1. bis 5. September 2016
Am Donnerstagmittag brachen wir von unserem Aussichtsberg Sotinski Breg nahe des Dreiländerecks Österreich-Ungarn-Slowenien in Richtung Maribor auf. Slowenien ist ja recht klein und wir waren relativ schnell mitten in der Großstadt. Und das obwohl wir uns dafür entschieden haben, maut- bzw. vignettenfrei durchs Land über Nebenstraßen zu reisen.
Direkt am Bahnhof gibt es einen Parkplatz speziell für Wohnmobile, wo noch nicht mal mehr kassiert wird als für normale PKW. Wir schlenderten ins Zentrum der Europäischen Kulturhauptstadt von 2012.
Bei der Touri-Info wurden wir sehr gut beraten und beschlossen, für die Nacht am Winter- und MTB-Sport-Gebiet Pohorje in Pekre Quartier zu beziehen – das Gebiet mit vielen Liften liegt direkt am Stadtrand.
Wir parkten für die Nacht direkt auf dem Platz am Lift und spazierten erst mal durch den Vorort von Maribor. Zum Essen ging es in ein Grillrestaurant und endlich konnten wir slowenische Spezialitäten mit Cevapcici und Co. probieren.
Da wir mal wieder Wäsche waschen mussten, suchten wir am nächsten Vormittag den lokalen Campingplatz „Kekec“ auf. Nachdem die Waschmaschinen fertig waren und wir gefrühstückt hatten, packten wir die Bikes aus und fuhren in der Gluthitze die gut 700 Höhenmeter nach Pohorje.
Da Selenas Bremsen am Fahrrad bei der Abfahrt ziemlich schwach waren, steuerten wir im Ort noch schnell einen Fahrradladen an. Der Besitzer kümmerte sich sofort darum und justierte die Bremsen nach – er wollte dafür noch nicht mal Geld haben. Natürlich haben wir ihm ein schönes Trinkgeld gegeben.
Die großen Pizzen nebst leckeren Salattellern am Abend hatten wir uns auf dieser Tour reichlich verdient.
Am Samstagvormittag nahmen wir noch zwei Berliner Rucksacktouristen mit in Richtung Autobahn und paddelten dann am Stadtrand von Maribor auf der aufgestauten Drava (Drau) mit unserem neuen aufblasbaren Sevylor-Kajak ein paar Kilometer. Wir wurden immer besser und sahen viele Reiher und andere Vögel am Fluss.
Am frühen Abend brachen wir auf und peilten den Ort Lasko an – hier wird das bekannte slowenische Bier gebraut und es gibt eine große Therme. Richtig begeistern konnte uns das Städtchen bei einbrechender Dunkelheit nicht, so landeten wir ein paar Kilometer weiter in Marija Gradec in einem Landgasthof. Erst am nächsten Morgen sahen wir im Tageslicht, dass wir eigentlich recht malerisch standen – direkt am Ufer eines Baches, am Rand eines romantischen Dorfes unter einer imposanten Kirche auf einem Berg.
Auf der Weiterfahrt nach Ljubljana landeten wir auf der Suche nach einem Frühstücksplätzchen in einem recht bergigen Gebiet und brachten WHATABUS mal wieder an seine Grenzen. Die fragenden Blicke der einheimischen Spaziergänger bestätigte Selena mit einem herzlichen: „Yes, we are crazy!“ An einer kleinen Kirche mit Friedhof fanden wir dann einen passenden Platz für unser spätes Frühstück.
In Ljubljana fanden wir am Sonntagmittag direkt am Flußufer einen Parkplatz und begaben uns zu Fuß auf Stadtbesichtigung. Die slowenische Hauptstadt ist definitiv einen Besuch wert: keine übermäßige Hektik auf den Straßen, in den Gassen und Fußgängerzonen der Altstadt eine tolle Atmosphäre und vom Burgberg ein Blick über die Häuser bis weit in die Berge.
Dani und André vom Pistenrudel, die wir auf dem OTA getroffen hatten, meldeten sich bei uns, sie wären mittlerweile auch wieder in Slowenien gelandet, weil ihre junge Hündin Luna dort ins Krankenhaus musste. Sie waren gerade in Postojna, was direkt auf unserer Route in Richtung Mittelmeer lag. Wir trafen sie also im Naturschutzgebiet Rakov Skocjan und ratschten noch bis sie wieder in die Klinik mussten.
Wir fuhren zum Abendessen in die Stadt Postojna zur Pizzeria am Sportplatz, wo wir auch für die Nacht stehen durften.
Am nächsten Morgen trafen wir Dani und André zufällig noch mal auf einem Supermarktparkplatz. Sie mussten ihre Tour leider unterbrechen, Luna sollte zur Behandlung zurück nach Deutschland. Gute Besserung an Luna!
Wir fuhren auf teils sehr engen und steilen Nebenstraßen in Richtung Piran, unterwegs hatten wir tolle Ausblicke und frühstückten am Rand von Weinbergen mit Blick aufs Meer. Wie schnell sich die Landschaft verändert ist wirklich faszinierend.
Am Mittelmeer angekommen parkten wir WHATABUS in Portoroz auf einem der wenigen Parkplätze, wo Wohnmobile zumindest tagsüber parken dürfen und radelten am Meer entlang und durch die Altstadt von Piran.
Wir nutzten das heiße Sommerwetter und gingen noch im Meer schwimmen.
Für den Weiterweg an den Fluß Soca und in die Julischen Alpen bot es sich an, über Italien zu fahren. Am Rand von Triest kauften wir uns in einem Decathlon endlich ein Fernglas und für die Nacht fanden wir auf dem offiziellen Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgung von Gorizia direkt an der Grenze zu Slowenien ein Plätzchen – Italien ist einfach ein Traum für Wohnmobile.