Mit Wohnmobil und Kajak auf Tour gehen, das wäre schon eine Sache. Bei vielen scheitert dies am Stauraum bzw. der Transportmöglichkeit für ein großes Kajak. Man bräuchte dafür einen passenden Dachträger und außerdem wird damit das Wohnmobil auch noch höher.
Deswegen haben wir für Euch ein aufblasbares Kajak getestet – das Modell ‘Ottawa’ von Sevylor.
Das knapp vier Meter lange Kajak ist geeignet für 2 Personen oder 2 Personen mit einem Kind und kostet ca. 700 € bei Amazon.
Lieferumfang:
Das Kajak wird in einem wasserfesten Rucksack geliefert mit zwei Sitzen für Erwachsene und einem Sitz für Kinder sowie einem Manometer zum Messen des Luftdrucks, der abnehmbaren Finne und einem Reparaturset.
Der Rucksack ist vom Format her so groß, dass er in die üblichen Heckgaragen und in den Stauraum unter dem Bett bei Kastenwägen passt. Wir haben das Boot in einer Zarges-Box mit den Maßen 80x60x41 cm transportiert. In der Kiste haben wir auch noch die Schwimmwesten und andere Kleinteile untergebracht.
Zusätzlich benötigt man noch Doppelpaddel, z.B. das Modell K-Perf230 von Sevylor (ca. 50 € pro Paddel).
Zum Aufblasen hat man die Wahl zwischen einer Handpumpe (z.B. Doppelhub-Handpumpe RB2500G, ca. 20 €) oder einer 12-Volt-Pumpe mit eingebautem Nanometer (ca. 100 €).
Aus Sicherheitsgründen sind Rettungswesten zu empfehlen (z.B. Helly Hansen Unisex Rettungsweste).
Aufbau:
Der Aufbau geht recht flott.
Die Luftkammern sind nummeriert, zunächst bläst man den Boden auf, dann die beiden Seitenkammern. Dies geht sehr einfach über die Bostonventile.
Man sollte darauf achten, dass die Luftkammern möglichst symmetrisch in den Nylonhüllen liegen. Dies ist uns nie hundertprozentig gelungen.
Die Sitze kann man einfach mit dem Mund aufblasen. Sevylor hat für den Einbau der Sitze die patentierte Seatography-Methode entwickelt: An den seitlichen Laschen sind genau die Punkte vermerkt, wo man die Sitze einhaken muss, je nachdem ob man 2 oder 2+1 Sitze einbaut. Die Haken lassen sich recht schwer in die schmalen Stofflaschen befestigen. Die Rückenlehne ist individuell verstellbar.
Alleine hat man das Kajak mit einer 12-Volt-Pumpe in 15 Minuten einsatzbereit, hier ein Zeitraffervideo vom Aufbau:
Benutzung:
Zum Transport in Richtung Wasser kann man an den seitlichen Griffen die Paddel einhaken. Vorne und hinten gibt es weitere Griffe, an denen sich das Kajak zu zweit gut tragen lässt.
Dann geht’s ins Wasser.
Da die Luftkammern wie erwähnt nicht ganz gerade sitzen, driftet das Kajak unserer Meinung nach immer leicht nach rechts.
Durch die Bauart scheuert man mit den Paddeln eigentlich immer über den Nylonstoff. Wie lange dieser das aushält, ist fraglich.
Auch normal beim Kajakfahren ist, dass man mit den Paddeln so einiges ans Spritzwasser ins Boot schaufelt.
Aber wir als Anfänger kamen sehr schnell klar mit dem Kajak, wie Ihr hier im Video sehen könnt:
Ob das Boot auch für wilderes Wasser geeignet ist, können wir nicht beurteilen. Wir werden es aber mal testen, wenn wir mehr Übung haben.
Abbau:
Zurück von der Paddeltour lässt man das Kajak am besten zunächst in der Sonne trocknen.
Dafür kann man es gut ans Wohnmobil lehnen, so dass das Wasser nach unten in Richtung Lenzventil läuft. Ein Teil des Wassers läuft an der Spitze dann langsam durchs Material raus.
Anschließend schraubt man die Bostonventile ab und die Luft entweicht sehr schnell.
Beim Zusammenlegen und Verstauen in den Packsack ist man am besten zu zweit.
Wenn das Boot nicht ganz trocken eingepackt wurde, sollte man es später noch mal zum Trocknen ausrollen.
Unser Fazit:
Positive Punkte:
- Das im Packsack verstaute Kajak lässt sich bestens transportieren.
- Es ist sehr schnell einsatzbereit, ca. 15 Minuten Aufbauzeit.
- Gute Tragegriffe
- Befestigungsmöglichkeit für die Paddel
- Praktische Staufächer
- Passendes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Es lässt sich leicht fahren, in ruhigem Wasser kann man ohne große Instruktionen loslegen.
- Ganz guter Sitzkomfort
Negative Punkte:
- Das Kajak ist nicht so einfach komplett gerade aufzublasen, da die Luftkammern verrutschen, deswegen fährt es nicht 100% geradeaus.
- Durch die Luftkammern ist das Kajak breiter und man scheuert mit den Paddeln eigentlich immer über den Stoff.
- Sitze lassen sich nicht ohne Ruckeln einhaken.
Danke für den Test, wir suchen nämlich auch ein Kajak.
Gruß
Andreas
Das Kajak kann ich sehr empfehlen! Ich war mit einer Freundin am Ammersee angeln und wir haben uns das Modell ausgeliehen. Lies sich gut fahren und ist sehr robust.
Vielen Dank für den ausführlichen Test. Wir wollen das Kajak bei uns im Programm aufnehmen und verlinken gerne auf Ihre Seite!
Beste Grüße aus Köln