29. bis 31. Dezember 2015
Mit dem großen Katamaran von der Reederei Fred Olsen ging es von Playa Blanca auf Lanzarote nach Corralejo auf Fuerteventura. Die Überfahrt dauert nur eine halbe Stunde und kostet 63 Euro für zwei Personen mit Wohnmobil.
Am späten Nachmittag fuhren wir von Bord und steuerten Puerto del Rosario an. Max hatte uns dort eine wohnmobilfreundliche Tankstelle empfohlen, die Ver- und Entsorgung anbietet. Fürs Entleeren der WC-Kassette bekam ich einen großes Instrument, mit dem ich einen Gullydeckel zur Seite heben konnte. Direkt in die Kloake konnte ich die Kassette schütten. Dabei machte ich die Bekanntschaft mit einem ganzen Rudel Kakerlaken. Wasser bekamen wir an den uns schon von Spanien und Lanzarote bekannten Aire & Agua-Stationen – mit dem Unterschied, dass wir hier eine Wertmünze für 1 Euro in der Tankstelle kaufen mussten, um ca. 40 Liter Frischwasser zu bekommen.
Auf der Weiterfahrt und nach einem Einkauf im Supermarkt waren wir uns einig, dass wir uns nicht länger als nötig auf Fuerteventura aufhalten wollen – der Massentourismus war uns zu viel und die Landschaft zu langweilig. Wir beschlossen, am nächsten Nachmittag die Fähre von Morro Jable nach Teneriffa zu nehmen und von dort direkt nach El Hierro weiterzureisen.
Als Stellplatz zum Übernachten hatte Selena von der Schnellstraße aus eine kleine Kirche auf einem Berg entdeckt – bei Ankunft dort stellte sich heraus, dass es keine Kirche, sondern die Spitze eines riesigen Hotels der Costa Calma war… wir fanden aber dann dort oberhalb eines Strandes einen Platz mit Blick auf die Bucht. Dort stand schon ein Wohnmobil. Wir fragten die beiden Deutschen, ob es für sie denn in Ordnung wäre, wenn wir uns noch daneben stellen würden – ja, wir durften.
Zum Abendessen gab’s Bratkartoffeln mit spanischen Fisch-Tapas und einem großen Pott Salat.
In der Früh hatten wir vom Tod des Motörhead-Frontmanns Lemmy Kilmister erfahren. Bevor wir ins Bett gingen, lasen wir noch zwei sehr lustige Interviews mit ihm und lachten dabei Tränen…
Direkt nach dem Aufstehen starteten wir ohne Frühstück mit dem Ziel der Strände auf der Halbinsel Jandía – vielleicht könnten uns ja die einsamen Strände dort doch noch dazu bewegen, länger auf Fuerteventura zu bleiben?
Die Landschaft wurde für uns aber einfach nicht ergiebiger, die Strände waren zwar ganz nett, aber jetzt nicht so karibisch, wie der Reiseführer sie uns versprochen hatte. Die unbefestigte Piste zum Leuchtturm Punta Jandía ist offensichtlich das Ausflugs-Highlight für viele Pauschaltouristen, die hier in geführten Allrad-Gruppen einfallen. Ich denke mal, einige wunderten sich doch, dass unser 2WD-WHATABUS die Piste ebenso gut und teils noch schneller als die Geländewägen meisterte. Für unser spätes Frühstück fanden wir aber immerhin einen akzeptablen Strand. Und zwei Geocaches konnten wir dort auch noch heben.
Am frühen Nachmittag fuhren wir dann in den Fährhafen von Morro Jable, wo wir uns bei der Reederei Armas Tickets für die Fahrt nach Teneriffa kauften: gut 6 Stunden Fahrzeit mit einem Stopp in Las Palmas de Gran Canaria für 169 Euro (einfache Fahrt für zwei Personen mit Wohnmobil).
Die Armas-Fähre war in einem ähnlich ungepflegten Zustand wie die auf der Fahrt vom Festland nach Lanzarote. Am frühen Abend legte das Schiff zu einem Zwischenstopp in Gran Canaria an, den wir nutzten, um uns in den Fahrzeug-Frachtraum zu schleichen und uns in unserem sauberen WHATABUS aufs Ohr zu hauen.
Erst nach 23 Uhr legten wir in Santa Cruz auf Teneriffa an und fuhren noch ein Stück in Richtung Süden, bis wir in Puertito de Güimar einen Parkplatz direkt am Strand fanden, wo wir dann übernachteten.
Am Morgen spazierten wir erst mal ein bisschen durch an der Strandpromenade. Auf der Weiterfahrt kauften wir noch in einer spanischen Bäckerei alle möglichen Leckereien ein.
Bei einem Lidl füllten wir dann unsere Vorräte wieder auf, auf El Hierro erwarteten wir nicht allzu viele Einkaufsmöglichkeiten vorzufinden.
Dann ging es weiter nach Los Cristianos, wo wir im Fährhafen Tickets für die Fahrt nach El Hierro kauften. Einziger Anbieter auf dieser Strecke ist wieder mal Armas, immerhin mit einem etwas neueren Katamaran. Die ca. 3 Stunden dauernde Überfahrt nach El Hierro kostet 120 Euro für zwei Personen mit Wohnmobil (50 Euro pro Person und nur 20 Euro für WHATABUS).
Da wir noch ein paar Stunden Zeit hatten, beschlossen wir, ins benachbarte Pauschaltouristen-Kaff Playa de las Americas zu fahren. Wir waren schnell froh, dass wir bald nach El Hierro weiterreisen würden – am Strand lagen die Gäste wie die Ölsardinen, in den Läden im Ort trafen wir einige wunderschöne Bierbäuche oben ohne an und die Hotels wetteiferten auch ganz sicher nicht um Architekturpreise.
Im Hafen kochten wir uns dann noch eine Portion Spaghetti mit Lachs und Sahnesoße und dann ging’s los in den Bauch des Katamarans und auf nach El Hierro…
Hallo Whatabus!
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Wir haben auch schon oft überlegt mal auf die Kanaren zu fahren mit dem Laster. Bisher haben die Fährkosten immer geschreckt. Jetzt können wir ja mal bei euch schauen, welche Insel die beste für Wohnmobilreisende ist und gezielt losdüsen (naja, düsen vielleicht nicht gerade 😉 ).
Vor Jahren waren wir mit dem Fahrrad auf El Hierro. Eine tolle Insel. Bin gespannt, wie es dort mit dem Womo so ist. Wäre ja mein Favorit!
Viel Spaß noch und schreibt schnell 🙂
Steffi
Hallo Steffi,
wir können die Kanaren bisher nur empfehlen. Klar, die Fähre kostet a bissl was, aber dafür ist es dann auf den Inseln ganz billig. Wir haben noch keinen Cent für die Übernachtungen zahlen müssen, Wasser ist fast immer umsonst und Diesel kostet ab 0.73 € pro Liter…
Und El Hierro ist der Hammer. Der erste Bericht über diese traumhafte Insel ist mittlerweile auch schon online.
Ab auf die Fähre und kommt nach!
Liebe Grüße, Marc und Selena