12. Oktober 2015
Vor ein paar Monaten sind wir “virtuell” mit unseren Blogger-Kollegen von Outdoor Sports Tour in Kontakt gekommen. Persönlich getroffen haben wir uns bislang noch nicht (am Stilfser Joch haben wir uns um einen Tag verpasst). Trotzdem haben wir es geschafft, uns gegenseitig zu interviewen.
Hier gibt’s unsere Fragen an Daniel von Outdoor Sports Tour und seine Antworten.
Das Interview, das Daniel mit uns geführt hat, gibt’s unter http://www.outdoorsportstour.de/2015/10/whatabus/.
Was treibt Euch nach draußen?
Naja, wann wenn nicht jetzt, das ist eigentlich unsere Antwort auf diese Frage :). Wir lieben Outdoor Sport, und in den jungen Jahren wollen wir es da einfach richtig krachen lassen!
Ihr seid ja gerade länger unterwegs. Wo seid Ihr schon gewesen? Welche Ziele sind noch geplant?
Ja, seit genau 6 Monaten sind wir nun auf Tour und weitere 18 Monate liegen vor uns. Bisher waren wir knapp fünf Monate lang im wunderschönen Norwegen zum Skitouren gehen und Wandern. Danach ging es nach Slowenien, durch das Friaul und Osttirol bis ins Vinschgau. Dort haben wir die letzten zwei Wochen mit Mountainbiken verbracht. Momentan sind wir auf Elba. Als nächste Ziele stehen Ligurien und dann die Alpen zum Skitouren gehen auf dem Programm.
Wie kamt Ihr zu dem Entschluss, für eine so lange Reise am Stück auf Tour zu gehen?
Wir waren einen Monat im Urlaub in Norwegen und haben festgestellt, dass wir eigentlich viel mehr Zeit bräuchten, um all das zu erleben, was uns lockt – für 3 Monate bekommen wir keinen Urlaub, für 1 Jahr lohnt es sich nicht alles aufzugeben – also haben wir gleich zwei Jahre Auszeit genommen. Der Entschluss fiel übrigens keine 4 Monate vor Tourstart – entsprechend hektisch und voll waren dann die Monate bis zur Abfahrt.
Steht Ihr nachts lieber frei, auf Stellplätzen oder Campingplätzen? Wie läuft bei Euch die Suche nach einem guten Übernachtungsplatz so ab?
Am Liebsten stehen wir frei. Wir wollen aber definitiv niemanden damit verärgern. Meistens machen wir uns vorher schlau, wo es gut gehen könnte und wo man abseits von Dörfern über Nacht parken kann. Dazu benutzen wir zum Beispiel die App “Camperkontakt” oder Google Maps mit Satellitenbild-Ansicht. Falls wir spontan suchen, fahren wir einfach drauf los, bis wir etwas Passendes finden. In der kalten Jahreszeit genießen wir ab und an aber auch gerne Mal den Komfort eines Canmping-Platzes.
Habt Ihr schon mal schlechte Erfahrungen beim Freistehen gemacht oder wurdet vertrieben?
Schlechte Erfahrungen haben wir tatsächlich noch nie gemacht. Ein paar Mal wurden wir mehr oder weniger freundlich darauf hingewiesen, dass wir hier nicht übernachten können, aber sonst gab es nie Probleme. Eher ging es uns im Dunstkreis von Städten oder in Häfen im Süden mal so, dass wir uns nicht ganz sicher waren, wie sicher der Stellplatz ist oder es recht laut war – der Schlaf ist dann nicht der Beste :).
Könntet Ihr Euch vorstellen nur im Wohnmobil zu leben?
Auf jeden Fall – das machen wir ja momentan schon. Wir haben alles aufgegeben – Wohnung, Arbeit und Co. Unsere Möbel sind auf Freunde verteilt eingelagert und alles was wir in den zwei Jahren brauchen, haben wir im Bus dabei. Und das ist eine Menge :). Bisher macht uns dieses Leben große Freude – es fühlt sich sehr frei, leicht und unbeschwert an! Manchmal vermisst man aber eine bequeme Couch und ähnlichen Komfort :).
Wenn Ihr Euch jetzt noch mal ein Campingmobil kaufen würdet, für was für ein Fahrzeug würdet Ihr Euch wahrscheinlich entscheiden?
Eine oft diskutierte Frage beim nachmittäglichen Kaffee! Das Fahrzeug wäre auf jeden Fall kleiner, hätte Allrad-Antrieb und wäre alltagstauglich von den Maßen.
Momentan würden wir uns vermutlich für einen Ford Transit oder VW T5 LR entscheiden!
Hattet Ihr denn schon mal Probleme, weil der Allrad-Antrieb gefehlt hat?
Nicht direkt. Aber es ging uns öfter so, dass wir lohnende Wild-Stehplätze gesehen haben, die wir aufgrund der Größe und des fehlenden Allradantriebs bei unserem Bus auslassen mussten. Zudem wäre es für das Skitourengehen im Winter dann doch eine ziemliche Erleichterung. Besonders im Schnee ist man mit einem 3,5 Tonnen Fahrzeug schnell an einer spürbaren Grenze, wenn es bergauf geht oder man abseits der Straße einen Wildstehplatz sucht.
Wie würdet Ihr nach ein paar Monaten auf Tour den Begriff “Heimat” definieren? Hättest Du vor der Tour hier was anderes geantwortet?
Heimat ist und bleibt für uns nach wie vor Bayern. Da wir beide aber sehr bergverliebt sind, sind die Berge und auch Norwegen für uns ein Stück Heimat geworden. Dieses Gefühl hat sich durch die Tour verstärkt, aber auch vorher schon haben wir uns in den Bergen genauso zuhause gefühlt. Natürlich ist auch unser Bus ein Stückchen Heimat für uns geworden. Wir haben keine Wohnung mehr daheim – alles was wir in den zwei Jahren brauchen, haben wir im Bus mit dabei.
Danke für das Interview. Und weiterhin eine gute, ereignisreiche Reise! Hoffentlich lernen wir uns bald persönlich kennen!