31. Dezember 2017 bis 2. Januar 2018
Tag 25: Sonntag, 31. Dezember 2017
Nach dem Aufstehen machen wir von unserem Nachtplatz eine zweistündige Wanderung zum Leuchtturm am Kap Tenaro. Das Wetter ist bestens.
Wir reaktivieren sogar einen alten, verschwundenen Geocache.
Auf dem Rückweg bestaunen wir noch sehr gut erhaltene Mosaike und einen verfallenen antiken Tempel.
Als wir zurück am Bus sind und gerade frühstücken, werden wir von 15 (!) italienischen Wohnmobilen geradezu eingeparkt… Zeit weiterzufahren.
Für den Silvesterabend haben wir den Anspruch, einen Platz an der Westküste zu finden, wo auch der Bus noch in der Sonne stehen kann, bis sie im Meer versinkt.
Bei solchen Ansprüchen dauert die Suche natürlich. Unterwegs stoppen wir an einem der vielen verlassenen Dörfern und fragen uns, ob die wohl nur im Sommer oder überhaupt nicht mehr bewohnt werden.
Schließlich finden wir unsere Bucht (natürlich und gottseidank nicht in der park4night-App gelistet), die sämtlichen Ansprüchen genügt. Wir haben nicht mal Netz hier, also steht einem ruhigen Silvesterabend nichts im Wege. Der Platz ist perfekt!
Wir genießen den Sonnenuntergang und kochen uns Spaghetti Bolognese und Schoko-Paradiescreme zum Nachtisch.
Dann kuscheln wir uns ins Bett und schauen Serien… um kurz nach 22 Uhr schlafen wir schon ein und bekommen nichts mit vom Jahreswechsel (der aber in Griechenland wohl ohne Feuerwerk begangen wird).
Tag 26: Montag, 1. Januar 2018
Gut ausgeschlafen wachen wir nach einer sehr ruhigen Nacht auf… Selena hat somit zum ersten Mal, seit sie sich erinnern kann, Silvester verpennt.
Kalimera 2018, wir freuen uns auf das Neue Jahr!
Durch noch schlafende Dörfer fahren wir weiter. In Aeropolis hat eine Bäckerei geöffnet und wir schlagen zu. Unsere Dose mit Weihnachtsplätzchen, die mittlerweile geleert ist, lassen wir mit leckeren griechischen Keksen auffüllen.
Dann steht eigentlich Mystras (UNESCO-Weltkulturerbe) auf dem Programm. Einige Kilometer vor Sparta stelle ich fest, dass dank Feiertag gar nicht geöffnet ist… naja, Pech gehabt. Wir frühstücken dort immerhin mit Blick auf die Ruinen und fahren weiter.
Erst dachten wir ja, der Umweg nach Mystras hätte sich nicht gelohnt… weiter in Richtung Kalamata müssen wir über den Gebirgszug, dessen verschneiten Höhenzug wir schon seit Tagen sehen.
Und der Umweg hat sich auf tollen Straßen mit Felsüberhängen und spektakulären Ausblicken vollkommen gelohnt! Wow!
Vorbei an Kalamata fahren wir nach Pylos, wo wir am Hafen parken, durch die Stadt im Sonnenuntergang schlendern und in eine superleckere Gyros-Bude einfallen.
Nach Knoblauch stinkend verkrümeln wir uns uns im Bus und arbeiten endlich mal wieder am Laptop, u.a. um Fotos zu sortieren und Berichte zu schreiben.
Tag 27: Dienstag, 2. Januar 2018
Nach dem Aufstehen gehen wir noch eine Runde in Pylos spazieren und trinken gemütlich auf dem Marktplatz Kaffee in der warmen Morgensonne.
Wir fahren weiter die Westküste des Peloponnes nach Norden und peilen den bekannten Voidokilia Beach an. Wir parken, frühstücken mit Blick auf Flamingos in der Lagune und schlendern die sandige Bucht entlang.
Die Bucht ist echt ein absoluter Traum, fast schon filmreif! Uns erinnert es sehr an unsere Fernreisen nach Südostasien – wunderschön!
Der Rest der Westküste, den wir abfahren, kann uns nicht so wirklich begeistern und wir fahren deswegen in Richtung der Ausgrabungsstätten von Olympia. Die Straßen dorthin sind in teils jämmerlichem Zustand. In Olympia haben keine Campingplätze offen und auf dem Parkplatz ist Camping verboten. Da wir in den vergangenen Tagen öfter davon gehört haben, dass die griechische Polizei mittlerweile wohl gerne Strafen von Wildcampern kassiert, fragen wir lieber mal auf der Polizeiwache nach… die Beamten sind teils sehr freundlich und versuchen auch noch, den geschlossenen Campingplatz anzurufen. Wir müssen ihnen dann versprechen, dass wir keine Möbel auspacken. Und es wäre ja außerdem “dangerous”… wie? Das Wetter – wir sollen bitte auf uns aufpassen.
Danach genießen wir in einer kleinen Taverne griechischen Salat, Moussaka und Gyros. Sehr lecker – aber irgendwie ist die Karte in jedem Restaurant so ziemlich identisch 🙂
Die Polizisten haben recht mit ihrer Wetterwarnung, es regnet die ganze Nacht teils in Strömen… Hoffentlich ist der Regen morgen vorbei.
zur Übersicht: Die WHATABUS-Wintertour 2017/18: Balkan und Kleinasien
Hallo Selena und Marc,
wir lauschen schon sooo lange…. lesen ganz still (und neidisch) Eure Berichte, dass ich mich heute doch endlich melde, um Euch ein glückliches Neues Jahr und weitere tolle Reisen zu wünschen. Wir reisen nämlich durch Eure Reportagen, denn wir sind momentant zu Hause (in Burgund) gefesselt!!! Wir verbringen normalerweise ca 6 Monate im Jahr in unserem Kastenwagen (Pössl 2 Win). Nur…wir haben ihn in September verkauft, hatten den neuen bestellt, der im November da sein sollte -pünktlich, um nach Süden (Spanien, Portugal usw.) zu fahren. Aber wir sind schon bei 3 Monaten Verspätung angelangt und müssen deshalb den Winter zu Hause verbringen…grrrr…
Wir freuen uns deswegen noch mehr gerade jetzt über Eure Seiten, und wollen Euch gratulieren für die Qualität des Inhalts, Texte und Fotos nicht nur der Reiseberichte sondern auch der technischen Ratschläge (zB haben wir endlich ein Abschleppseil bestellt und Schneeketten). Endlich habe ich eine Nähmaschine bestellt (die neue Roulotte muss neue Vorhänge haben)… eine W6, die so gut sein soll (hoffentlich, denn ICH kann nämlich nicht nähen -so verlasse ich mich total auf sie!). Der Omnia Backhofen kommt auch bald.
Zu diesen materiellen Dingen muss ich noch schreiben, wir teilen voll und ganz eure Einsichten, was das Nomadeleben angeht (zB: wir wollen unsere wunderbare Plätzchen nicht verraten, aus den selben Gründen wie ihr).
Also: nur weiter so, macht euch weiter ein wunderschönes Leben durch tolle Erfahrungen, schöne menschliche Kontakte, wunderbare Entdeckungen unserer Erde. Vielleicht treffen wir uns irgendwo in Europa auf einer verlorenen Piste (die bevorzügen wir immer!).
MERCI, continuez de nous faire rêver!! Bien amicalement, Beste Grüsse aus Dijon!
Edith
Hallo Ihr 2,
das ist ja schön, von Euch zu lesen. Und ganz lieben Dank für den Kommentar und das Lob.
Das mit dem Liefertermin ist ja ärgerlich, aber da geht es zur Zeit ja nicht nur Euch so. Aber die Vorfreude ist ja bekanntlich die größte Freude.
Und es wäre schön, Euch mal über den weg zu fahren!
Ganz liebe Grüße ausm Bus, immer noch in Griechenland,
Marc und Selena