Organspende und Camping? Wie passt das zusammen? Auf den ersten Blick überhaupt nicht. Auf den zweiten Blick geht es uns aber alle an. Egal ob Camper oder Nicht-Camper.
Schließlich denkt man bei Organspende schnell an Unfall, Krankenhaus und Tod – aber nein, darüber wollen wir eigentlich nicht schreiben. Das Thema darf trotzdem nicht unter den Tisch gekehrt werden und liegt uns sehr am Herzen.
Am Sonntag, 24.06.2018 feiert ein ganz besonderer Freund von uns seinen 4. Geburtstag mit seiner Spenderniere und wir feiern mit. Als wir Ben kennengelernt haben, hat er uns seine tragische Geschichte bald erzählt. “Damit die Tränchen gleich beim Kennenlernen vergossen werden und dann Ruhe ist!”, so damals Ben.
Tatsächlich macht man sich über Dinge, die einen selbst nicht betreffen, wenig Gedanken. Aber dann lernt man plötzlich jemanden kennen, der seit seiner Kindheit eine wahnsinnige Tortur mitgemacht hat. Dialyse, ständige Arzt- und Krankenhausaufenthalte und das ewige Bangen, wann endlich eine Spenderniere kommt. Auf einmal bekommt das Ganze eine andere Bedeutung.
Ich habe einen Organspendeausweis.
Ich spende auch schon lange Blut. Vielleicht liegt das an meinem medizinischen Beruf, den ich nach der Schule ausgeübt habe, oder einfach daran, dass ich helfen möchte. Mir tut es nur kurz weh, wo andere lange leiden. Trotzdem ist es ein heikles Thema, über das ungern gesprochen wird. Wie oben schon erwähnt, hat Organspende oft mit Tod zu tun.
Für mich persönlich fühlt sich der Gedanke gut an, zu wissen, dass nach meinem Tod (der hoffentlich noch lange auf sich warten lässt), anderen Menschen mit meinen Organen geholfen werden kann. Ich spende alles. Was soll ich damit noch, wenn ich nicht mehr da bin? Auch Marc hat sich schon vor einigen Jahren einen Organspendeausweis zugelegt.
Habt Ihr außerdem keinen Organspendeausweis, liegt es in der Hand Eurer Angehörigen, zu entscheiden, ob und was gespendet werden darf. Möchtet Ihr Euren Lieben das zumuten? Ich nicht. Im Organspendeausweis darfst du deswegen selbst entscheiden, ob, was und was nicht gespendet wird.
Ab 16 Jahren darf man sich für das Organe spenden entscheiden. Die Entscheidung ist nicht lebenslang bindend, man kann sie jederzeit ändern.
“Ich haben gerade genug eigene Probleme…”
“Die Zeiten sind gerade auch so schon schwer…”
“Ich muss mich gerade um mich selbst kümmern…”
Probleme werden wir immer haben, die Zeiten waren noch nie perfekt und um sich selbst muss man sich auch immer kümmern. Aber die fünf Minuten Zeit, diesen Ausweis zu beantragen sollten wir alle haben. Deswegen unser Appell: beschäftigt Euch kurz damit, es dauert nicht lange und Ihr könnt anderen Menschen das Leben retten. Vielleicht seid ja auch Ihr dabei, wenn Euer Freund, Euer Bruder/Schwester, Lebenspartner seinen 4. Geburtstag nach der Organspende feiert!
Ausführliche Informationen findet Ihr hier. Und zum Ausweis beantragen geht es hier.