Seit dem 19.12.2016 ist es offiziell: wir haben die Wohnungsschlüssel abgegeben und besitzen nun nur noch einen Schlüssel für Auto- und Wohnungstüre – und das fühlt sich fantastisch an!
Es gab natürlich enorm viel zu tun und zu organisieren… da wir Euch bisher nichts verraten hatten, erfahrt Ihr jetzt die Details.
Wie entstand unser Vorhaben?
Die Idee hatte Marc schon lange, ganz im Gegensatz zu mir. Für mich war es sehr schwer vorstellbar, den Alltag auf engstem Raum zu bewältigen. Duschen, Haare waschen, Wäsche waschen, jeden Tag einen Stellplatz finden, arbeiten, auf Baustellen und anderen beruflichen Terminen professionell auftreten… geht das überhaupt im Wohnmobil?
Durch die ganze Reiserei und das viele Unterwegssein änderte sich schon der Blickwinkel auf unsere feste Wohnung. Die hohe Miete, der unnötige Krusch, die großen Räume… braucht man das alles? Nach unserer Kanarenreise letzten Winter fingen wir langsam an, die Wohnung auszudünnen. Regale wurden geleert, der Speicher ausgemistet, alte Klamotten aussortiert. Jedes Teil, das die Wohnung verließ, war eine kleine Befreiung, aber trotzdem war immer noch so viel da.
Dazu kam, dass wir von einem eigenen LKW träumen. Wir entwickeln unseren perfekten Grundriss, sprechen mit Herstellern und Selbstausbauern, lassen uns auf Messen inspirieren und wollen das Ding unbedingt – eigentlich. Wann sollen wir das bauen? Wo bauen wir das? Wie sollen wir anfangen? Wo nehmen wir das Geld her? Kriegen wir das überhaupt hin? So viele Fragen und offene Punkte, das brachte uns nicht weiter.
Da kam uns die Idee: Wir testen das jetzt einfach mit WHATABUS! Wir wissen doch noch nicht einmal, wie sich das mobile Leben überhaupt anfühlt – sei es im großen LKW oder in unserem kleinen WHATABUS. Vom Prinzip her ist es dasselbe, nur auf kleinerem Raum.
Wir hatten endlich einen Plan und wenn alles klappt, ist das toll!
Wir sparen Miete, finden heraus, wieviel Platz wir wirklich brauchen (vielleicht kommen wir ja auf 5,40 m Länge in WHATABUS zurecht?) und welche Ausrüstung nötig ist (wieviel Wassertank, wieviel Batteriekapazität, wieviel Solarpaneele etc.)… und am wichtigsten: wir testen, ob das mobile Arbeiten möglich ist und uns das Leben on the road überhaupt gefällt. Erst dann planen wir weiter. Aber wirklich erst dann!
Klappt es nicht, suchen wir uns wieder eine Wohnung – was soll’s, es gibt schließlich nichts zu verlieren, wir starten das Experiment.
Was gibt es zu organisieren?
Das Büro
Da wir unser Planungsbüro in unserer Wohnung hatten, mussten wir uns überlegen, wie wir eine Münchner Geschäftsadresse behalten können. Wir wollen ja jetzt keine Weltreise machen, sondern weiterhin an unseren Projekten in und um München weiterarbeiten. Marc hat nach langem Recherchieren ein Büro (ein sog. Virtual Office) gefunden, welches unsere Post annimmt und uns bei Bedarf einen Arbeitsplatz und Besprechungsraum zur Verfügung stellt. Seit Oktober läuft unser Büro auf die neue Adresse und das klappt einwandfrei.
Der Bus
Wir haben nicht sonderlich viel Platz in WHATABUS, aber irgendwie müssen wir ab sofort mehr unterkriegen. Also haben wir etwas ausgemistet, umgeräumt, aufgerüstet und noch ein paar Einbauten vorgenommen. Was genau wir verändert haben, kommt noch in einem eigenen Artikel. Auf jeden Fall schauen wir mal, ob und wie wir mit dem verfügbaren Platz zurechtkommen. Wir sind uns sicher, das war nicht das letzte Um- und Ausräumen 🙂
Das Auto
Neben WHATABUS hatten wir noch einen kleinen Skoda, unser Stadtwagen bzw. in letzter Zeit nur noch der Parkplatzfreihalter für den Bus. Der musste natürlich weg. Die Parkplatzsuche mit WHATABUS wurde zwar bis zum Auszug etwas mühseliger, aber war trotzdem machbar.
Der Wohnsitz
Da war uns relativ schnell klar, dass wir diesen nach Regensburg zu Marcs Vater verlegen. In der Gegend sind wir auch beruflich regelmäßig vor Ort. Außerdem haben wir da Platz, wichtige Unterlagen vom Büro und ein bisschen Campingzubehör einzulagern. Mittlerweile haben wir auch die ganze Bürokratie mit Ummelden etc. erledigt.
Die Möbel
Wichtige Dinge wie Bürounterlagen und persönliche Fotoalben wurden eingelagert. Ansonsten kommt alles weg, komplett! Wenn wir das durchziehen, dann richtig.
Wir haben das große Glück, dass Marcs Freundin unsere Wohnung übernommen hat und damit auch ein paar Dinge, wie die Küche, Waschmaschine, Schrankwand und andere Kleinigkeiten.
Beim Rest hieß es: Ebay, verschenken, wegwerfen, spenden… Die Wohnung wurde langsam wirklich leer – wir hatten bald die Bierbank aus dem Hof im Wohnzimmer stehen, um nicht immer auf der Couch oder dem Boden zu essen. Puh, das brauchen wir nicht nochmal, aber es fühlt sich gut an das ganze Zeug loszuwerden.
Kurz vorm Auszug gab es noch eine Abschiedsparty und die restlichen Kleinigkeiten wurden per Tombola an unsere Freunde und Nachbarn verlost. Seine letzten Habseligkeiten so herzugeben, kann man nur empfehlen 😉
Liebe Nachbarn und Freunde: DANKE für diesen unvergesslichen Abend, ihr seid die Besten!
Ein spezielles Dankeschön geht noch an unsere lieben Wohnmöbse Angie und Dieter! Schön, dass Ihr da wart und in München campiert habt 🙂
Und was wir für geniale Geschenke bekommen haben: Tank- und Wellnessgutscheine, Wertmarken für Badewannennutzung und bekocht werden, Mininudeln, die nicht ins Gewicht fallen und einen mitschwingenden Getränkehalter – was will man mehr?
Die Wohnung musste dann auch noch komplett geweißelt werden, das macht mit Freundin Krissi, guter Musik und Prosecco natürlich mehr Spaß! 🙂 Danke liebe Krissi für deine tolle Unterstützung!
Wie reagieren Freunde und Familie?
Erst im Oktober (nachdem wir die Wohnung gekündigt hatten) fingen wir an, unseren Freunden und Familien vom großen Vorhaben zu erzählen. Die meisten waren positiv gestimmt, einige hatten es schon erwartet und nur meine Mama war leicht traurig, dass es statt den erhofften Baby-News “nur” der Umzug in den Bus war 😉
Ich persönlich war überrascht von den tollen Reaktionen und den ganzen “Ihr könnt jederzeit zum Duschen oder Wäsche waschen vorbei kommen”-Versprechen. Klar gibt es Skeptiker, aber: Hey, wir machen das ja für uns und nicht für andere, oder? Dass nicht jeder diesen Wunsch mobil zu leben nachvollziehen kann, ist auch verständlich. Schön war, dass keiner versucht hat, es uns auszureden. Alle sehen es wie wir: Wenn es nicht klappt, sucht man halt wieder eine Wohnung.
Für die meisten, v.a. für meine Mama, war das Wichtigste, dass wir zusammen glücklich sind und bleiben.
Für uns ist klar, wir wollen das jetzt so. Wenn sich rausstellt, dass einem von uns das mobile Leben nicht taugt, wird an einem Strang gezogen. Es bringt nichts, sich zu etwas zu zwingen, was der eine vielleicht nur dem anderen zu Liebe tut.
Jetzt verlassen wir München erstmal und genießen den langersehnten Winterurlaub im hohen Norden, wo auch immer es uns da hinzieht.
Wir hoffen Ihr begleitet uns und lest weiterhin mit! Wir freuen uns auf unser neues Leben mit vielen Abenteuern, Herausforderungen und neuen Eindrücken in unserem kleinen WHATABUS!
Krasser shice! Daumen hoch von uns für Euren Schritt und das Ausmisten vorher. Ja, das befreit!
Ganz wichtig ist immer, zuerst irgendwann mal zu erkennen, dass man alles nur für sich (oder Kinder und eigene Frau/eigenen Mann) macht und nicht für irgendwen. Dieser “irgendwen” gibt einem ja ohnehin immer nur die Tips und Ratschläge, auf die man selber kommt.
Genießt Eure Zeit, egal wie lange es anhält und macht Euer Ding. Auch der – für die eventualität bereit gehaltenen optionalen Rückschrittsplan – bekommt von uns den “Daumen hoch”. Das zeigt nämlich, wie unverkrampft und flexibel Ihr beiden an die Umsetzung des #vanlife rangeht. Nur schlau und logisch. Radikal ist manchmal bei dieser Nummer zu kurz gesprungen. Denn es geht ja nicht ums “cool sein” oder dem “Erfüllen von Erwartungshaltungen Dritter”.
Wir sind gespannt auf Erfahrungs- und Umbauberichte am Bus. Und mal ehrlich, wenn der Bus doch die möglichen 35 cm zu klein ist, wird sich doch eine Möglichkeit finden lassen….
Von uns alles Liebe und viel Spaß beim neuen Lebensabschnitt!
Hey Alex,
Vielen Dank für die lieben Worte! Du hast es perfekt erfasst, wir wollen nicht cool sein (sind wir ja schon 😎 ), sondern einen anderen Lebensstil ausprobieren.
Wir sind auch sehr gespannt wie uns das taugt 🙂
donnerwetter,
das nenne ich mal konsequent ! hut ab vor eurem vorhaben und vui glück !
da sind wir mächtig gespannt auf die nun folgenden erfahrungs- und erlebnisberichte
alles gute und saisonbedingt wünschen wir auch noch einen guten rutsch in’s neie
liebe grüße, die angie und der tom
Danke ihr beiden!
Ja,wir sind auch ganz gespannt wie das weiter geht, im Moment ist es ja noch ganz offiziell Urlaub da kommt kein “neues” Gefühl hoch,aber das kommt sicher noch 😉
Das ist ja ein toller Schritt!
Ich finde es total klasse, dass ihr euch an diesen Schritt heranwagt und alles so unverkrampft seht, das ist toll! Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Leben eures Traumes und bin gespannt, welcher Erfahrungen ihr macht. Und wie es sich euer Lebenskonzept entwickelt 🙂
Beste Grüße und natürlich schon einmal alles Gute für das neue Jahr!
Futzipelz
Vielen Dank! Wir sind schon sehr gespannt was uns alles erwartet! Vor allem jetzt im Winter werden wir schon andere Herausforderungen haben als im warmen Sommer. Aber nur so lernt man und merkt, ob es das Richtige ist oder? 😉
Hi Reisende
Wir von Travel-Cycle wünschen Euch viele schöne gemeinsame Stunden, Tage, Monate und Jahre. Wir hoffen, dass Ihr dabei glücklich seid und, was noch wichtiger ist, noch lange bleibt. Logisch, dass wir Euch durch Lesen begleiten. In diesem Sinne, habt viel Spaß und zieht Euer Ding durch.
Travel-Cycle
Hallo!
Schön, dass ihr uns treu bleibt 🙂
Wir freuen uns total auf unseren neuen Lebensstil und die kommenden Erlebnisse! Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Richtige Entscheidung. Was habt ihr zu verlieren? Nix. Ihr könnt nur an Erfahrung gewinnen, neue Leute, neue Lebensformen, die Welt kennenlernen. Wenn das #vanlife vielleicht dann irgendwann mal nicht mehr für euch funktioniert, gibt es ja tausende Möglichkeiten anders zu wohnen. Im Schiffscontainer, im Tiny House oder, oder… Beispiele findet ihr u. a. Genügend bei uns auf wohn-blogger.de ( bisschen “Eigenwerbung” müsste jetzt sein)
Ansonsten bleibt nur noch, euch ein spannendes 2017 zu wünschen.
LG Sig und Sven
Hallo ihr beiden!
Danke und ja, ihr habe vollkommen recht,es gibt so viele Möglichkeiten! Die tiny houses finde ich persönlich mega toll! Das wäre eine super Alternative zum mobilen Leben, aber jetzt schauen wir erstmal mal wie sich alles entwickelt 🙂
Ihr Lieben: Herzlichen Glückwunsch zum Umzug!!!! Habt super viel Spaß und nur ganz tolle Tage im Whatabus! … mit Euer guten Laune und DER Lebensfreude wird Euch das 100% ein Leichtes sein! 🙂
Freuen uns echt unheimlich drauf Euch mal wieder zu sehen! Aller liebste Grüße,
Sabine und Micha
Danke ihr 2!!! Wir sind auch ganz optimistisch dass das gut läuft 🙂 Und ja, wir müssen uns unbedingt wieder sehen! Piiiizzzzaaaa!! 😀
Wow! Deswegen seid ihr die letzten Tage so beschäftigt! Wünsche euch viel Erfolg und bin gespannt, wie es euch so gefällt 🙂
Genau! 😉 Danke und wir sind auch gespannt!
Auch von unserer Seite wünschen wir Euch viel Erfolg. Möge alles so kommen wir Ihr es Euch wünscht.
Doppelt guten Start ins neue Jahr, bleibt Gesund und macht alles was Spass macht. Denn wir sind überzeugt, weniger ist mehr.
Viel Glück.
Vielen lieben Dank ihr 2! Genau, weniger ist mehr 🙂 So sehen wir das auch!
Euch auch einen guten Start ins neue Jahr!
Hei zäme
Herzliche Gratulation zum Umzug in den Bus! Mutige Entscheidung, jetzt im Winter. 🙂 Ihr seid aber ja keine Anfänger mehr, was das Leben unterwegs anbelangt. Das klappt schon! Wir leben mittlerweile auch seit über 8 Monaten in einem Fiat Ducato, allerdings in der längsten Version.
Liebe Grüsse, viel Spass und en guete Rutsch aus Andalusien
Sabine und /Reto von Living in a Box
Ihr macht das definitiv genau richtig!! Vielen Dank für die tollen Beiträge!! Großartig!
Hallo Andreas,
danke für Deinen Kommentar. Das lesen wir natürlich gerne!
Viele Grüße, Marc und Selena
Hallo ihr Lieben, ich verfolge eure Beiträge schon eine ganze Weile und finde, dass ihr das super macht. Ich spiele auch mit dem Gedanken, meine Wohnung aufzugeben und im Van zu leben. Habe mir grade einen Pössl Summit 600+ bestellt, der im Frühjahr 2019 geliefert werden soll. Ich bin Privatier und muss nicht mehr arbeiten 🙂 Meine Frage an euch: In der BRD MUSS man, nach meinen Recherchen, einen festen Wohnsitz haben. Reicht es, wenn ich mich irgendwo bei Verwandten offiziell anmelde? Viele Grüße und alles Gute.
HG
Hallo Hans,
ganz lieben DAnk fürs Mitlesen!
Eine Rechtsberatung können wir Dir hier nicht geben, aber zumindest ein paar Punkte aus unserer Sicht dazu:
Deine Verwandten müssen bestätigen, dass Du bei ihnen wohnst. Nur so kannst Du Dich bei ihnen anmelden. Eine falsche Angabe kann wohl strafbar sein.
Aber wenn da zumindest ein paar Sachen von Dir sind und vielleicht die theoretische Möglichkeit für Dich besteht zu übernachten, sollte es funktionieren.
Und vielleicht ein gut gemeinter Tipp: “Übe” so viel wie möglich mit deinem Bus, wenn Du ihn hast und kündige nicht gleich deine Wohnung. Mach einfach ständig kürzere Touren und auch ein paar längere. So findest Du heraus, ob das mobile Leben überhaupt was für Dich ist. So wie im #vanlife ist es nämlich nur in wenigen Momenten und das muss man dann schon mögen.
Kannst uns ja mal bezüglich deiner Pläne auf dem Laufenden halten.
Viele Grüße aus dem Bus,
Marc und Selena
Hallo Marc, hallo Selena,
vielen Dank für eure Antwort. Bevor ich meine Wohnung kündige, werde ich das natürlich ausprobieren. Mir ist schon klar, dass (auch eurer) #vanlife nicht immer das Nonplusultra ist. Es gibt ja viele Blog’s, die #vanlife beschreiben und leben. Für mich hat es halt einen gewissen Charme, nicht mehr im sogenannten Mainstream zu leben und jetzt habe ich die Gelegenheit dazu, es zu leben. Wir werden sehen und wir bleiben in Kontakt.
Viele Grüße aus der Wohnung.
Hans