns auch mal anschauen.
Das sind mal tolle Fotos, wollen nächstes Jahr auch den Norden bereisen, sind nur noch auf der suche nach einem Wohnmobil.
Lg Martin