27. bis 29. Januar 2019
Tag 34: Sonntag, 27. Januar 2019
Morgens weckte uns die Sonne in Es Grau.
Der Wind war erträglich und wir brachen auf zum Leuchtturm Far de Favàritx, per Luftlinie relativ nah gelegen, aber die Fahrt bedeutete wie so oft auf Menorca einige Kilometer Umweg.
Wir parkten kurz vor dem Leuchtturm und frühstückten mit Blick auf den Far und das Meer.
Anschließend wanderten wir zum Leuchtturm und dann durch die Dünen und die wunderschöne Landschaft.
Hier gefiel es uns richtig gut. Wir überlegten sogar ganz kurz, in Wasser zu springen. Aber an allen Stränden wären wir nicht alleine gewesen und hätten mangels Bikini und Badehose doch nackt ins Wasser gemusst.
Weiter ging es nach Fornells, das wir samt seinem imposanten Wachturm bei der Wanderung an die Nordküste vor ein paar Tagen schon aus der Ferne gesehen hatten. Wir parkten dort am Hafen und spazierten durch das Dorf. Die meisten der Restaurants hatten zwar geschlossen, aber ein paar Bars und Hotels hatten geöffnet – allerdings leider nicht mehr bis zum Abendessen, sonst hätten wir uns überlegt, die Nacht dort zu verbringen.
Der Wachturm ist zwar nicht übermäßig hoch, aber sehr breit und somit massiv gebaut. Und der Wind traf schon wieder stärker an die Küste.
An der Strandpromenade von Fornells ruhten wir uns in der Sonne auf einer Bank vor dem Bus noch aus, bis es uns bei dem frischen Lüftchen irgendwann zu kalt wurde.
Also ging es weiter zum nächsten Leuchtturm, dem Far de Cavalleria. Die Straße führte uns durch Privatgrundstücke (Befahren natürlich erlaubt) und wir mussten sogar ein Gatter öffnen.
Kurv vor dem Leuchtturm befindet sich ein weiterer Naturhafen – wohl echt eine Spezialität auf Menorca. Und viele Ziegen sind unterwegs, die irgendwie Angst vor WHATABUS hatten und schnell weghopsten.
Am Leuchtturm gingen wir spazieren, die Sonne stand zwar schon tief, fühlte sich aber warm an.
Auch eine Höhle, einen Steinbruch und alte Verteidigungsanlagen konnten wir dort bewundern.
Wir beschlossen, die Nacht wieder auf dem Wohnmobilstellplatz von Es Mercadal zu verbringen. Auf der Fahrt dort hin machter wir zum Sonnenuntergang einen Abstecher auf den benachbarten höchsten Berg der Insel, den Toro (357 m). Auf dem Gipfel stehen das Kloster Santuari De La Mare De Deu Del Toro und eine große Jesusfigur sowie einige hohe Antennenmasten.
Hier oben ist das Übernachten im Auto übrigens per Schild verboten.
Aber vom Gipfel hatten wir schon Blick auf den Wohnmobilstellplatz von Es Mercadal und konnten erkennen, dass dort tatsächlich noch ein anderes Wohnmobil geparkt hatte. Über Nacht standen wir Seite an Seite.
In Es Mercadal machten wir uns hungrig vom Tag auf die Suche nach einem Restaurant, aber stop! Langsam, wir sind ja in Spanien. Und hier geht man eigentlich sehr spät zum Abendessen. Also mussten wir noch zwei Runden Getränke in der Dorfkneipe aussitzen, bevor wir ein Restaurant fanden, wo die Küche schon geöffnet hatte. Wir bestellten das Degustationsmenü, erst einen gemischten Vorspeisenteller, der alleine schon sättigend und sehr deftig war. Als Hauptgericht hatte ich Calamares auf menorqunische Art (gefüllt und dazu eine Mandelsoße) und Selena ein superleckeres Rindersteak.
Beim Nachtisch kapitulierten wir schon fast, wurden danach aber von den netten Kellnern noch zu Likör und Eis eingeladen.
Tag 35: Montag, 28. Januar 2019
Vom Stellplatz in Es Mercadal fuhren wir am Morgen nach Cala Morell, um dort oberhalb des Strands zu frühstücken. Es gab frisch gepressten Orangensaft, die selbst gepflückten Orangen aus Mallorca mussten verzehrt werden.
Der Sturm hatte sich wieder verstärkt und die Wellenkronen waren weiß. Wir nahmen mit unserem Freund Wolfgang von worldwideontour Kontakt auf, der uns schon in den letzten Wochen mit den aktuellsten Sturmwarnungen zu den Fährfahrten versorgt hatte. Und die Nachrichten von Wolfgang klangen nicht gut: es wird noch tagelang stürmisch bleiben. Am Mittwoch ist es zumindest ein bisschen weniger stürmisch als am Dienstag oder Donnerstag … hm, wir werden uns wohl mal um ein Fährticket für Mittwoch bemühen.
Wir gingen noch eine große Runde an der Küste, zur kleinen Mole und zu einer höher gelegenen Nekropole in Felshöhlen. Auch diese Gräber wurden bereits im 2. Jahrtausend v. Chr. angelegt.
Auf der anderen Seite des Dorfes sind noch ein paar Überreste der Siedlung aus der Bronzezeit. Viel mehr konnten wir uns dort für den Ausblick auf die Küste sowie die wirklich sehr gepflegte Siedlung mit den wunderschönen, teils modernen Häusern begeistern.
Nächster Stopp war die Stadt Ciutadella de Menorca (genauso groß wie die Hauptstadt Maó), in der wir vor knapp einer Woche mit der Fähre angekommen waren. Nachdem wir einen Parkplatz gefunden hatten, erkundeten wir die engen Gassen und das Naturhafenbecken.
Eine wunderschöne Stadt – und wieder so ruhig (dank Siesta).
Weiter ging es zum nächsten Leuchtturm, dem Far d’Artrutx, wo die Wellen bis auf die Straße hoch spritzten.
Dann war es Zeit, die beiden Campingplätze der Insel zu erkunden, von denen wir gehört hatten und die im Winter geschlossen waren.
Wir parkten vor dem “Camping S’Atalaia” und gingen in die gemütlich wirkende Anlage unter Pinien. Als wir gerade zurück zum Auto gingen, kamen die Betreiber, um zu schauen, was wir anstellten. Wir erzählten gleich, dass wir ein paar Infos über ihren Platz recherchierten, um darüber zu schreiben (hier findet Ihr unser Rechercheergebnis). Sofort bekamen wir ausführliche Fakten und den Tipp, am besten im Frühsommer bis Mitte Juni oder in der zweiten Septemberhälfte die Insel zu besuchen. Der Campingplatz wirkte auf uns sehr familiär geführt, hat Plätze für Zelte und Wohnwägen und -mobile, diese sind nicht parzelliert.
Wir verabschiedeten uns und fuhren ca. zwei Kilometer nach Cala Galdana an den Strand – wunderschön! Die Bucht ist etwas ganz besonderes, aber schon ganz ordentlich bebaut, wenn auch größtenteils noch recht geschmackvoll.
In die Bucht ragt eine Halbinsel mit einem großen durchgebrochenen Felsen und einem Restaurant – da kann man es aushalten!
Der zweite Campingplatz auf Menorca ist der “Camping Son Bou” (hier findet Ihr mehr Infos zu Infrastruktur, Preisen etc.), eine größere Anlage mit Mietzelten, Holzhütten, Schlaffässern und auch vielen Parzellen für Zelte und Wohnmobile sowie sämtlich nötiger Ver- und Entsorgung. Hier konnten wir uns die im Winter verlassene Anlage ganz alleine anschauen und alles erkunden.
Der Platz liegt ca. drei Kilometer vom Strand von Son Bou entfernt, ein wirklich riesengroßer Sandstrand mit sehr viel touristischer Infrastruktur: große Hotels (die größten, die uns bisher auf Menorca begegnet sind), vielen britischen und irischen Pubs, Autovermietern, Touranbietern, Restaurants – natürlich alles geschlossen.
In Strandnähe stand auf dem Parkplatz eine Gruppe von spanischen Vanlifern. Wir genossen den Sonnenuntergang mit Blick auf Mallorca in der Ferne.
Zum Übernachten fuhren wir wieder auf den Stellplatz nach Es Mercadal und Selena kochte uns eine leckere indische Hähnchenpfanne.
Tag 36: Dienstag, 29. Januar 2019
Wir waren wieder mal das einzige Wohnmobil auf dem Platz und verbrachten den wie vom Wetterbericht angekündigt regnerischen Tag in unserem mobilen Büro. Aber alleine waren wir nicht, immer wieder kamen die Hasen aus der Hecke und wir konnten sie vor dem Fenster der Dinette beobachten.
Ich stand etwas früher auf, weil ich beim Dorfbarbier einen Termin hat. Dorfbabier klingt jetzt vielleicht falsch, es war eher ein ganz hipper Barber, der mich bestens pflegte.
Auf dem Rückweg gab es noch einen Caffé cortado beim Bäcker für mich, während Selena erfuhr, dass jetzt gleich unser Interview mit dem Inselradio auf Mallorca ausgestrahlt werden sollte.
Nachmittags duschten wir gemütlich und verabschiedeten uns von dem Platz, um schon mal nach Maó zu fahren, wo am nächsten Morgen unsere Fähre zurück nach Barcelona ablegen sollte.
Aber erst mal nutzten wir einen Waschsalon in Maó. Erwähnenswert ist hier, dass wir Waschmaschinen und Trockner per App bezahlen konnten – genial!
Zum Abendessen suchten wir uns dann zu spanischer Essenszeit (21 Uhr) ein Lokal, wo wir noch einen ganzen Schwung Leckereien verspeisten, bevor wir im Wohngebiet am Straßenrand übernachteten. So hatten wir es am nächsten Morgen nicht mehr weit in den Hafen.
Unser Fazit zu Menorca
Die Balearen sind wunderbare Urlaubsinseln. Mallorca gefiel uns schon sehr gut, aber Menorca gleich noch einen ganzen Deut besser – gerade da hier auch Wohnmobile herzlich willkommen sind. Die Insel hat keine Mega-Highlights im Angebot, aber wir fanden sie einfach gemütlich und entdeckten viele schöne Ecken. Wir werden gerne wieder kommen!
Krönung ist für uns Camper natürlich, dass es in Es Mercadal einen Wohnmobilstellplatz und dann auch noch die Campingplätze S’Atalaia und Son Bou gibt.
Hallo aus der verschneiten münsterländer Tiefebene,
ich bin via Instagram auf euch “gestoßen” und verfolge die Tour seit ein paar Tagen.
Und Menorca sieht ja – außerhalb der Hauptsaison – wirklich interessant und sehr abwechslungsreich aus.
Bin gespannt, wie es mit dem 540-ger auf dem spanischen Festland weitergeht.
Bei eurer Seite würde ich mir wünschen, dass die Rubrik “Unsere neuesten Beiträge” auf der Startseite ganz oben steht. Das erleichtert für die Stammgäste die schnelle Aussicht auf neue spannende Infos und vor allem natürlich Fotos.
Schönen Tag noch und beste Grüße aus Münster
Tanja@Rolf (mit projekt_jumper_1.0)
Hallo Rolf,
es freut uns sehr, dass Du auf unsere Seite gestoßen bist und dass Du dort unsere Tour auch noch so intensiv verfolgst.
Wir haben ganz bewusst oben auf der Startseite jeweils saisonal passende Artikel und die neuesten Beiträge etwas weiter unten. Was für Dich vielleicht eine Erleichterung sein könnte, ist der Eintrag in automatische Benachrichtigungen zu neuen Beiträgen. Z.B. hier kannst Du Dich eintragen: https://www.whatabus.de/immer-auf-dem-laufenden-benachrichtigung-ueber-neue-whatabus-beitraege-per-e-mail/
Spanisches Festland? Das haben wir schon verlassen und sind schon in der Gegend von Nizza, Frankreich 😉
Viele liebe Grüße aus den verregneten Bergen,
Marc und Selena