26. bis 31. Januar 2016
Von Santo Domingo de Garafia fuhren wir die Küstenstraße im Norden und machten ein paar Abzweige auf Nebenstraßen.
An der Laguna de Barlovento sollte es einen Campingplatz mit Duschen geben. Abgesehen davon, dass die Rezeption nicht besetzt war, wirkte die ganze Anlage sehr ungepflegt und wir beschlossen, hier nicht zu bleiben.
Dann brachten wir WHATABUS an seine Grenzen: um schneller zur Küste zurückzufahren nahmen wir eine Straße von der Laguna in Richtung Westen, die sogar gut betoniert war. Sie wurde aber immer enger, an einer Kante blieben wir jetzt zum ersten Mal mit der Trittstufe hängen (sie wurde aber nicht beschädigt) und das Gefälle hatte es in sich (wir tippen auf ca. 20 %). Wir waren hier so mit Fahren und Navigieren beschäftigt und am Schwitzen, dass wir nicht daran gedacht haben, von den brenzligen Stellen Fotos zu machen.
Wir steuerten dann die Naturschwimmbecken der Piscinas del Fajana an, eine traumhaft schöne Anlage. Hier schwammen wir eine Runde und dann nutzten wir die recht kalten Strandduschen. Im Restaurant an den Schwimmbecken gab es dann frischen Fisch und Tintenfisch vom Grill… sehr lecker, wenn auch nicht wirklich günstig.
Anschließend stoppten wir noch in der Nähe von San Andres am Charco Azul, ebenfalls ein Naturschwimmbecken, allerdings nicht ganz so schön wie in Fajana.
Von San Andres läuft der Barranco del Agua tief in die Berge eingeschnitten ins Landesinnere, die Küstenstraße führt über eine lange Brücke. Wir zweigten hier ab und fuhren zum Besucherzentrum Los Tilos, einem der größten zusammenhängenden Lorbeerwälder der Erde. Am Abend machten wir noch einen Spaziergang zu einem Wasserfall.
Am Mittwoch frühstückten wir erst mal und brachen dann zu einer Wanderung in den dichten Urwald auf. Erst ging es durch einen dunklen Tunnel und dann immer bergauf in Richtung Quellen. Der Weg führte im Steilhang teils hoch über dem Boden der Schlucht. Gut einen Kilometer vor dem Ziel war der eigentlich Pfad von einem Erdrutsch verschüttet. Hier konnte ich mit meiner Höhenangst dann leider nicht weiter und wir mussten umdrehen… ich ärgerte mich so richtig!
Als Ziel für die Nacht hatten wir uns die höchste Gegend von La Palma vorgenommen: wir fuhren von der Ostküste auf der LP-4 bis auf den Roque de los Muchachos, mit 2.426 der höchste Berg der Insel. Selena kochte uns Nudeln auf dem Parkplatz. Nach dem Essen wurden wir vom Sicherheitsdienst freundlich darauf hingewiesen, dass nachts niemand auf dem Gipfel parken dürfe (der Bereich rund um die riesigen astrophysischen Observatorien ist wohl Privatgelände). Wir fanden dann einen Platz entlang der Höhenstraße und stellten WHATABUS auf immer noch über 2.200 m Höhe für die Nacht ab.
Morgens machten wir einen Spaziergang auf dem Höhenzug vorbei an den Observatorien mit einem Blick in den Krater der Caldera.
Danach ging es wieder über 2.000 Höhenmeter nach unten auf die Küstenstraße. Im Tunnel durchquerten wir die Cumbre und kamen auf der Ostküste bei regnerischem Wetter wieder ans Tageslicht.
Wir fuhren dann in den Süden von La Palma zum Leuchtturm von Fuencaliente und fanden neben den Windrädern einen Strand für uns ganz alleine. Ich ging noch ein bisschen zum Angeln. Es windete recht stark und wir machten uns dann einen gemütlichen Abend im Bus.
Morgens hatten wir einen wundervollen Sonnenaufgang. Und das Wetter war top, um im Freien zu duschen.
Dann ging es zum Leuchtturm und den Salinen.
Eigentlich wollten wir vom Strand auf die Vulkane Teneguia und San Antonio wandern, aber es windete sehr stark und tröpfelte auch leicht. Wir fuhren also erst mal von der Küste in Richtung Vulkane und Ortschaft Fuencaliente. Die Wolken hingen immer tiefer und wir hatten prompt den ersten richtigen Regen in unserem Urlaub.
Also ging’s die Westküste nach Norden und dann nach Puerto Naos. Die Gegend ist für ihr meist sehr trockenes Wetter bekannt und wir hatten auch Glück, der Regen hörte auf. Wir fuhren ein paar Strände rund um Bombilla, Puerto Naos und El Remo an und gingen dort spazieren. Dort sahen wir auch zum ersten Mal auf La Palma ein paar Wohnmobile.
Zum Abendessen ging’s in Restaurant Balcon de la Caldera in Los Llanos de Aridane mit einem tollen Blick in den Barranco de las Angustias.
Zum Übernachten fuhren wir dann in den Hafen Puerto Tazacorte. Der spanische Wetterdienst hatte schon eine Warnung für die Kanarischen Inseln rausgegeben, Sturm und hohe Wellen. Nachts schaukelte WHATABUS in den Böen teils recht stark.
Nach dem Aufstehen joggten wir einen Runde durch den Hafen und duschten am Strand. Selena lernte dazu, dass sich ihre schönen langen Haare auch mit kaltem Wasser bestens waschen lassen.
Wenn wir schon keine Wanderung in die Caldera geschafft hatten, so fuhren wir zumindest bis zum Wanderparkplatz in die Caldera und machten noch Fotos von WHATABUS im Barranco de las Angustias.
Nachmittags fuhren wir noch mal über die Cumbre Nueva zum Campingplatz El Pilar zwecks WC-Entsorgung und Frischwasser. Der Platz hing voll in den regnerischen Wolken und präsentierte ein ganz anderes Gesicht als eine Woche zuvor. Natürlich sammelten wir auch wieder ein paar Geocaches ein.
In Santa Cruz de La Palma steuerten wir dann den uns schon bekannten Waschsalon an und unterhielten uns dort sehr gut mit Alvaro, einem Einheimischen, der im VW-Bus lebt.
Die letzte Nacht auf La Palma verbrachten wir an der wichtigsten Kirche der Insel, dem Santuario de Nuestra Senora de las Nieves oberhalb von Santa Cruz. Dort gingen wir zum Essen ins sehr leckere Grillrestaurant und fielen mit vollgefutterten Bäuchen ins Bett.
Am Sonntagmorgen rollten wir so langsam in Richtung Hafen und checkten dort für die Fähre nach Teneriffa ein (ca. 110 Euro, 50 Euro pro Person und schlappe 10 Euro für den Campervan). Das Schiff legte pünktlich ab und wir wurden bis kurz vor Teneriffa gut durchgeschaukelt; der Sturm hatte das Meer ziemlich aufgewühlt und Selena wurde ziemlich blass, bis das Vomex auch bei ihr wirkte…