Klar, dass ein Einzug ins Wohnmobil Minimalismus bedeutet.

Klar auch, dass die Ansprüche, die man als Frau an eine Wohnung hat, genauer gesagt an Garderobe und Badezimmer, runtergeschraubt werden müssen.

Aber müssen alle Camper-Frauen jetzt zu Jogginghosen- und Schlappenträgerinnen mutieren, nur weil kein Platz mehr ist und Tussi-Sein im mobilen Zuhause unerwünscht ist?

Nein, bei mir definitiv nicht! Ich bin keine tussige Diva – dann wäre das Leben im Wohnmobil wohl auch nicht das Richtige. Aber ich möchte weiterhin Wert auf mein Äußeres legen. Und dazu gehören High-Heels und Make-up? Naja, nicht jeden Tag, ich gebe zu, Make-up lege ich selten auf, wenn dann Mascara. Und auch die hochhackigen Schuhe trage ich vielleicht einmal im Monat. Aber immerhin, ich habe sie dabei.

Und trotz ein paar Einschränkungen vermisse ich bisher nichts von dem, was ich in unserer Wohnung hatte.

Und so sieht das ganze in unserem WHATABUS aus:

Kleiderschrank

OK, einen begehbaren Kleiderschrank – wie er mittlerweile Standard in vielen Haushalten ist – hatte ich nie. Aber einen großen Kleiderschrank schon. Diesen zu reduzieren, fiel mir dennoch nicht schwer. Ich hänge nicht an alten Kleidungsstücken, sondern kaufe lieber mal was Neues.

Ganz im Gegensatz zu Marc, der immer noch viel mehr Kleidung als ich besitzt und deshalb sogar das größere Schrankfach im Bus beansprucht.

Ich habe das kleinere Fach bekommen, doch mit Hilfe der tollen Aufbewahrungsnetze, finden auch die vielen Schlüpfer und Socken ihren Platz. Und ihr glaubt gar nicht, wieviel in dieses Fach passt: Ich habe mindestens 3 Jeans, 8 T-Shirts, 5 Blusen, viele Tops und Sportkleidung darin. Zugute kommt mir wohl auch, dass ich kein Pullovertyp bin, die nehmen nämlich sehr viel Platz weg.

Handtasche

Die Handtasche habe ich jetzt nach fünf Monaten endgültig aus dem Bus verbannt, weil ich sie gar nicht mehr benutzt habe und sie hinter dem Fahrersitz auch leicht im Weg war – sie blieb beim Drehen der Frontsitze öfter mal hängen.

Eine tolle Alternative zur Handtasche: der Hipster-Turnbeutel! Der ist klasse, es passt viel rein und er sieht außerdem cool aus. Bei Nichtgebrauch kann man ihn ganz klein falten und in den Schrank stopfen. Sollte ich tatsächlich mal was Schickes benötigen, habe ich eine wunderschöne Clutch (Minihandtasche) im Kleiderschrank, in die gerade mal Handy und Taschentücher passen 🙂

Lockenwickler

Ja, richtig gelesen, ich habe Lockenwickler dabei. Die muss ich Euch unbedingt demnächst mal in einem Video vorstellen, die sind nämlich klasse! In der alten Wohnung hatte ich Lockenstab, Glätteisen und einen Föhn. Das ist jetzt alles weg – und ich vermisse diese Sachen nicht übermäßig.

Aber wenn ich doch mal Lust auf eine außergewöhnliche Frisur habe (z.B. für Hochzeiten, Familienfeiern oder sonstige spezielle Anlässe), sind die leichten und platzsparenden Lockenwickler – noch dazu ganz ohne Strom – ideal!

Geldbeutel

In mein Ungetüm von Geldbeutel passt so allerhand rein, aber auf Tour erwies er sich doch als recht unpraktisch und einfach zu groß. Mittlerweile habe ich ihn durch ein kleines Beutelchen ersetzt, welches in die Hosentasche passt. Klar, die verschiedenen Fächer vorher waren schon toll, aber ich liebe meinen handlichen “Ice Cream Money”-Geldbeutel!

Schuhschrank

Schuhe hatte ich ganz klischeemäßig wirklich einige! Zugegeben, ein paar hab ich auch noch eingelagert, ich konnte nicht alles weghauen.

Unser neuer “Schuhschrank” besteht aus einer großen Kiste, in der auch die klobigen Wanderschuhe viel Platz beanspruchen. Ansonsten ist das “Alltagsschuhwerk” in der Nische zwischen Beifahrersitz und Türe aufbewahrt. Vorteil: Man hat sie beim Aussteigen schnell zur Hand und beim Einsteigen sind sie schnell verräumt. Anspruchsvolle Schühchen sollte man da aber nicht haben, eher kontakt- bzw. knautschfreudige 😉

High Heels

Ein Paar ist immer dabei (Ihr wollt gar nicht wissen, wieviele das vorher waren…). Man weiß ja nie, ob mein Mann mich mal schick ausführt, eine Hochzeitsfeier ansteht oder ich spontan einfach Lust drauf habe, auf hohen Absätzen durch die Gegend zu stakseln. Platz finden sie im Jackenschrank neben dem Kühlschrank.

Abendgarderobe

Bleiben wir bei schicken Anlässen – das kleine Schwarze, ein Rock und ein Paar Halterlose sind auch immer im Bus verstaut. Trage ich zwar auch nicht oft, aber wenn mein Mann plötzlich zum Gala-Dinner lädt, will ich ja gewappnet sein 🙂

Spaß beiseite, für Geburtstage, Partys oder Hochzeiten habe ich schon gerne ein paar hübschere Teile schnell zur Hand.

Marc hat übrigens auch immer zwei Hemden an Bord – ein schwarzes und ein weißes; vielleicht packt er ja demnächst auch einen Anzug ein, im Jackenschrank wäre noch Platz…

Kosmetik & Schmuck

Wie oben schon erwähnt benutze ich meine Mascara regelmäßig. Make-up und Puder habe ich dabei, weil ich es auch nicht einfach wegwerfen wollte, aber das wird eher selten rausgekramt. Viel Platz nimmt es im Bad nicht weg, deswegen darf es mitfahren. In den Aufbewahrungstaschen und in einem Netz darf ich mich “austoben”. In dem rosa Beutel bewahre ich Ohrringe, Ketten und Haarschmuck auf.

Spiegel

Meinem geliebten großen Spiegel im tageslichtdurchfluteten Badezimmer unserer alten Wohnung trauere ich tatsächlich nach.

Der Badspiegel in WHATABUS ist bescheiden, hängt quasi ums Eck und hell ist auch was anderes. Gut, dass die Außenspiegel da einen guten Job machen. Sogar Ablagemöglichkeiten habe ich. Zum Augenbrauen zupfen sind sie genial – vor allem wenn noch ein bisschen Sonne scheint: das klappt sogar besser als früher!

Ihr seht, trotz Einsparungsmaßnahmen muss ich nicht dringend auf meinen Tussikram verzichten. Doch wer mich kennt, weiß, dass ich keine echte Tussi bin – aber wenn ich mal Lust drauf hab, möchte ich gewappnet sein, auch im Wohnmobil 😉