31. Dezember 2015 bis 4. Januar 2016
Am Silvesterabend legte unsere Fähre aus Teneriffa, nachdem wir La Gomera passiert hatten, gegen 21 Uhr bei vollkommener Dunkelheit im Hafen Puerto de la Estanca an der Nordostküste von El Hierro an. In einer langen Kolonne fuhren die Autos vom Schiff nach einer kurzen Kontrolle durch die Guardia Civil in Richtung Inselinneres und verteilten sich nach und nach.
Ich hatte auf der Landkarte einen Aussichtspunkt gefunden, der sich für unsere kleine Feier zum Jahresende eignen könnte: der Mirador de las Playas auf gut 1000 Höhenmetern über der Ostküste. Und der Platz war bestens! Wir waren ganz alleine, hatten den Blick auf eine Nachbarinsel, wir vermuteten im Dunklen La Gomera.
Wir hatten uns im Supermarkt auf Teneriffa noch das spanische Standard-Silvester-Paket gekauft: eine lustige Perücke, eine Kette, eine Maske, eine Tröte und Luftschlangen… Party! Und als Tipp: wer ein böllerfreies, ruhiges Silvester sucht, muss nur nach El Hierro kommen 😉
Am Morgen wachten wir auf und konnten bei Tageslicht endlich feststellen, was für einen wunderbaren Platz wir hier gefunden hatten: wir standen unter wahnsinnig tollen Kiefern, die Strände lagen 1000 m direkt unter uns und wir hatten einen Blick auf La Gomera, Teneriffa mit dem Gipfel des Teide und Gran Canaria! Außerdem gab es kostenloses WLAN und ein Toilettenhäuschen an dem Aussichtspunkt.
Wir beschlossen, uns einen ruhigen Neujahrstag zu machen und auch WHATABUS mal eine Pause zu gönnen. Nach dem Frühstück gingen wir am Nachmittag eine Runde zum Joggen nach Las Casas und über den Campingplatz Hoya de Morcillo, den wir auf Lanzarote ja schon von Max empfohlen bekommen hatten: mitten in einem Pinienwald, weit verstreute Zelt- und Wohnmobilplätze – einfach toll! Wir beschlossen, dass wir hier auch noch herkommen würden.
Zurück bei WHATABUS füllten wir unsere Wasservorräte am Wasserhahn im Toilettenhäuschen wieder auf. Am Abend gab’s dann Eintopf, den wir schon beim Frühstück vorbereitet hatten.
Am Mirador legten wir dann noch unseren ersten eigenen Geocache – WHATABUS’ favourites #01: Mirador de Las Playas
Am 2. Januar hatten wir kein Brot mehr. Da wir zu faul zum Selberbacken waren, mussten wir einkaufen und den Mirador de las Playas verlassen. Durch El Pinar ging es an die Südküste nach La Restinga, ein kleines Fischerörtchen mit etwas Tourismus: von hier aus werden Tauchtouren angeboten. Vor ein paar Jahren war das Urlaubergeschäft hier allerdings zeitweise komplett zum Erliegen gekommen, da direkt vor der Küste unter Wasser ein Vulkan ausgebrochen war und deswegen über mehrere Monate evakuiert werden musste.
Im örtlichen Supermarkt kauften wir ein und fuhren dann für ein reichlich spätes Frühstück in die natürliche Badebucht Tacorón. Dort fanden wir bei einem Spaziergang an der Küste auch einen Geocache. Vor unserer Abfahrt trafen wir noch ein deutsches Wohnmobil, ein Bimobil aus dem Allgäu. Wir bekamen ein paar nützliche Tipps, z.B. zu Wasserstellen, und erfuhren, dass kaum Wohnmobile auf der Insel unterwegs sind.
Wir steuerten dann den Campingplatz Hoya de Morcillo an und suchten uns einen Platz auf einer Lichtung, wo wir auf möglichst viel Sonne hofften (v.a. für unsere Solarpaneele, auch wenn wir dort kostenlos Strom bekommen hätten). Es waren trotz der Feiertage kaum andere Gäste auf dem Campingplatz. Der Wärter teilte uns mit, dass wir die Gebühr im Rathaus in Valverde bezahlen müssten, aber natürlich erst wenn dort nach dem Wochenende wieder geöffnet sei. Dann schmissen wir den Grill an, flüchteten uns aber recht schnell in WHATABUS: nachts wird es hier in knapp 1100 m Höhe recht kalt. Beim Brotbacken im Omnia konnten wir dann aber zumindest im Bus ein bisschen heizen.
Am Sonntag unternahmen wir dann endlich mal wieder eine längere Wanderung. Knapp 20 km und 8 Stunden ging es erst über den zentralen Höhenzug von El Hierro zum Vulkan Tanganasoga und dann auf den höchsten Berg der Insel, den Malpaso mit 1501 m. Es war eine wunderschöne Tour, erst durch Pinienwald, dann im nördlichen Steilhang durch nebelfeuchte Vegetation und dann über Lava- und Geröllhalden. Auf dem Sattel gab es wunderschön angelegte Picknickplätze und Quellen.
Ziemlich ausgehungert kamen wir zurück auf den Campingplatz und kochten uns nach einer warmen Dusche Spaghetti mit Sojabolognese. Zum Ausklang des Tages packten wir dann unser Rummy-Spiel aus.
Am Montag wollten wir wieder eine längere Wanderung machen, aber kamen morgens nicht so recht auf Touren.
Deshalb gab’s nur eine kürzere Tour, erst auf den Mercader, von wo wir einen tollen Ausblick genossen und beobachteten, wie in kurzer Zeit Wolken vom Atlantik die ganze Insel im Griff hatten. Aber wir waren ja noch über den Wolken. Durch die Kiefernwälder stiegen wir dann ab in die Wolkendecke und vorbei an Weinbergen kamen wir zum Aussichtspunkt Mirador de Tanajara. Auf der Wanderung konnten wir noch zwei Geocaches finden.
Zum Abendessen probierten wir mal was Neues: Hefeklöße, dazu Rouladen (leider nur aus der Dose). Ach ja, die Bimobil-Besatzung war mittlerweile auch auf dem Campingplatz angekommen. Es stimmte also: kaum Wohnmobile auf der Insel, da begegnet man sich auch öfter mal.
Unser erster Eindruck nach ein paar Tagen auf El Hierro: So haben wir uns Urlaub vorgestellt – traumfhafte Landschaft zum Wandern und Relaxen, Berge und Meer, kaum Touristen. Und man bekommt alles, was man braucht. Wird El Hierro unser Paradies?
hallo watabus,
1 promil von eurem fahrwerk habt ihr sicher auch durch mich :-))))
vielen dank für die tollen bilder und die nützlichen infos.
grüsse martin
ps: maile wegen dem newsletter….also bitte mich auch eintragen.
Hallo Martin,
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Einen Newsletter haben wir für WHATABUS noch nicht und ist auch vorerst nicht geplant. Aber wenn du uns auf Facebook folgst, bekommst du immer mit, wenn es was Neues von uns gibt.
Viele Grüße, Marc