Anfang April 2017 hat das Europaparlament eine Verordnung zu Roaming-Gebühren verabschiedet: Ab dem 15. Juni 2017 fallen in der EU die Gebühren fürs Roaming weg. Im Mai muss der EU-Rat die Verordnung noch endgültig auf den Weg bringen, die Zustimmung gilt aber als sicher.

Der schrittweise bereits seit 2007 erfolgte und nun in Kürze endgültig erledigte Wegfall der Roaming-Gebühren ist natürlich eine schöne Entwicklung besonders für uns Camper. Somit braucht man sich als Reisender über Ländergrenzen innerhalb der EU schon keine Gedanken mehr machen, dass Telefonieren oder Surfen mit dem Smartphone teurer als Zuhause wird.

Auch in Grenzregionen braucht man dann nicht mehr aufzupassen, im richtigen Netz eingebucht zu sein – man kann dann bedenkenlos das stärkere Netz nutzen. Das kann gerade in den Alpen in der Grenzregion Deutschland – Österreich sehr sinnvoll sein, da die ausländischen Netze meist deutlich stärker funken als die deutschen.

Letztes Jahr war noch im Gespräch, dass die Roaming-Freiheit innerhalb der EU nur bis zu 90 Tage pro Jahr gelten sollte. Das ist vom Tisch. Allerdings soll der Missbrauch von günstigeren Tarifen aus einem anderen Land unterbunden werden. Hierfür wird es eine Formel geben, die für den Laien nur schwer durchschaubar ist.

Es bleibt abzuwarten, wie das die Mobilfunk-Anbieter tatsächlich handhaben werden. Aber keine Angst: hier werden nicht einfach so aus dem blauen Himmel Gebühren erhoben. Und es dauert eine ganze Weile, bis die Formel zuschlägt.

Wenn Ihr aber die EU verlasst, zum Beispiel nach Moldawien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Albanien etc., heißt es doch wieder aufpassen: Hierfür gilt die die neue EU-Verordnung natürlich nicht. 

Viele Anbieter bieten für den Aufenthalt in diesen Ländern Surf- und Telefonie-Pakete an. Erkundigt Euch also am besten schon vor der Abreise, wie Ihr hier teure Roaming-Gebühren im Non-EU-Ausland umgehen könnt.

Im nächsten Schritt bleibt jetzt nur noch zu hoffen, dass auch die deutschen Anbieter ihre Netze auf eine ähnlich gute und starke Signalqualität ausbauen, wie wir es aus so ziemlich allen anderen EU-Ländern gewohnt sind…