29. April bis 4. Mai 2015
Für das verlängerte Wochenende kündigte der Wetterbericht für die bayerischen Alpen nichts gutes an… südlich der Alpen sollte es aber trockener und deutlich wärmer werden. Also ab nach Süden.
Am Mittwochabend starteten wir direkt von einem Geschäftstermin mit gepacktem WHATABUS. Im Westen von München gab’s einen kurzen Zwischenstopp bei Dieter von RR Mobile: Wir wollen die beiden 11 kg-Gasflaschen gegen einen Gastank austauschen. Dieter vermaß unseren Gasschrank. In Kürze erfahrt Ihr hier im Blog, wenn der Tank eingebaut ist und wie zufrieden wir damit sind.
Über Garmisch-Partenkirchen ging es nach Österreich vorbei an Ehrwald über den Fernpass ins Inntal. Diverse Stellplatzführer empfahlen den Stellplatz am Gasthof Sonne in Piller. Hungrig erkundigten wir uns telefonisch, ob wir noch etwas zum Essen bekommen könnten und erfuhren, dass das Restaurant wegen Reinigung geschlossen war, wir den Stellplatz aber nutzen dürfen. Also gab es unterwegs eine Notverpflegung bei der Restaurantkette mit dem goldenen M.
Auf baustellenbedingten Umwegen kamen wir nach 22 Uhr im Ort Piller an und parkten WHATABUS auf dem Parkplatz des Gasthofes. Nachts regnete es, in höheren Lagen schneite es sogar.
Am nächsten Morgen inspizierten wir im Tageslicht den Ort und fuhren weiter Richtung Reschenpass. Die Landschaft im Tourismusgebiet Pitztal begeisterte uns so, dass wir hierher unbedingt wieder kommen wollen (bei besserem Wetter).
Über den Reschenpass kamen wir in Italien an und frühstückten auf dem Parkplatz Piz an der Seilbahn Schöneben, direkt am Reschensee. Die Sonne meinte es gut mit uns, so beschlossen wir die Straße ins Rojental zu fahren. Von 1500 Höhenmetern ging es rauf auf über 2100 m. Das Dorf Rojen auf knapp 2000 m ist einer der höchstgelegenen, ganzjährig bewohnten Orte in den Alpen.
Vorbei am Reschensee ging es dann von Schlunders in die Schweiz. Wir überquerten den 2149 m hohen Ofenpass (Pass dal Fuorn) und genossen die wunderschöne Natur und die Sonne.
Die Passstraße führt ins Inntal und vorbei an St. Moritz peilten wir den nächsten Pass an: Mit 2330 m über Meeresspiegel ist der Berninapass der bislang höchste Punkt, auf den wir WHATABUS kutschieren durften.
Über den Pass führt auch eine Bahnlinie, die in den Ortschaften auch öfter mal direkt auf der Straße verläuft.
In Campocologno verließen wir die Schweiz wieder und peilten den italienischen Apricapass an, mit 1200 m Höhe ein Spaziergang für WHATABUS.
In Malonno kehrten wir im Ristorante Orietta ein. Wir durften die Nacht auf dem Parkplatz vor dem Restaurant stehen bleiben. Beim Aufstehen stellten wir fest, dass auch die Motorradfahrergruppe hier genächtigt hatte. Nach einigen Gläschen Wein hatten sich die schwäbischen Jungs dazu entschlossen, ihre Schlafsäcke und Isomatten direkt auf der Terrasse des Gasthauses auszurollen.
Unser nächstes Etappenziel war eigentlich der Lado d’Idro, den wir über den Passo di Croce Domini erreichen wollten. Kurz vor der Passhöhe mussten wir uns aber geschlagen gegeben, die Wintersperre war noch nicht aufgehoben.
Also ab zum Lago d’Iseo, der uns in Pisogne mit tiefhängenden Wolken und Nieselregen begrüßte. Nach einem Spaziergang durch die Stadt prüften wir den Wetterbericht: Auch südlich der Alpen war das schlechte Wetter angekommen. Aber südlich der Po-Ebene im Apennin war Sonne angesagt. Also auf weiter in Richtung Süden.
In Mantua parkten wir auf dem großen Park- und Wohnmobilstellplatz am Stadion und radelten in die Innenstadt und ans Seeufer. Zum Maifeiertag waren viele Touristen unterwegs. Am Ufer spielte an einem Kiosk eine Rockband.
In der Burg Canossa wollten wir dann um gutes Wetter bitten. Wir kehrten im Nachbarort Rossena in der Trattoria dal Cavaliere Nero ein und übernachtetem auf dem gegenüberliegenden Parkplatz.
Beim Aufstehen stellten wir fest, dass es sich sogar um einen semioffiziellen Wohnmobilstellplatz handelt, neben Toiletten, einer (abgesperrten) Dusche gibt es sogar ein Geschirrspülbecken und kostenlose Stromanschlüsse.
Wir packten die Mountainbikes aus und drehten bei strahlendem Sonnenschein und 27 Grad eine 25 km lange Runde, die bergauf und bergab führte, natürlich inklusive Besichtigung der Burg von Canossa und Stopp im asiatisch inspirierten Weiler Votigno mit Tibetmuseum.
Nach der Tour wollten wir unsere Vorräte auffüllen und stellten fest, dass die nächsten größeren Supermärkte noch fast eine Stunde Fahrt entfernt waren. In der Parmaschinkenkapitale Langhirano kauften wir ein und fuhren weiter in das Bergdorf Monchio delle Corti, Tor zum Parco dei Cento Laghi (“Park der 100 Seen”). Zum Abendessen schlemmten wir mehrere Gänge selber gekochtes Menü. Nach dem Aufstehen testeten wir unseren neuen Omnia-Backofen (ausführlicher Test in Kürze).
Von Trefiumi radelten wir 500 Höhenmeter rauf zum Lago Ballano und waren begeistert. Wunderschöne Buchenwälder, ein frischer Bergsee, an dem man angeln darf und wohl sogar campen. Unsere Liste mit geplanten Zielen wird immer länger… Über Stock und Stein ging es weiter zur Skistation Prato Spilla.
Nach der Radtour fuhren wir mit WHATABUS wieder Richtung Reggio Emilia, um so langsam die Heimfahrt anzutreten. An einem Aussichtspunkt gab’s dann frischen Kuchen aus dem Omnia, bevor wir den Apennin wieder verließen.
In Reggio kauften wir noch mal in einem am Sonntag geöffneten Supermarkt italienische Lebensmittel für daheim ein und steuerten zurück nach München. In Bozen verbrachten wir die Nacht auf einem offiziellen Wohnmobilstellplatz direkt an der Brennerautobahn. Im Omnia probierten wir dann noch, Ciabatta selber zu backen.
Montagvormittag ging es über den Brenner mit vielen Eindrücken zurück nach Hause.