4. bis 11. Februar 2016
Nach einer eher kühlen, aber sehr ruhigen Nacht am Picknickplatz La Caldera oberhalb von Puerto de la Cruz machten wir erst mal eine Geocaching-Runde mit über 10 Caches schon vor dem Frühstück.
Nach dem Frühstück ging’s dann gleich auf die nächste Runde in den Wald unterhalb des Grillplatzes.
Wir kamen ins Gespräch mit unseren Nachbarn Peter und Nicki, die mit ihrer kleinen Tochter Maja einen Campingbus gemietet haben und für 5 Wochen auf Teneriffa sind. Am Abend saßen wir zu viert draußen und unterhielten uns bestens bis spät in die Nacht.
Achja, hier gibt es sogar einen ausgwiesenen Stellplatz für Wohnmobile. Wie Wohnmobile allerdings auf den ausgewiesenen Platz kommen sollen und dann dort auch noch eben stehen sollen, ist uns ein Rätsel…
Am Freitagmorgen beschlossen wir, nach zwei Nächten mal wieder den Platz zu wechseln und verabschiedeten uns von unseren Camper-Nachbarn. Wir fuhren dann in die “Zivilisation” und landeten im Zentrum von Puerto de la Cruz, wo wir den wunderschönen botanischen Garten besuchten.
Anschließend füllten wir unsere Vorräte bei einem Lidl auf und suchten dann Geocaches in der Nähe von Icod El Alto.
Als Ziel für die Nacht steuerten wir die nordwestlichste Ecke on Teneriffa an, den Leuchtturm am Kap Punta Teno. Die Straße dorthin durch mehrere Tunnels und steil über der Küste wurde wohl erst vor kurzem wieder eröffnet, nachdem die gefährlichsten Abschnitte mit Stahlnetzen vor Steinschlag geschützt wurden. Vorbei an noch aktiven und verlassenen Plantagen kommt man zum Leuchtturm und einem kleinen Strand. Wir suchten uns einen ebenen Parkplatz und nachts wurde WHATABUS ordentlich vom starken Wind durchgeschüttelt.
Am Samstag war bestes Wetter und wir beschlossen, einen “faulen” Tag einzulegen. Während Selena in der Sonne saß und häkelte, versuchte ich mal wieder mein Anglerglück. Über den ganzen Tag konnte ich acht kleine Fische fangen, die aber alle viel zu klein zum Essen waren, so dass ich ihnen wieder ihre Freiheit schenkte.
Am Vormittag hatte sich schon ein altes Wohnmobil sehr nah an uns gestellt. Der Parkplatz war auch sehr voll und die Autos parkten schon eine ganzes Stück die Straße zurück. Unsere Nachbarn waren Einheimische von der Insel, mit denen wir ganz gut ins Gespräch kamen. Als sich zum Abend der Parkplatz etwas leerte, stellten Freunde von unseren Nachbarn auch noch ihren über 30 Jahre alten VW-Bus dazu und wir standen alle auf Kuschelkurs. Aber so macht uns Camping Spaß. Die Bewohner von Teneriffa nutzen übrigens sehr gerne die Wochenenden, um mit Kind und Kegel im Wohnmobil an die Küste oder auf Grillplätze in den Bergen zu fahren.
Am späten Nachmittag heizten auch wir unseren Grill an und ließen es uns schmecken.
Am Sonntagmorgen waren leider unsere Wasservorräte aufgebraucht und wir mussten deswegen nach einem längeren Ratsch mit einer am Vorabend angekommenen kleinen deutsch-österreichischen Familie in einem größeren Mietwohnmobil weiterfahren. In Buenavista del Norte füllten wir die Wassertanks an einem Grillplatz und fuhren ins Tenogebirge in Richtung Masca. Am Picknickplatz Los Pedregales bei El Palmar legten wir eine gemütliche Frühstückspause ein.
Anschließend ging es auf der wunderschönen, teils ziemlich engen Straße in Serpentinen durch die Masca-Schlucht bis nach Santiago del Teide. Die Fahrt durch diese Landschaft ist einfach unvergesslich. Uns war zuvor von einigen Leuten, die wir getroffen hatten, davon abgeraten worden, die enge Straße mit dem Campingbus zu fahren. Aber wir hätten es bereut, wenn wir es nicht gemacht hätten. Und es fahren übrigens auch Linienbusse und ganze Touristengruppen auf dieser Straße.
In Santiago del Teide bummelten wir über den kleinen Markt vor der Kirche aus Anlass des Mandelblütenfestes.
Dann fuhren wir an die Westküste nach Puerto de Santiago zur Steilküste von Los Gigantes. Die steilen Felsen sind sicherlich toll, aber die Kulisse wird von Appartmentanlagen und Hotels ordentlich verschandelt.
Wir suchten an der Westküste nach einem schönen Strand für uns, fanden aber nichts, was unseren Ansprüchen gerecht wurde. Entweder riesige Touristensiedlungen säumten die Küste oder die Plätze waren von Massen von überwinternden, zigeunerartigen Wohnmobil- und Zeltanlagen gefüllt. Über die Autobahn fuhren wir also an Playa Las Americas, dem Hafen Los Christianos und dem Flughafen vorbei an die Ostküste. In Los Abades und Poris de Abona machten wir noch einen Versuch einen Strandplatz zu finden, beschlossen aber dann, wieder in die Berge auf den uns schon bekannten Picknickplatz El Contador oberhalb von Arico zu fahren.
Am Montag drehten wir nach dem Aufstehen eine Runde zu ein paar Caches.
Nach dem Frühstück nahmen wir die Pista General de Arico, eine alte Nord-Süd-Verbindung ursprünglich für Eselskarren, in Angriff. Wir fuhren die unasphaltierte Piste einige Kilometer und mehrere hundert Höhenmeter in Richtung Teidemassiv. Auf gut 1700 m parkten wir WHATABUS, um eine weitere Wanderung durch den Pinienwald zu ein paar Geocaches zu machen.
Am Dienstag hieß es früher aufstehen: Selena hatte einen zweistündigen Ausritt auf der Rancho Bonanza gebucht.
Kurz vor Ende des Ausritts gab es noch ein Treffen von WHATABUS mit Cubidor, Selenas Reitpferd.
Selena war danach ziemlich auf Adrenalin und ganz happy. Dass am nächsten Tag ein ordentlicher Muskelkater drohte, war ihr egal.
Auf der Rancho Bonanza gibt es übrigens nicht nur Pferde… ich hätte ja am liebsten ein paar Hühner eingepackt 🙂
In Puerto de Guimar hatten wir vor ein paar Wochen auf unserem kurzen Teneriffa-Stopp auf dem Weg nach El Hierro eine sehr leckere Bäckerei entdeckt und kauften dort Gebäck für ein sehr spätes Frühstück ein und suchten uns am Strand einen Platz zwischen lauter Überwinterern.
Von dort fuhren wir vorbei an Santa Cruz und La Laguna an die Nordküste nach Punta del Hidalgo, wo wir den Komfort von Duschkabinen nutzten. Dass das Wasser kalt war, störte uns nach acht Wochen auf Tour schon gar nicht mehr.
Von der Küste ging es dann ins Anaga-Gebirge, wo wir uns auf einer Lichtung einen Platz für die Nacht suchten und am Mittwochmorgen in Nebelschwaden aufwachten.
Da das Wetter zum Wandern nicht so richtig optimal war, hatten wir eine Ausrede zum Faulenzen und Shoppen. Aber erst durchquerten wir die Berge auf der teils engen, aber gut befahrbaren Straße.
In den letzten Tagen hatten wir beschlossen, dass es so langsam Zeit ist, an die Heimfahrt zu denken. In Santa Cruz buchten wir also die Fähre für den nächsten Tag zurück nach Huelva in Spanien.
Natürlich mussten wir in diversen Supermärkten noch ein paar Mitbringsel einkaufen und den günstigen Spritpreis ausnutzen (der Liter Diesel kostete hier auf Teneriffa gerade mal 65 Cent).
Für die letzte Nacht auf den Kanaren parkten wir dann an der Area recreativa Las Raices in ca. 1.000 m Höhe unter Kiefern. Prompt hatten wir zum ersten Mal einen “Party-Parkplatz” erwischt: ein paar Jugendliche trafen sich auf dem Parkplatz und machten etwas Lärm. Aber es hielt sich in Grenzen. So konnten wir ausgeschlafen am Morgen den Weg in Richtung Hafen und Rückfahrt nach Huelva antreten.
Adios, Islas Canarias! Queremos regresar…