“Ihr seid nicht so ganz normal, oder?”
Diese Frage hören wir ja ab und zu, aber letzte Woche dachten sich das wohl so einige. Nein, normal sind wir nicht und das ist auch gut so! Wer gibt sich denn bitte 5 Konzerte innerhalb 6 Tagen von ein und derselben Band? Na, wir!
Genau wie letzten Herbst, ging es auch dieses Jahr mit unserer absoluten Lieblingsband Liedfett auf Süddeutschland-Tour. Diesmal sogar noch besser organisiert und aufgestellt. Mit folgenden Terminen entstand unsere Route:
07.11. Würzburg
09.11. Regensburg
10.11. München
11.11. Lindau
12.11. Ulm
Die feste Besatzung des Schmierlappenkommandos besteht aus Marc, mir, dem Overlandkadettler Alex und unserem treuen Liedfett Freund Ben. An den folgenden Abenden sollte ich als einzige Frau aber auch noch weibliche Unterstützung haben.
Los geht’s am Dienstag in Würzburg. Am frühen Mittag kommen wir an der Posthalle an, parken auf dem von Alex und Ben reservierten Parkplatz und bringen uns schon mal in Konzertstimmung.
Eine kleine Stadtbesichtigung ist auch noch drin, inklusive deftigem Mittagessen.
Am Abend kommt die liebe Regina zu uns dazu. Wie es sich für richtig peinliche Groupies gehört, ziehen wir unsere selbst gemachten Liedfett-Shirts an und genießen das erste Konzert. Es wird getanzt, getrunken, geschwitzt und die Vorband Son of Polvo für absolut genial befunden!
Nach dem Konzert fährt Marc Regina nach Hause, die beiden Jungs torkeln in ihr Hostel und mein nüchterner Mann beschließt, direkt nach Regensburg durch zu fahren.
Dort holt uns am nächsten Morgen noch etwas Arbeit ein – wir besuchen unsere Baustelle und nehmen dann das Ruhetagsquartier für den folgenden Tag bei Marcs Vater ein. Am Mittag trudeln Alex und Ben ein und der Nachbar sperrt sein Gartentor beim Anblick des Kadetts doppelt zu.
Heute ist Ruhe angesagt, und die benötigen wir nach der ersten feuchtfröhlichen Nacht auch.
Später wird es den Jungs aber doch zu trocken und wir haben im Igl’s Pub einen lustigen Abend.
Anschließend schmeißt Marc noch die hauseigene Sauna an und der Ruhetag wird sogar zum Wellnesstag – auch wenn der Ruhetag im Nachhinein betrachtet einer der feuchtfröhlichsten Tage wurde.
Am Donnerstag spielen Liedfett in Regensburg und dort treffen wir alte Bekannte – Sandra, die wir auch durch Liedfett kennen, und ihre Freundin Petra leisten mir weibliche Gesellschaft.
Wir ziehen uns wieder unsere (frisch gewaschenen) Groupie-Shirts über und feiern ordentlich.
Übrigens hatte Marc die Ehre als Erster und Einziger den Kadett von Alex zu fahren (ob das stimmt?). Eine Herausforderung war es allemal, aber mit unserem Einparkpiepser Ben hat alles einwandfrei geklappt.
Weiter geht’s nach München. Ich bin immer noch katerfrei – ich schiebe das auf den Gin Tonic, den vertrage ich in Mengen wohl besser als Wein. Dennoch wird in München gleich ein Dönerladen in Clubnähe angesteuert, denn ungesundes Fast Food schmeckt momentan einfach besser.
Außerdem absolvieren wir ja jeden Konzertabend ein anstrengendes Aeorobic Programm, die verbrauchten Kalorien müssen also wieder reingeholt werden.
Das klappt auch diesen Abend einwandfrei – das Publikum bebt im wahrsten Sinn des Wortes. Sogar der Band wird es fast zu wild, aber die Liedfett-Fans in München beißen nicht, sie bellen nur – wuff, wuff!
Auch an diesem Abend beschließt mein nüchterner Mann (wie schafft er das nur?) die Nacht durch zu fahren und so landen wir um 4 Uhr in Lindau direkt vor dem Club. Als wir am Samstag Morgen aufwachen, steht der Liedfett Tourbus uns gegenüber – Groupie-Alarm!
Wir ergreifen die Chance und schreiben Kolja (Son of Polvo) an, dass er jederzeit zur Besichtigung von WHATABUS rüber kommen darf. Diesen Wunsch hat er nämlich am Vorabend geäußert und wie können wir als frischgebackene Son of Polvo-Groupies da Nein sagen?
Alex und Ben trudeln auch langsam ein und haben Durst. Im kuschelig warmen Bus wird gesungen, gelacht und getrunken. Nach einem Abendessen beim Italiener kommt tatsächlich die Nachricht von Kolja, dass er gleich zum Bus kommt – juhuu! Leicht nervös und ein bisschen stolz bieten wir ihm den Chefsessel (Fahrersitz) an und zeigen unser Eigenheim.
Er ist sichtlich begeistert, erzählt von seinem eigenen Camperleben im Transit, vom aufregenden Touralltag mit Liedfett und seiner Liebe zum Reisen. Wir haben viel gemeinsam und wollen gar nicht aufhören zu quatschen, aber die Arbeit ruft. Wir folgen dem Ruf ebenfalls und haben einen weiteren fantastischen Abend in Lindau.
Selbstverständlich düst Marc wieder durch die Nacht, die Jungs schlummern mehr oder weniger zufrieden in ihrem Hostel und das finale Ziel lautet Ulm.
Hier hatten wir letztes Jahr das wohl beste Liedfett-Konzert und deshalb ist die Vorfreude riesig. Wir sichern uns einen Parkplatz vor dem Club, schlafen fest bis uns Alex und Ben am nächsten Morgen aus dem Bett hupen. Auch die beiden sind voll motiviert für den letzten Tourtag. Mittags treffen wir uns im Zentrum von Ulm, bestaunen den Dom und freuen uns auf einen gemütlichen Sonntagskaffee im Stadthaus.
Tja, dann passierte es – WHATABUS schickt uns eine SMS ‘Einbruch Fenster/Tür’. Oh Gott, das kann doch nicht wahr sein?! Das hatten wir doch erst in Frankreich.
Wir stürmen wie die Verrückten aus dem Cafè und rennen durch die Stadt in Richtung Bus. Klar, dass jetzt natürlich der Starkregen, Wind und Hagel einsetzt. Wir sind ein Bild für die Götter. Wie total Irre rennen wir quer durch Ulm, während die normale Menschheit sich in ihren Häusern versteckt. Am Bus angekommen, stellt Marc fest, dass ich das Dachfenster ein kleines Stück offen gelassen hatte, der Wind das aufgedrückt und somit die Alarmanlage ausgelöst hat. Oh Boy!
Wir sind bis auf die Unterhosen klatschnass, drehen im Bus die Heizung voll auf und versuchen halbnackt wieder warm zu werden. Tja, Lagerfeuergeschichten kann man immer brauchen, oder? Wir trocknen, husten und trinken im Bus so vor uns hin bis uns der Hunger in ein leckeres türkisches Restaurant treibt. Hier stoßen Leonie und Björn zu uns und wir sind komplett aufgestellt für den finalen Abend.
Das für uns letzte Konzert unserer verrückten Liedfett Tour war wie erwartet ein absoluter Traum! Son of Polvo hat das erste Mal aufmerksames Publikum, was ihn sichtlich nervös macht und der Pogo bei Liedfett war nie so sanft.
Nach dem Konzert plaudern wir mit Kolja und helfen ihm beim Aufräumen seiner Instrumente. Haben wir schon erwähnt was für krasse Groupies wir sind?
Wir dürfen sogar noch einen ganz kurzen Blick in den großen Tourbus der Band werfen (so viele Betten!), da kommt Lukas (Gitarrist) und fragt warum wir nicht an WHATABUS sind, er will ihn sich doch anschauen. Da lassen wir uns nicht lange bitten, haben sogar noch Phillip (Schlagzeuger) und Kolja im Schlepptau. Der letzte Abend ist somit zu unserem Highlight geworden – bestes Konzert, die Band in unserem Bus und fantastische Stimmung!
Der Abschied wird tränenreich, zumindest für mich. Ich bin betrunken, hab zuviel Son of Polvo gehört und bin sehr melancholisch. Ich will meine Jungs nicht gehen lassen, aber es hilft ja nix. Alex, Ben – ich möchte nie mehr einer Band ohne euch hinterher reisen! Tausend Dank auch an Regina, Sandra, Petra, Leo und Björn für die Unterstützung!
So, jetzt basteln wir leicht erkältet in Vascos Werkstatt bei Hannover und haben am Freitag noch einen Werkstatttermin in Kiel. Kiel? Da spielen doch Liedfett und Son of Polvo genau am Freitag…
Warum sich unser WHATABUS perfekt als Tourbus eignet:
- Kühlschrank mit viel Platz für Kaltgetränke
- ein warmes Bett direkt vor der Konzertlocation
- wir sind oft früher als der Tourbus der Band vor der Halle
- bei schlechtem Wetter muss keiner frieren
- mit unseren Freunden haben wir lustige und gemütliche Vorglühabende im Bus
- die Band schaut sich unseren Bus an, weil sie sich gar nicht richtig vorstellen können, dass wir hier drin leben 🙂
DANKE, LIEDFETT für diese unvergessliche Tour!