6. Dezember 2016
Im März 2017 ist es so weit: Martin und Max vom Team Buddelkiste nehmen die Rallye Dresden Dakar Banjul in Angriff. Hier geht es nicht um sportliche Herausforderungen, sondern um einen wohltätigen Zweck:
Die Rallye wird vom sächsischen Breitengrad e.V. ausgerichtet. Gestartet wird jeweils im März und Oktober, gefahren werden gebrauchte Autos, die, am Ziel angekommen, karitativ versteigert werden.
Außerdem haben die Teams Hilfsgüter an Bord, die vor Ort gebraucht werden.
Wir freuen uns sehr, die Aktion vom Team Buddelkiste zu unterstützen und haben den zwei Jungs ein paar Fragen gestellt:
Stellt Euch doch bitte kurz vor.
Wir sind Martin (27) und Max (25), beide in Brandenburg an der Havel lebend, 60km westlich von Berlin. Martin ist Erzieher und Max geht dem Beruf des Industriemechanikers bei einem Automobilzulieferer nach. In unserer Freizeit sind wir gerne auf Reisen oder basteln an diversen Sachen, die im Alltag so anfallen. Seit bereits 10 Jahren hält unsere Freundschaft an und in dieser Zeit haben wir schon so Einiges zusammen erlebt.
Wie kamt Ihr auf die Idee, die Rallye Dresden Dakar Banjul zu fahren?
Im Sommer 2015 waren wir während eines gemeinsamen Wohnmobil-Trips in Mecklenburg-Vorpommern auf der Suche nach unserem nächsten außergewöhnlicheren Reiseziel. Langweilige Urlaube in All-Inclusive-Hotels gehören nämlich nicht zu unseren Lieblingsbeschäftigungen.
Nach langem Stöbern im Internet ist Martin dann auf die Rallye Dresden-Dakar-Banjul gestoßen und die Faszination ließ nicht lange auf sich warten. Was uns sofort begeisterte war der Fakt, dass man nicht nur zum eigenen Vergnügen diese Reise nach Gambia antreten sollte, sondern auch noch in Verbindung mit der eigens gegründeten Hilfsorganisation DBO Gutes tut, in dem man sein Rallyefahrzeug als Hilfsgut spendet. Außerdem werden wir den Großteil unserer mitgeführten Sachen, wie zum Beispiel Schlafsäcke, Kochgeschirr oder Werkzeug ebenfalls dort lassen, weil diese Sachen dringend vor Ort gebraucht werden.
Mit was für einem Fahrzeug tretet Ihr die Rallye an? Was habt Ihr daran extra für die Rallye modifiziert?
Für die Rallye im März 2017 haben wir uns einen VW T4 Transporter gekauft, der bereits mit einem offenen Hochdach von Reimo versehen war. Außerdem ist er rundum mit Fenstern versehen und selbst Servolenkung ist an Bord, was bei den ersten T4-Modellen noch aufpreispflichtig war.
Nach dem Kauf mussten wir die undichte Frontscheibendichtung ersetzen sowie hier und da ein bisschen Rost beseitigen. Unterm Strich alles Arbeiten, die bei dem Alter des Autos normal sind.
Neue Bereifung hatten wir ebenfalls nötig, hier entschieden wir uns für 8-fache Winterbereifung, weil man diese mit viel weniger Luftdruck fahren kann. In der Westsahara kann das über Steckenbleiben oder Durchkommen entscheiden.
Wir bauten außerdem ein ausziehbares Bett und einen Klapptisch hinein, Fliegengitter, Gardinen und die ein oder andere kleine Modifikation kamen auch noch hinzu, sodass er uns in den 4 Wochen ein schönes Zuhause bieten wird. Als wir unseren T4 ins Winterquartier fahren wollten, ging prompt noch der Anlasser kaputt. Hier wartet also noch mindestens eine Baustelle, bevor wir nach Gambia aufbrechen können. Für die Wüstendurchfahrt ist ein Unterfahrschutz von Nöten. Wir haben uns dafür entschieden, diesen aber erst in einer Werkstatt in Marokko anbringen zu lassen. Das macht die Sache noch ein wenig spannender, es ist billiger und bewährt hat sich diese Methode bei früheren Rallyeteilnehmern ebenfalls.
Wie habt ihr vor, Euch auf der Rallye mit Essen zu versorgen? Habt Ihr Konserven dabei? Was für Kochequipment nehmt ihr mit? Oder geht ihr jeden Tag essen?
Während des gesamten Trips hat man eigentlich immer und überall die Möglichkeit, ordentlich einzukaufen und sich mit Lebensmitteln zu versorgen, bis auf die 4 Tage, die wir durch die Westsahara fahren werden. Vorher müssen dann umso mehr Vorräte eingekauft werden, wie Trinkwasser, Essen und zum Beispiel auch Kraftstoff fürs Auto.
Wir werden natürlich auch nicht leer von zu Hause losfahren, sondern einiges mitnehmen. Campingkocher und Gasflasche stehen ebenfalls schon bereit. Wenn wir gut haushalten werden, dann werden wir mit Sicherheit auch mal eine Gastwirtschaft besuchen können.
Was könnt ihr noch an Equipment brauchen?
Mittlerweile sind wir ziemlich gut ausgestattet, da wir viel aus unseren privaten Haushalten mitnehmen oder andere Menschen waren so freundlich und haben uns bestimmte Sachen gespendet. Einige Sachen sind jedoch noch offen, die uns fehlen, wie zum Beispiel Kopfkissen für die Nächte, Werkzeug für hoffentlich nicht allzu häufige Reparaturen, Campingstühle oder Kochgeschirr. Der weiter oben erwähnte defekte Anlasser ist ebenfalls noch nicht beschafft und unsere Crowdfunding-Kampagne läuft noch einige Tage. Vielleicht spenden ja noch einige Leute, sodass wir unser gesetztes Ziel erreichen können.
Wir würden außerdem gerne medizinische Hilfe leisten und es gibt einige Güter, die stets benötigt werden. Hier eine Liste mit Empfehlungen, die die Rallye-Orga erstellt hat:MEDIKAMENTE:
Schmerz-/Fiebermittel
Aspirin/Acetylsalicylsäure(ASS/ASA)Paracetamol 500/1000
Antibiotika
PenicillinAmoxicillinCotrimoxazolCiprofloxazinVERBANDSMATERIAL
Verbände aller Art, z.B. Binden, Tupfer, Kompressen, Pflaster, SchnellverbändeCHIRURGISCHES BESTECK
z.B. Nadelhalter, Nahtmaterial, Clips, AcrylkleberVielleicht spenden ja noch einige Leute, sodass wir unser gesetztes Ziel erreichen können.
Bringt ihr die Spenden selber an den Mann oder wird das über die Rallye-Orga verteilt?
Die DBO wird uns mit Sicherheit dabei behilflich sein, die Spenden zu verteilen, schließlich gibt es hauptamtliche Mitarbeiter, die stetig vor Ort sind und wissen, wo die Hilfe am meisten gebraucht wird. Was uns dabei so gut gefällt ist, dass wir uns die Hilfsprojekte vor Ort anschauen können und somit nachvollziehen können, was mit den Spenden passiert. Die Rallye hat in den 11 Jahren somit schon einige Krankenhäuser, Schulen oder Kfz-Werkstätten aufgebaut oder unterstützt.
Mit Sicherheit werden wir aber versuchen unterwegs einige kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten an den Mann, die Frau oder das Kind zu bringen.
Was wollt Ihr noch so los werden?
Wir möchten nochmal ganz deutlich betonen, dass der Charity-Charakter bei dieser Reise im Vordergrund steht. Es mag für Außenstehende so aussehen, als wäre das alles für uns einfach nur eine Spaßveranstaltung, für die wir möglichst wenig Geld bezahlen wollen, aber der Grundgedanke dieser Reise liegt ganz klar darin, in Gambia Hilfe zu leisten. Dieses Land ist zwar nicht die einzige Baustelle auf diesem Planeten, aber irgendwo muss man schließlich anfangen und viele kleine Taten können eine große Verbesserung schaffen und im Endeffekt wirklich Hilfe leisten.
Wenn uns jemand auf der Reise virtuell begleiten möchte, ist das ebenfalls über unsere Facebook-Seite möglich. wir werden so oft wie möglich etwas Aktuelles berichten, sobald wir eine Internetverbindung haben, GoPros haben wir ebenfalls dabei, die uns übrigens auch vom Hersteller gespendet wurden, um unsere Reise möglichst gut festzuhalten und Nachahmer für die nächsten Jahre zu generieren.Jeder, der noch Fragen hat oder Anregungen beisteuern will, kann uns jederzeit über Facebook kontaktieren. wir versuchen alle Mails zeitnah zu beantworten und freuen uns über jeden Impuls von außen.
Ganz lieben Dank an Team Buddelkiste für das Interview!
Wir werden Martin und Max sicherlich unterstützen, in Kürze kommt ein Paket mit ein paar nützlichen Dingen, zum Beispiel die Kopfkissen. Außerdem haben wir uns an der Crowdfunding-Kampagne beteiligt.
Helft auch Ihr Team Buddelkiste! Schaut auf der Crowdfunding-Kampagne vorbei und lasst ein paar Euro da, oder helft, indem Ihr den Jungs etwas von der gewünschten Ausrüstung zukommen lasst. Es lohnt sich!
Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf Eure Berichte und Nachrichten unterwegs. Wir werden versuchen, Euch so gut wie möglich mit unserem Magazin WHATABUS zu begleiten und zu unterstützen! Tolle Aktion!