Nach ein paar Problemen mit der Elektrik in WHATABUS war es höchste Zeit, die Ursachen zu suchen und abzustellen. Dafür fuhren wir in Vascos Werkstatt am Rand von Hannover.

Dabei arbeiteten wir an folgenden Punkten:

Lichtmaschinenverstärker raus samt Kabel

Letztes Jahr hatten wir uns zum Einzug in den Bus Sorgen gemacht, dass wir nicht genügend Strom an Bord fürs Arbeiten und Leben erzeugen könnten. Deswegen hatte ich mich von den vermeintlichen Vorteilen eines Lichtmaschinenverstärkers von Sterling überzeugen lassen. Vom Prinzip her klingt das Gerät ja schon mal sehr pfiffig: es greift direkt von der Lichtmaschine die Ladespannung ab und reguliert sowie verstärkt diese in Richtung Starter- und Aufbaubatterien.

Aber: Schon direkt nach dem Einbau begannen die Probleme – die Sicherung flog, alle Batterien wurden am gleichen Tag noch tiefenentladen. Da wir unseren Winterurlaub in Richtung Nordkapp starten wollten, war keine Zeit mehr, hier Ursachenforschung zu betreiben. In der schwedischen Kälte gaben dann alle drei Batterien ihren Geist auf und wir mussten sie austauschen. Kurze Zeit später brannte es sogar leicht – ein Kabel hatte ordentliche Schmorstellen.

Die Kabel wurden später zurück in Deutschland erneuert und die Sicherungen gewechselt – allerdings hatten wir schon bald die nächsten Schmorstellen. Aber es schien zu funktionieren – auch wenn wir nach den Schmorbränden immer ein mulmiges Gefühl hatten; der Feuerlöscher war ab sofort in Reichweite und oft kontrollierte ich während dem Fahren die Termperatur der Kabel.

Im Sommer gab nun auch der Lichtmaschinenverstärker seinen Geist auf, wir hatten kaum noch Ladung auf die Aufbaubatterien. Und kurz danach war die Lichtmaschine defekt.

Die Lichtmaschine ließ ich in einer KFZ-Werkstatt wechseln, ebenso wurde der Lichtmaschinenverstärker auf Gewährleistung ausgetauscht. Allerdings blieb auch der neue Sterling ohne Funktion…

Es war also höchste Zeit, hier Ordnung reinzubringen. Mit Vasco war ich schon lange per Chat im Kontakt gewesen. Er bot mir an, in seiner Werkstatt am Rand von Hannover für Ordnung in der Elektrik zu sorgen.

Also entfernten wir die komplette Installation des Sterlings samt der Kabel, um weitere Brände erst mal auszuschließen. Insgesamt hatten wir immer noch an drei Stellen verschmorte Kabel, die wir ausbauten. Wir vermuten die Ursache in einem zu kleinen Kabelquerschnitt, den die installierende Werkstatt gewählt hat sowie in zu kleinen Kabelschuhen für die Kabel.

Jetzt läuft die Ladung von der Lichtmaschine so wie sie im Urzustand von Pössl über den Elektroblock EBL 99 eingebaut wurde.

Leider hatte ich den Batteriecomputer* erst lange nach dem Einbau des Sterling installiert, deswegen konnte ich nicht vergleichen, wie gut die Ladung davor aus der Lichtmaschine über den Elektroblock funktionierte.

Wir werden jetzt erst mal ohne Lichtmaschinenverstärker oder Booster leben und arbeiten – wir testen jetzt, ob es so hinhaut. Die Anzeige auf dem Batteriecomputer mit teils deutlich über 20 A Ladung bei laufendem Motor, stimmt mich da doch recht positiv. Mal schauen, wann der Verkäufer des Lichtmaschinenverstärkers gewillt ist, die Mängel an seinem Einbau zu beseitigen.

Sicherungen

Vasco ist der berechtigten Ansicht, dass Sicherungen immer möglichst nah an den Batterien zu installieren sind. Auch dieses Thema bearbeiteten wir und sicherten so den Wechselrichter mit einer eigenen Sicherung sowie auch andere Ströme wie Solaranlage etc. direkt an den Aufbaubatterien ab.

Vasco vom Campervan & Wohnmobil Service und von Hannibal on Tour sagt zum Thema Sicherungen:

Zum Schutz vor Kurzschlüssen und Kabelbränden ist es notwendig, eine Sicherung an jede von der Batterie abgehende Leitung anzubringen. Die Sicherung muss so dicht vor der Batterie montiert werden, um sicherzustellen, dass gebrochene oder gelöste Kabel keinen Kontakt zur Karosserie (Masse) oder dem Minuspol der Batterie herstellen können. Hierzu zählen fast alle Metallteile am Fahrzeug. Zur Veranschaulichung: Stellt euch einfach vor, ein 10mm² dickes Kabel verläuft hinter euren Schränken und fängt rot an zu glühen!

Überprüfen der Kontakte

Im Laufe der Zeit hatten wir festgestellt, dass sich einige Schrauben der Kabel gelockert hatten. Diese wurden überprüft, um hier künftige Probleme zu vermeiden.

Vorrangschaltung Wechselrichter für alle Steckdosen

Die IVT Umschaltstation* für unseren 1200 W-Wechselrichter* war bislang nur an eine einzige Steckdose angeschlossen (die, die dem Wechselrichter am nächsten lag…). Vasco machte sich unter dem Bett am 230-V-Sicherungskasten auf die Suche nach den richtigen Kabeln, die durch die Umschaltstation geschleust werden müssen.

Größte Schwierigkeit war es, ein Kabel von dort in Richtung Wechselrichter (unter dem Esstisch) vorbei hinter dem Bad zu ziehen. Aber im x-ten Anlauf gelang dies.

Jetzt sind nicht mehr nur bei angestecktem Landstrom, sondern auch bei laufendem Wechselrichter sämltiche 230-V-Steckdosen für uns nutzbar.

Erweiterung der Solaranlage

Dazu lest Ihr mehr in einem separaten Artikel…

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3 Kommentare

  1. Hey Marc,

    freut mich zu hören, das soweit alles läuft.
    Das waren ja auch 2 echt unterhaltsame Tage.

    Wünsche euch noch viel Freude an eurer neuen Bordelektrik.

    Danke & Gruß

    Vasco

  2. Und nochmal ich… 😉 Habe auf Euren Bildern gesehen, daß Ihr eine Batterie von Biltema habt… Einer meiner absoluten Lieblingsläden in Schweden !!! Leider ist mein Kontostand da manchmal anderer Meinung…;-)
    Grüße,
    Carola

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