14. – 18. Januar 2017
Zur Übersicht Wintertour 2016/2017 mit Zusammenfassung und Statistiken
Nach einer ruhigen Nacht auf dem Picknickplatz südlich von Olderfjord und einem tollen Morgenrot (kein richtiger Sonnenaufgang, aber zumindest was Ähnliches), fuhren wir voll mit Eindrücken vom Nordkap wieder in Richtung Süden. Wir überquerten die Grenze von Norwegen nach Finnland. Nach einem Blick auf den Gastank, hatten wir uns dazu entschlossen, dass wir halbwegs in Ruhe durch Finnland fahren könnten mit dem Gas, das wir noch hatten – hoffentlich sollte das auch so bleiben: Die nächste LPG-Tankstelle gibt es erst wieder im Baltikum.
Auf vereisten und hin und wieder auch rutschigen Straßen fuhren wir durch die Dämmerung. Irgendwann kam uns auf Höhe eines Fußgängers ein Kleinbus entgegen und wir wunderten uns noch, warum der Fußgänger so komisch reagiert hatte… bei einem Blick in den Rückspiegel sahen wir, dass das andere Auto von der Straße abgekommen war und im Schnee steckte. Wir setzten zurück und versuchten zu helfen. Den beiden Briten an Bord ging es gut, nix passiert. Wir packten das Abschleppseil aus und versuchten, das Fahrzeug wieder auf die Straße zu ziehen – leider erfolglos, unsere Räder drehten durch. Mit Schneeketten hätten wir wahrscheinlich genug Halt gehabt, aber da kam zufällig ein alter Traktor vorbei, der es natürlich schaffte. Die Briten waren glücklich, umarmten uns und wir fuhren alle wieder weiter.
In Inari stoppten wir dann, um uns was zu kochen. Architektonisch fielen uns das Siida-Museum und das sämische Parlamentsgebäude auf, aber überall standen deutliche Camping-Verboten-Schilder, was uns zum Weiterfahren bewog.
Weiter ging’s in Richtung Rovaniemi, die Weihnachtsmann-Stadt am Polarkreis. Einige Kilometer vor der Stadt fanden wir nach einer Tagesetappe von knapp 600 Kilometern einen Übernachtungsplatz auf einem Wanderparkplatz. Am Morgen drehten wir dort im tiefen, frischen Schnee noch ein paar Runden und stellten fest, dass WHATABUS auch ohne Ketten und ohne Allrad gut im Schnee liegt – Selena hatte auch ihren Spaß 🙂
Auf der Weiterfahrt begeisterte uns die dicke, weiße Schneepracht überall. Genauso stellt man sich die Heimat vom Weihnachtsmann doch vor, oder?
Wir stoppten also am Dorf von Santa Claus und waren über den Touri-Nepp dort doch leicht schockiert… Fotos mit dem Weihnachtsmann für 40 Euro aufwärts, unwürdige Husky-Schlittenfahrten ohne echte Huskies (ähnlich wie Ponyreiten auf dem Jahrmarkt), Rentierschlitten mit unglücklich aussehenden Rentieren – nein, nicht mit uns! Den Asiaten schien es leider zu gefallen.
Da sehnten wir uns doch wieder nach einsamer Natur. OK, ein paar Postkarten mit Weihnachtsmannstempel für die Kleinen gab es noch, aber dann nix wie weg!
Nachdem wir den Polarkreis überquert hatten und noch ein bisschen mehr Sonne erhaschten (Juhuuu, Sonne!), gingen wir in Rovaniemi-City spazieren.
Die Stadt war im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht fast komplett zerstört worden und danach vom bekannten finnischen Architekten Alvar Aalto und seinen Kollegen wieder aufgebaut worden. Sogar einen Lordi Cache haben wir gefunden 🙂
Dann fuhren wir weiter, tankten mal eben bei Minus 22 Grad Wasser und steuerten für die Nacht den Nationalpark Rokua an, wo wir ein einsames Plätzchen im Wald fanden.
Am Montagmorgen packten wir die Schneeschuhe aus und drehten eine Runde im tiefen Schnee – teils wirklich beschwerlich.
Am frühen Nachmittag fuhren wir weiter und kamen nach einem Stopp bei einem Burgerrestaurant erst um Mitternacht im Lauhanvuori Nationalpark an.
Der Parkplatz am Spitaljäärvi-See war optimal zum Übernachten.
Am Morgen wachten wir im Kiefernwald auf und wanderten auf der Suche nach ein paar Geocaches durch den wunderschönen und menschenleeren Nationalpark.
Die Finnen haben tolle Picknick- und Zeltplätze in ihren Nationalparks mit Grillstellen, Feuerholzhütten, Toiletten und niedlichen Infotafeln 🙂
Nach der schönen Wanderung gefiel es uns hier so gut, dass wir beschlossen, einen fahrfreien Tag einzulegen. Wir fuhren nur fünf Kilometer weiter zum riesigen Kivijata-Steinfeld, wo wir den bislang schönsten Freistehplatz dieser Tour fanden.
Wir arbeiteten im Bus (in Skandinavien hat man echt fast überall bestes Mobilfunknetz) und kochten uns was, bevor wir glückselig ins Bett fielen. Wir hatten an diesem Tag keine Menschenseele gesehen…
Am nächsten Morgen spazierten wir durchs Steinfeld Kivijata und fuhren ein paar verschneite Waldwege mit WHATABUS.
Wir brachen auf in Richtung “Zivilisation”…
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sehr schöne Bilder,
sehr schöner Winter, aber dafür hättet ihr gar nicht so weit fahren brauchen, der heurige Winter ist mit Dauerfrost und nächtlichen Temperaturen im mittleren, zweistelligen Bereich auch hier in Deutschland nicht zu verachten
liebe Grüße und weiterhin ois gute
die Angie und der Tom
Tolle Reiseerlebnisse von Euch! Ich plane auch eine Tour durch Schweden und Norwegen im Winter. Vielleicht begegnen wir uns einmal.
Gruß
Peter