3. April 2015
Wider Erwarten war die Nacht auf dem Jugendtreff-Parkplatz dann doch recht erholsam, die letzten Party-People hörten wir um Mitternacht.
Pecs wollten wir dann als “Wellness”-Stopp nutzen. Marc rasierte sich endlich mal wieder und beim Frisör in der Innenstadt ließ Selena sich die Haare waschen. Für ihre langen Haare ist die Dusche von WHATABUS dann doch nicht ausgelegt, Haarewaschen bei Marc geht noch.
Wir drehten eine gemütliche Runde durch die Altstadt, mehrere Gebäude sind hier auch UNESCO-Welterbe.
Danach belohnten wir uns mit deftigem, ungarischem Essen.
Bei der Rückkehr auf den Parkplatz stellten wir fest, dass WHATABUS Gesellschaft bekommen hatte. Auf der ganzen Tour waren uns bislang fast keine Wohnmobile begegnet. Jetzt standen zwei italienische Busse neben uns.
Weiter ging’s in Richtung Bosnien-Herzegowina. Erst überquerten wir die Grenze nach Kroatien (der ungarische Grenzbeamte wollte sich sogar WHATABUS von innen anschauen) und nach ca. einer Stunde Fahrt durch kroatisches Territorium kamen wir am Grenzübergang zu Bosnien-Herzegowina an.
Nach kurzer Wartezeit in der Schlange und der Kontrolle von WHATABUS’ grüner Versicherungskarte durch die bosnischen Beamten drückte man uns noch eine Karte der Republik Srpska in die Hand. Nach dem Krieg in den 90er Jahren wurde Bosnien-Herzegowina im Jahr 1995 als Staat gegründet, aber in zwei Einheiten “geteilt”: die Föderation Bosnien und Herzegowina mit der Hauptstadt Sarajevo (hauptsächlich von Moslems und Kroaten bewohnt) und die Republik Srpska mit der Hauptstadt Banja Luka (v.a. serbisch bevölkert).
Wir suchten uns einen Geldautomaten und hoben Mark ab. Vor der Euro-Einführung gab es hier die D-Mark als offizielle Währung nach dem Krieg, sie wurde ersetzt durch die “konvertible Mark”, der Wechselkurs zum Euro ist festgelegt wie damals bei uns mit 1,95583 Mark.
Bei der Fahrt durchs Land waren wir erst mal reichlich verwundert über die zahllosen zerschossenen und zerstörten Gebäude. Vielerorts hatten die Besitzer das neue Hause nur ein paar Meter neben dem zerstörten gebaut. Die Ruine blieb einfach stehen.
Wir beschlossen noch ein Stück in Richtung Sarajevo zu fahren und fanden in Zenica bei einer Tankstelle einen Stellplatz für WHATABUS mit Blick auf eine Raffinerie – der Platz wird es sicherlich nicht in unsere Top-Stellplatz-Liste schaffen, aber er erfüllte seinen Zweck.