Nach zweieinhalb Jahren mit WHATABUS haben wir schon einiges an und in ihm entdeckt, gelernt, kaputt gemacht, wieder repariert und experimentiert. Hier wollen wir ein paar Camping Life Hacks weitergeben, die Euch den Alltag im Wohnmobil und Kastenwagen hoffentlich erleichtern.
12 Camping Life Hacks
Und los geht’s:
1. Allroundtalent Neutralseife
Wir lieben sie und sie darf auf keinen Fall an Bord fehlen! Unsere Haka-Neutralseife*. Wir machen damit den Abwasch, putzen den Bus damit von innen und von außen, waschen Wäsche und benutzen sie auch zum Duschen, wenn das Duschgel leer ist. Die Neutralseife ist wirklich universell einsetzbar und man spart sich viele andere Produkte, die man ansonsten noch irgendwo im Wohnmobil verstauen müsste. Weitere Vorteile sind die gute Umweltverträglichkeit, die lange Haltbarkeit, da sie konzentriert ist und der tolle Duft.
2. Scheppernde Schubladen
Alle Schubladen und Schränke haben ab Werk ja schon überall diese kleinen Gumminupsis, damit nichts scheppert. Allerdings ist uns v.a. bei den Schubladen am Küchenblock aufgefallen, dass diese trotzdem beim Fahren Geräusche von sich geben. Deswegen haben wir die klitzekleinen Nupsies durch größere Möbelpuffer* ausgetauscht und seitdem ist Ruhe. Zu groß dürfen sie natürlich nicht sein, sonst lassen sich die Schubladen nicht mehr schließen.
3. Gewürzaufbewahrung
Für uns hat sich die Gewürzaufbewahrung in kleinen, wiederverschließbaren Tütchen* bewährt. Da wir viel und gerne und auch exotisch kochen, brauchen wir eine große Auswahl an Gewürzen. In den Tütchen ist alles luft- und geruchsdicht verpackt. Wir bekommen so sämtliche Gewürze in eine Dose, die genau in die niedrige Schublade passt. Zudem klappern keine Dosen oder Gläser im Schrank.
4. Dichtungsringe für Gitterrost
Diese kleinen Gumminupsis an den Gitterrosten am Herd gehen relativ schnell kaputt. Wenn man sich neue bestellt, sind die nicht gerade billig. Eine sehr günstige und praktische Alternative ist es, einen Gummischlauch Ø 4-7 mm als Meterware* zu bestellen. Davon schneidet man nach Bedarf mit der Schere ein Stück ab, stülpt es als Gummipuffer über den Gitterfuß und fertig. Am Anfang muss man etwas spielen, bis man den Gitterrost wieder schön in den Herd stecken kann, aber es funktioniert.
5. Wäscheleine
Man kann nie genug Platz im Wohnmobil haben um Kleidungsstücke, Hand- und Duschtücher aufzuhängen. Nach Versuchen mit anderen Leinen haben wir jetzt eine absolut bewährte Wäscheleine im Führerhaus: Wir haben zwei einfache, 5 m Lange Spanngurte* zwischen die Haltegriffe im Fahrerhaus gespannt und danach entsprechend gekürzt. Sie leiern nicht aus, sind stabil und die Kopffreiheit ist auch noch gewährt. Vor dem Abfahren aber bitte alles abhängen 😉
6. Alternative zur WC-Chemie: Weichspüler
Als Tabletten, Pulver oder Flüssigkeit – die Toilettenchemie gibt es in allen Formen, Farben und Düften. Dabei kann man sich das viele Geld getrost sparen und zu Alternativen greifen, die auch nicht ganz so umweltschädlich sind. Wir haben einiges ausprobiert, von Wasch- oder Spülmittel, Seife (ja, auch die Haka Neutralseife war hier nicht das Richtige), Gebissreinigungstabletten oder Essigessenz – nichts war so erfolgreich wie der Weichspüler. Einfach zwei Kappen davon in die Toilette schütten und der Geruch hält sich im Rahmen.
Das Auflösen des Toiletteninhalts (Klopapier etc.) funktioniert auch einwandfrei, wir können die Toilette immer ohne Probleme komplett leeren. Aber der beste Tipp zum Verflüssigen: einfach Fahren.
7. Toilettenpapier
Auch hier könnt ihr viel Geld sparen. Ihr müsst euch nicht das überteuerte Camping-Toilettenapier zulegen. Die Toilette verstopft durch ‘normales’ Klopapier nicht, auch der Sensor wird nicht beschädigt. Man sollte vielleicht nicht zum Deluxe-Flausch-4-Lagen-Papier greifen und auch bei der ‘Dosierung’ sparsam sein, aber ansonsten funktioniert das Supermarkt-Toilettenpapier auch im Wohnmobil super. Glaubt uns, wir haben nie etwas anderes benutzt.
8. Magnetvorhang verstärken
Wir haben in unserem Bad einen faltbaren Duschvorhang als Abtrennung zwischen Bad und Dusche. Dieser lässt sich mittels Magnet fixieren. Leider ist der Magnet nicht wirklich stark, sobald man beim Duschen gegen den Vorhang kommt, springt er auf. Wir haben einfach einen kleinen Magneten* genommen und ihn auf einem der Metallpunkte fixiert, bzw. hat er sich durch seine magnetischen Anziehungskräfte selbst fixiert 🙂 Und nun hält der Vorhang super fest, ohne Schrauben, Kleben oder Bohren.
9. Qualitativer Duschkopf
Schon dreimal mussten wir unseren Duschkopf alleine in der Gewährleistungszeit im Bad austauschen lassen, u.a. weil die Arrettierung ständig defekt war. Vom nicht existierenden Wasserdruck brauchen wir gar nicht erst anfangen. Bei unserem Auszug aus der Wohnung haben wir unseren geliebten Hans Grohe-Duschkopf* mit in den Bus genommen, um zu testen, ob er vielleicht passt. Und tatsächlich: er passt perfekt auf das Gewinde.
Plötzlich haben wir sogar Druck und Selena kann sich endlich die Haare richtig waschen – juhuu! Auch wenn er natürlich etwas klobig aussieht, spricht nichts dagegen, einen haushaltsüblichen Duschkopf zu verwenden – im Wohnmobil sind die gleichen Gewinde verbaut wie im Haushalt.
10. Fixierung der Magnetstreifen an der Alu-Duschwand
Dieser Tipp ist für alle Pössl-Fahrer mit Raumbad interessant: Die flexiblen Aluwände lassen sich mittels Magnetstreifen schließen. Schon bei der ersten Benutzung sind uns fast überall die kleinen Plastikhalter v.a. unten an den Magnetstreifen rausgefallen. Das heißt, danach kam der Magnetstreifen raus und bröckelte ab. Wir haben einiges ausprobiert, bzw. reingestopft, aber nichts hat gehalten. Deswegen sind wir extra zum Händler gefahren und der hat mit einer Zange die Schiene unten einfach ein bisschen zusammengedrückt und fertig. So einfach war das Problem gelöst.
11. Duschwand – Schnecke
Und auch dieser Tipp ist für alle Pössl-Raumbadbesitzer: Ihr kennt alle die “Schnecke” in der die Duschwand verstaut ist? Habt ihr euch auch schon beim Dusche trocknen oder putzen gewünscht, ihr könntet die einfach rausnehmen, um das Wasser und den Schmutz darunter zu entfernen? Ja, wir auch. Unser Händler hat gesagt, das können wir vergessen, die ist fest angeschraubt. Hah – ist sie nicht – sie ist fest verklebt und wenn man sie das erste Mal rausholt, auch noch extrem eklig! Mit etwas Kraft kann man sie vom Boden lösen und mit Verdünnung dann das beidseitige Klebeband entfernen. Wir sind froh, die “Schnecke” jederzeit einfach rauszunehmen und reinigen zu können. Das Aufrollen der Duschwand ist übrigens genauso gut möglich wie zuvor.
12. Schneeketten im Sommer
Unser letzter Camping Life Hack: Lasst die Schneeketten ganzjährig im Auto. Man steckt schneller mal in einer matschigen Wiese fest als man glaubt. Und wenn man gerade keinen Traktor oder andere Abschlepphelfer zur Hand hat, sind die Ketten tatsächlich Gold wert. Wir haben übrigens Ketten von Oettinger* im Einsatz und sind sehr zufrieden damit.
Wir hingen im Hochsommer auf einem feuchten Wiesenweg fest und haben es dank der Schneeketten schnell geschafft, uns zu befreien. Die Dinger sahen danach aus wie Sau, aber das war es trotzdem wert 😉
Jedes Wohnmobil hat so seine Macken und Tücken. Gut dass der Wohnmobilist oft sehr kreativ ist! Also wenn Ihr noch ein paar wertvolle Tipps für uns und unsere Leser habt, freuen wir uns, wenn Ihr diese Camping Life Hacks mit uns teilt!
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Hi ihr zwei,
lieben Dank für die super Tipps. Ich bekomme in der ersten Juli-Woche meinen Knaus Boxstar Road und freu mich schon, all eure Erfahrungen für mich gewinnbringend und zeitschonend einzusetzen 🙂
Macht weiter so mit euren tollen Berichten und mal schauen, wann ich euren Bus mal in der freien Wildbahn sehe.
Liebe Grüße
Mischa
Habe mich heute mal an die “Schnecke” gemacht uns siehe da, bei uns ist sie nicht angeklebt, sondern liegt locker drin, so war das Reinigen schnell gemacht.
Vielen Dank für eure Tipps.
Danke für die sehr nützlichen Beiträge!
Aber sehr gerne doch, lieber Rolf. Und danke für die Rückmeldung, das motiviert uns, noch mehr zu schreiben 😉
wieder ganz super und brauchbar euer Bericht!
Vielen Dank, Gute Fahrt!
Hola das mit dem wechsel zum grohe duschkopf ist eine gute Idee. Nur mit dem wasserdruck das verstehe ich nicht. Die grohe armatur hat doch bestimmt so viele kleine austritts oeffungen wie der original kopf. Somit wird der druck dochn nicht staerker. Die pumpenleistung bleibt doch gleich. Gibt es dafür eine erklaerung. Gruss anne ü norbert
Servus Anne & Norbert,
die billigen Duschköpfe, die von vielen Ausbauern verwendet werden, haben keinen so guten Durchflussbegrenzer, wie die höherwertigen für den Haushalt, wie zB von Hans Grohe. Durch einen solchen Durchflussbegrenzer wird der Druck so erhöht, dass das Wasser effizienter in der Dusche ankommt. Das könnt Ihr Euch in etwa so vorstellen, wie wenn Ihr einen Gartenschlauch so weit mit dem Finger zuhaltet oder abknickt, dass vorne dann ein stärkerer Strahl rauskommt.
Liebe Grüße,
Marc und Selena
Zum Thema Klopapier:
In unserem Klo hängt eine Abfalltüte, in die das benutzte Klopapier kommt.
Hallo Cloudy,
klar, das ist auch eine Lösung, so ist es ja im Süden Europas auch durchaus üblich, weil die Abwasserleitungen mit dem frischen Klopapier nicht so gut klarkommen.
Handelsübliches Klopapier weicht in der Kassette in kürzester Zeit aber auch durch und zersetzt sich dann, so dass man sich das eigentlich sparen kann und somit ne Tüte weniger rumhängen hat.
Liebe Grüße, Marc und Selena
Hej ihr beiden, danke für die Life Hacks und die übrigen Beiträge, die ich immer gerne lese.
Zum Thema Wäscheleine, wir verwenden dafür schon seit Jahren dünne Expandergummis (4 mm), die mit Vorspannung längs oben, mit etwas Abstand zur Seitenwand, über dem Bett fest aufgehängt sind. Das ganze könnte man auch vorne, wie bei euch, zwischen die Haltegriffe spannen. Expander als preiswerte Meterware, diverse Haken und Ösen gibt es z.B. im Schnurhaus.
Das Weischspüler Geruch bindet ist mir eigentlich bekannt und liegt an den enthaltenen Cyclodextrinen, die unangenehme Gerüche binden. Aber auf die Idee, das im WC anzuwenden bin ich auch noch nicht gekommen. Supi, werde ich mal ausprobieren. Ausprobieren, zwecks Keimbindung werde ich auch mal Wasserstoffperoxid. Wenn´s klappt, könnte ich endlich auf die teure Chemie verzichten.
Hallo Manfred,
die Expandergummis hatten wir auch schon im Führerhaus, wo jetzt die Spanngurte sind, im Einsatz. Allerdings hängen die – vor allem mit Wäsche drauf – zu sehr durch. Deswegen die jetzige Lösung.
Mit Wasserstoffperoxid gibst Du ja dann doch wieder Chemie in die Kassette – muss es überhaupt sein, was gegen die Keimbildung zu machen? Was sollte den passieren? Hauptsache, es stinkt nicht im Mobil. Wir haben ja mittlerweile eine Trenntoilette – die beste Investition!
https://www.whatabus.de/ein-sch-thema-wir-ruesten-whatabus-um-auf-komposttoilette-endlich-trenntoilette-statt-kassette/
Viele Grüße,
Marc und Selena
Hallo, eure Beträge fand ich gut, aber der Kommentar zum wasserstoffperoxid hat mich sehr irritiert.
Wasserstoffperoxid zerfällt rückstandslos in Wasser und Sauerstoff. Somit ist der Weichspüler, eine wesentlich höhere Belastung für die Umwelt und eher als “Chemie” zu bezeichnen als wasserstoffperoxid (welches durchaus auch in der Natur vorkommt)
… Ich weiss, dieser Beitrag ist schon alt, dennoch musste ich es loswerden…
Hallo Jacky,
mir ist bewusst, dass das H2O2 ist und somit in Wasser und Sauerstoff zerfällt. Aber der Kommentar von Manfred bezog sich darauf, dass Wasserstoffperoxid gegen die Keimbildung hilft – braucht man das? Und außerdem ist auch H2O2 erst mal in dieser Zusammensetzung nicht gerade ungefährlich.
Und natürlich hast Du recht: auch Weichspüler ist Chemie…
Liebe Grüße,
Marc
H2O2 wird zur Pooldesinfektion, aber auch zur Wunddesinfektion verwendet, und eine übermäßige Keimbildung brauche ich nicht wirklich. Mit persönlich ist Wasserstoffperoxid 10x lieber, als Weichspüler, der im übrigen aus Schlachtabfällen hergestellt wird, wenn man Ökotest glauben schenken darf.
Ein sehr kompletter und gut geschriebener Artikel. Ich hoffe, viele lesen sich das gut durch und wenden Deine Tipps auch an. 🙂
Liebe Monika,
vielen Dank für deinen Kommentar! Ja, wir freuen uns natürlich auch, wenn unsere Tipps angewendet werden 🙂
Viele Grüße aus dem Bus!
Selena
Guter Artikel, nur das mit dem Toilettenpapier bewerte ich aber kritisch.
Als jahrelanger Reisebusfahrer habe ich genügend Erfahrungen mit Chemietoiletten und habe auch erst auf das überteuerte Papier für Chemietoiletten verzichtet und wie oft die Schieberführungen und Verschlussmechaniken an den Tanks vom verklemmten und nicht aufgelöstem T.-papier befreit. Es kommt nicht darauf an ob sich das Papier im Wasser auflöst – das machen alle – sondern wie schnell! Wenn sich ein Stück versehentlich in einer Schieberführung verhakt, muss es aufgelöst sein, bis das nächste Stück kommt, sonst wird es gepresst und kann sich nicht mehr auflösen! Gut, die Besucherfrequenz auf der Toilette meines “Globebus” ist nicht vergleichbar mit der im vollbesetzten Reisebus, aber ich habe seit ich konsequent nur das Camping-Toilettenpapier verwende im Reisebus und Globebus keine Ausfälle mehr gehabt.
Hallo Stephan,
danke für Deinen Kommentar!
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das normale Toilettenpapier bestens funktioniert. Wie bei unserer Kassettentoilette das normale Klopapier den Schiebermechanismus verklemmen sollte, was das spezielle Klopapier nicht machen sollte, kann ich nicht nachvollziehen. Das spezielle Campingpapier löst sich ja auch nicht sofort auf. Wir hatten an dem Mechanismus nie Probleme.
Aber mittlerweile haben wir auf eine Trenntoilette umgerüstet und haben das Problem der Klopapierauswahl eh nicht mehr.#
Viele Grüße aus dem Bus,
Marc
Hallo zusammen
Hier hilft das billige Klopapier aus Polen
Center shop oder andere Läden haben das!
Gruß Robert
Tatsächlich funktioniert jedes “normale” Klopapier, man braucht also nicht auf den Luxus von mehreren Lagen zu verzichten 😉
Sehr Interresante Themen Danke
Hallo, die Idee mit dem Weichspüler ist ebenfalls genial. Wir verwenden seit Jahren flüssige Schmierseife, bei Rossman ca 1 €, eine Kappe voll reicht für eine ganze Kassette und man könnte theoretisch im normalen WC entleeren und man hat keinerlei Gerüche im Bad.
Hallo Rainer,
Schmierseife hatten wir auch mal probiert, geht auch, wobei sich Weichspüler geruchstechnisch noch besser gemacht hat.
Und übrigens: man kann die Kassettentoiletten auch mit der “klassischen Chemie” immer in normale WCs entleeren. Auch an den Entsorgungsstationen landet das Grau- und Schwarzwasser in der Regel im gleichen Abwasserkanal.
Liebe Grüße aus dem Bus,
Marc
Leider kann man das Campingklopapier unserer Erfahrung nach nicht durch normales Klopapier ersetzten, das normale Papier löst sich nicht richtig auf und verklebt die Toilettencasette von innen. Diese müßte dann innen gereinigt werden, super eklige Sache. Campingpapier ist auch gar nicht so teuer, weil sehr ergiebig. Lieber bei anderen Sachen sparen. Liebe Grüße und allseits gute Fahrt!
Hallo Eni,
unsere Erfahrung ist ganz klar, dass sich das normale Klopapier bestens auflöst und das Campingklopapier nicht nur viel teurer, sondern auch bei Nutzung deutlich unkomfortabler ist – es geht also nicht nur ums Sparen, sondern auch um die “Griffigkeit” von einem gscheiten Klopapier. Neben dem problemlosen kompletten Auflösen hatten wir auch nie nur im Ansatz ein Problem mit dem von Dir genannten Verkleben.
Dir auch gute Fahrt!
Liebe Grüße,
Marc