15. bis 18. Dezember 2015
Unsere Fähre in Richtung Kanarische Inseln hatten wir bereits vor einigen Wochen für Samstag, den 19. Dezember, ab Hafen Huelva gebucht.
Huelva liegt am Atlantik, unweit der Grenze zu Portugal, ca. 2.600 km von München. Um auch sicher pünktlich zur Abfahrt anzukommen, hatten wir drei Tage für die Strecke geplant.
Am Dienstagabend verabschiedeten wir uns von unserer Wohnungssitterin Krissi, die in unserer Wohnung während unserer Tour leben wird, und fuhren los.
Wir wollten noch an Zürich vorbeikommen, um dort die morgendliche Rush-Hour zu vermeiden. Wir schafften es sogar bis hinter Bern, wo wir in einem Dörfchen auf dem Parkplatz von Kirche und Gemeindeverwaltung die Nacht verbrachten.
Ausgeschlafen ging es dann am Mittwoch weiter an Genf vorbei in Richtung Frankreich.
Nach Lyon führte uns die ziemlich teure französische Autbahn durchs Rhône-Tal in Richtung Südfrankreich. Je näher wir dem Mittelmeer kamen, umso wärmer wurde es. Bei unseren wenigen Pinkelpausen hatten wir dann schon gut 20 Grad. Kurz vor Perpignan machten wir eine Kochpause mit Blick aufs Mittelmeer.
In Perpignan zweigten wir von der Autobahn ab, um einen kleinen Umweg über Andorra zu machen. Dort wollten wir noch mal günstig tanken und dann durch Zentralspanien weiterfahren – die Autobahnen im Landesinneren von Spanien sind im Gegensatz zur Mittelmeerautobahn fast komplett mautfrei.
Die Straße kletterte in Serpentinen auf gut 2.000 Höhenmeter bis nach Pas de la Casa, wo wir kurz hinter der Grenze auf dem Parkplatz Bullidor, der offiziell als Wohnmobil-Stellplatz fungiert, Quartier bezogen. Wir machten noch einen Spaziergang durch den Ort. Die Läden waren leider schon geschlossen. Direkt vom Ort starten einige Liftanlagen in das riesige Ski-Gebiet von Andorra. Aber auch hier war wie bei uns in den Alpen nur dank der Schneekanonen ein Skibetrieb möglich.
Am Donnerstagmorgen fuhren wir zum Sonnenaufgang über den Pass Port D’Enavalira auf 2.408 m.
Im Steuerparadies Andorra la Vella tankten wir dann noch. Der Preisverfall für Sprit der vergangenen Wochen war in Andorra leider noch nicht so wie erhofft angekommen, also tankten wir für gut 85 Cent pro Liter Diesel.
WHATABUS rollte dann bis nach Nordspanien die Berge runter, wo wir in Lleida wieder auf die Autobahn fuhren. Das Stück bis Zaragoza war dann noch mal mautpflichtig.
Durch recht eintönige Landschaft ging es am späten Nachmittag vorbei an Madrid.
Wir machten kaum Pausen, Selena steuerte uns souverän in Richtung Fährhafen. Bei einer der Pausen konnten wir den Wassertank an einer Tankstelle füllen. Wasser gibt es in Spanien tatsächlich praktisch an jeder Tankstelle.
Gegen 23 Uhr kamen wir dann gut 50 Stunden nach unserer Abfahrt aus München in Huelva an. Wir hatten die Strecke von 2.600 km also wie geplant gemeistert.
Aus der App Campercontact hatte ich uns einen „Stellplatz“ im Strandort Punta Umbria ausgesucht: ein einfacher Parkplatz am Ende der Halbinsel. Wir wachten also morgens direkt am Strand unter Palmen auf. Den Tag verbrachten wir zur Erholung erst mal mit Strandspaziergängen und einer Dusche.
Nachmittags brachen wir dann in Richtung Huelva-Zentrum auf, um WHATABUS vom Salz der mitteleuropäischen Straßen zu befreien, unsere Wasservorräte aufzufüllen (incl. den Kanistern, die wir aufs Dach packen) und ein paar Vorräte einzukaufen.
Nachdem wir die lange Fahrstrecke ja hinter uns hatten, montierten wir noch die Zarges-Box und die Wasserkanister auf unseren selber gebauten Dachträger.
Abends ging es dann weiter in Richtung Fährhafen – aber dazu dann mehr im nächsten Blogbeitrag!